Mit zitternden Fingern versuchte ich, den Schlüssel ins Türschloss zu schieben, doch meine Bewegungen waren zu fahrig und unkontrolliert, um wirklich auf Erfolg zu hoffen.
"Und Sie sind sicher, dass es Ihnen gut geht?" wollte der Fremde - nein, James Buchanan Barnes, wie er sich mir vorgestellt hatte - wissen und beobachtete mit einer Mischung aus Sorge und Missbilligung, wie sehr meine Hände bebten.
Seit er mich gestern Abend ins nächstbeste Krankenhaus gefahren hatte, war er mir nicht mehr von der Seite gewichen.
Zwar hatte es einen kurzen Moment gegeben - gleich nachdem man uns, oder besser gesagt mich zu einem der Ärzte geleitet hatte -, indem er wieder auf Abstand gegangen war und Anstalten gemacht hatte, sich so unauffällig wie eben möglich zurückzuziehen.
Doch als der weiß gekleidete Mann sich dann nach Angehörigen erkundigt hatte, die mich nach einem möglichen Krankenhausaufenthalt zurück nach Hause bringen könnten, und ich nur wortlos den Kopf geschüttelt hatte, war er ins Stocken geraten.
Ich konnte mich noch immer ganz genau an den unsicheren Ausdruck auf seinem Gesicht erinnern, als er seine Möglichkeiten abgewogen hatte und schließlich wieder näher getreten war.
Er hätte es nicht tun müssen - das wussten wir beide -, aber aus irgendeinem Grund schien er sich verantwortlich oder schuldig genug gefühlt zu haben, um nicht auf direktem Weg wieder zu verschwinden.
Und ich war auf eine verdrehte Art und Weise dankbar dafür gewesen.
"Ich... ähm... ja, mir geht es gut!" brachte ich mit glühenden Wangen hervor und zwang mich dazu, ruhiger zu werden.
Es war schon schlimm genug zu wissen, dass sich mein Freund hinter dieser Tür befand und auf meine Rückkehr wartete, um - was genau zu tun? Sich zu entschuldigen? Oder mich abermals anzuschreien? Vielleicht dafür, dass ich mit dem fremden Nachbar abgehauen war, während er bewusstlos am Boden gelegen hatte?
Da hatte mir eine peinliche Situation wie diese, in der ich meine Ungeschicklichkeit gegenüber eines augenscheinlich so einfachen Vorhabens offenbarte, gerade noch gefehlt.
"Wollen Sie, dass ich mitkomme?" fragte der Mann hinter mir leise, als ich es endlich schaffte, den Schlüssel im Schloss herumzudrehen und die Tür einen Spalt breit zu öffnen.
Die Musik, die zuvor nur gedämpft aus dem Inneren der Wohnung gedrungen war, wurde laute.
"Danke, aber... a-aber ich denke, das ist etwas, das ich alleine regeln muss!" antwortete ich und wandte mich - unverkennbar nervös - zu ihm um.
Es war mir nach wie vor fürchterlich unangenehm, ihn in das alles mit hineingezogen zu haben. Immerhin war er bis vor wenigen Stunden noch ein vollkommen Fremder gewesen, der nichts mit mir, meinem Freund oder unseren Problemen zutun hatte und nun war er mittendrin im Drama - unfähig es auszublenden oder gar zu ignorieren.
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Marvel Oneshots
Fanfiction➵ Marvel Oneshots ➵ - Tony Stark - Loki Laufeyson - Bucky Barnes - Bruce Banner - Peter Parker - Clint Barton - Sam Wilson - Steve Rogers - Pietro Maximoff - Scott Lang - (Natasha Romanoff) - (Wanda Maximoff) - (Carol Danvers) - (Peggy Cart...