Marvel Oneshots

4. Bruce Banner x Robyn Reyna

"Nein... NEIN! Bist du eigentlich wahnsinnig?! Das gehört zu den leicht entzündlichen Stoffen, wenn du das in die Sonne stellst fliegt uns gleich das ganze Labor um die Ohren! Stell es da rüber... nein, nein auf die andere Seite! In den Schatten, du Dummkopf, in den SCHATTEN!" 

Kopfschüttelnd beobachtete ich den schlaksigen jungen Mann, der - durch meine lauten, harschen Worte völlig verstört - durch den Raum stolperte und dabei versuchte meinen Anweisungen nachzukommen ohne alles in die Luft zu jagen. 

Beinahe jede Woche drückte mein bester Freund mir einen neuen Praktikanten aufs Auge und ganz egal wie oft ich mich auch bei ihm beschwerte und ihn wütend anfuhr, er wollte partout nicht aufhören. 

Denn er war fest davon überzeugt, dass die Gesellschaft echter, atmender Lebewesen mir gut tun und mich davon abhalten würde, völlig in meiner Arbeit zu versinken. 

"Du kannst dein ganzes Leben nicht mit chemischen Gemischen und physischen Formeln verbringen, Süße! Keiner versteht deine Begeisterung für das ganze abgefahrene Zeug besser als ich, glaub mir, aber wenn du nicht willst, dass deine ganze Welt irgendwann nur noch aus Reagenzgläsern und Protokollen besteht, musst du dich auch mit Menschen abgeben! Und damit meine ich keine Genies oder Wissenschaftsfanatiker sondern ganz gewöhnliche Leute, die dir mit ihrer Unfähigkeit ab und zu auf die Nerven gehen! Also hör auf mich vollzujammern und sieh lieber zu, dass dein Labor morgen noch steht!" 

Das durfte ich mir alle paar Tage aufs Neue anhören, bevor Tony mich - mehr oder weniger unhöflich - aus seinem Büro scheuchte und ich mich seufzend durch die vielen Gänge von Stark Industries  zurück in das eigens für mich angefertigte Stockwerk begab, um ein Auge auf die unfähigen Praktikanten zu haben. 

Warum genau Tony es für nötig hielt diese tollpatschigen Wesen mit meinen  genialen Erfindungen spielen zu lassen, nur um mir ein wenig Gesellschaft aufzubrummen wusste ich nicht. 

Aber ich nutzte jede Gelegenheit um ihm zu sagen, dass es sein Gebäude war, das irgendwann in Schutt und Asche liegen würde, sollte etwas schief gehen - nicht meins - und dann würde er gezwungen sein einzusehen, dass ich alleine viel besser zurecht kam. 

Immerhin hatte ich Besseres zu tun, als unzuverlässigen Studenten zu erklären, dass man explosive Stoffgemische nicht in die pralle Sonne stellte... arbeiten zum Beispiel! 

"Was genau soll das werden?" wollte ich leicht ungeduldig wissen, als mein neues, zweibeiniges Problem mit einem halben Dutzend Glasgefäßen in den Händen in meine Richtung taumelte und dabei konzentriert die Lippen zusammenpresste, um auch ja nichts fallen zu lassen. 

"Ich bringe Ihnen die... ähm... die Reagenzgläser... um die Sie gebeten hatten!" antwortete der Rothaarige und versuchte die fragilen Gefäße auf dem Tisch abzulegen ohne sie dabei alle zu zerbrechen. 

Was ihm - welch ein Wunder - nicht gelang, denn kaum einen Moment später lag die eine Hälfte meines kostbaren Besitzes in winzig kleinen Splittern am Boden und die andere als Scherbenhaufen auf dem Tisch.