Ankunft

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Jocelyn:
Die Häuser zogen an mir vorbei.
Ich konnte die Schienen auf denen der Zug fuhr sogar spüren.
Und kein anderer Anblick hätte mich glücklicher machen können, als meine Heimatstadt.
Es war eine kleine aber lebhafte Stadt, die keine Chance sich zu präsentieren ungenutzt ließ.
Aber gerade das, machte sie so unglaublich faszinierend.
Nachdem ich jetzt endlich von meiner 7 Monate-Reise zurück war, konnte ich mich endlich entspannen.
Es waren schöne, aber auch anstrengende Zeiten, die ich hinter mir lassen wollte.
Mit dem Gefühl von Heimat war ich wieder angekommen, bei mir.
Auch den Hauptbahnhof sah ich jetzt in der Ferne. Seine Dächer, die glänzten und die anderen wunderschönen Züge. Manche fuhren langsam an, manche standen da und andere waren umgeben von einer Dampfwolke. Dieser Nebel, der mit einem Geruch von den gigantischen Lokomotiven gefüllt war.

Als meine Meilenmaschine langsam in den Bahnhof einfuhr, klopfte mein Herz vor Freude.
Es waren 7 Monate vergangen, in denen ich alles hier vermisst habe.
Ich holte mein Gepäck hervor und machte mich auf den Weg, zu einem der vielen Ausgänge.
Auf meinem Weg kamen mir andere Passagiere entgegen, die nach draußen wollten.
Ich war eine der ersten, die unter den hunderten anderen Menschen mit ausstiegen.
Es war noch keine Zeit, sich umzusehen, denn ich stand mitten von noch tausenden, die alle eine undurchdringliche Masse bildeten.
Schnurstracks steuerte ich durch die Menschen hindurch, zum Ausgang.
Als ich den schlimmsten Teil hinter mir hatte, konnte ich zum ersten Mal ausatmen.
Mein Blick fiel zu den Ausgangsschildern und ich folgte ihnen, an den kleinen Läden vorbei.

Am Ende der großen Halle war nicht mehr viel los.
So konnte ich entspannt dem letzten Teil entgegen treten.
Allerdings war ich krampfhaft auf der Suche, nach dem richtigen Ausgang.
Ich machte mich groß und streckte meinen Kopf über die Menschenmassen hinweg.
Mein Koffer stand neben mir und meinen Rucksack hatte ich auch abgestellt.

Plötzlich fiel mir eine männliche, ausdruckslose Gestalt auf.
Sein Anblick ließ mich erstarren.
Er hatte hellblonde Haare, ein wenig Bart und leuchtend blaue Augen.
Diese schienen aber vollkommen ohne Emotionen zu sein.
Fast schon wie ein erloschenes Licht.
Ich versuchte meinen Blick abzuwenden, fühlte mich jedoch selbst beobachtet.
Also wandte ich mich schnell aber unsicher ab.
Ich hatte Angst, er würde mir folgen.
Angst davor, dass er mir etwas tun wollte. Er hatte auf mich den Eindruck gemacht, als ob er dazu fähig wäre.

Manchmal sah ich mich noch ängstlich um, doch er war zum Glück nicht da.

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