2.3 Loki Laufeyson x Lifa Leifdottir

141 16 0
                                    

Der junge Prinz brauchte nicht länger als zehn Minuten, um mich diese Wette aufs Bitterste bereuen zu lassen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Der junge Prinz brauchte nicht länger als zehn Minuten, um mich diese Wette aufs Bitterste bereuen zu lassen.

Ich saß mittlerweile auf dem Boden neben seiner gepolsterten Liege - ganz wie er es verlangt hatte - und ließ eine kandierte Feige nach der anderen in seinen Mund fallen.

Insgeheim hoffte ich, dass er im falschen Moment Luft holen und elendig an den gezuckerten Früchten ersticken würde.

Dann könnte ich dabei zusehen, wie seine blasse Haut purpurn anlief und der selbstgefällige Ausdruck auf seinem Gesicht blankem Horror wich.

Die Vorstellung klang verlockender, als sie es vermutlich hätte tun sollen.

Vor allem wenn man bedachte, dass ein versehentlicher Mord am Prinzen mir weitaus größere Probleme bereiten würde, als ein paar schmerzende Gelenke oder klebrige Finger.

"Wusstest du, dass man Dienstmädchen früher auspeitschen oder hängen ließ, wenn sie ihren Meistern geradewegs in die Augen gesehen haben?" wollte Loki wissen und schlug die nächste Seite seines Buches auf.

Meine Mutter hatte versucht, mir das Lesen beizubringen, bevor sie gestorben war.

Doch ich hatte weder das nötige Interesse gezeigt noch die Geduld aufbringen können, die es brauchte, um stundenlang auf vergilbtes Pergament zu starren, als würden die verschnörkelten Symbole irgendwann einen Sinn ergeben.

Hier und heute - umgeben von so vielen, edel aussehenden Büchern - wünschte sich ein kleiner und über die Maßen kindischer Teil von mir, ich könnte das Wunder hinter den Seiten begreifen.

Selbst, wenn der arrogante Mistkerl, der sich selbst Gott nannte, mir niemals erlauben würde, seine persönliche Sammlung zu durchstöbern.

Ich müsste mich mit ein paar, verstohlnen Blicke über seine Schulter begnügen.

Aber das wäre immer noch besser, als auf eine Reihe mir unverständlicher Zeichen zu starren und die Sekunden vorüber schleichen zu spüren, während Loki solche Bemerkungen von sich gab.

"Nein...", antwortete ich so ruhig, wie die ersten fünf Mal und versuchte dabei, nicht an die Schicksale der ehemaligen Diner zu denken. "...das wusste ich nicht."

"Hm." machte er, bevor er mir mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass er eine weiter Feige verspeisen wollte.

Ich musste mich zusammenreißen, um nicht nach einem der gewaltigen Lederbände zu greifen und ihm damit eins überzuziehen.

Stattdessen hob ich die Hand und griff in die Schüssel, die neben mir auf dem Couchtisch stand.

Nur waren es keine kandierten Früchte mehr, die darin ruhten, sondern ein schleimiger, brauner Klumpen, der sich um meine Finger räkelte, kaum waren sie nah genug.

Mein Herz machte einen Satz.

Was zum Teufel?!

Ich unterdrückte den Instinkt, zurückzuzucken - auch wenn jede Faser meines Körpers protestierte.

Marvel OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt