Nach 8 Monaten in denen ich nicht hier war, betrat ich zum ersten Mal wieder meine kleine Wohnung.
Mein Gepäck wurde in einer Ecke abgestellt.
Ohne einen Gedanken zu verschwenden, ließ ich mich auf meinem Sofa nieder.
Nun begann das Verarbeiten.
Auf meinem Weg hierher hatte ich ein seltsames Gefühl gehabt.
Einerseits war es diese Ungewissheit, ob mir dieser Mann folgte, andererseits mein schnell eingetretenes Fernweh.
Es war eine eigenartige Stille, die in mir schlummerte und gleichzeitig eine Anspannung, die Besitz von mir ergriffen hatte.
Jetzt war ich wieder daheim und alles andere als glücklich.
Denn auf meiner Reise hatte ich viel schreckliches mitbekommen.
Die Kontraste zwischen Arm und Reich und die Gebiete, wo der Krieg schon begonnen hatte.
Jede Nacht in meinem Zelt hatte ich Angst gehabt.
Dass er auch hier auftauchen könne, zog sich wie ein Messer über meine Seele.
In meinen Büchern habe ich viel über den ersten Weltkrieg gelesen und es raubt mir bis heute den Atem.
In meinem letzten Buch wurde der Krieg mit einem schwarzen Band gleichgesetzt und bis spät in die Nacht war ich damit beschäftigt, das alles wieder zu verarbeiten und auch am nächsten Morgen noch.
Doch jetzt lag es wie meine anderen Bücher unbeachtet im Regal.Ich habe lange kein Buch mehr gelesen und beschloss auf die Schnelle mir morgen wieder eines zu kaufen. Denn ich hatte auch alle meiner Bücher mindestens schon zweimal gelesen.
Für mehr war auch meistens kein Geld im Haus.
Allerdings habe ich vor kurzem eine Stelle in Washington gefunden, die sich als sehr würdig für mich erwies.Von meiner Reise hatte ich noch etwas an Geld übrig, was größtenteils auch von der Arbeit als Wäscherin stammte.
In Washington hatte ich auch die Möglichkeit, noch mehr Geld zu verdienen, vorallem weil ich da in einem gehobenen Unternehmen für Stoff-Verarbeitung tätig sein werde.Am Abend machte ich noch einen kleinen Spaziergang in der Dämmerung.
Meine Angst war zwar verflogen, aber dennoch plagte mich das Fernweh weiter.Ich hoffte, dass alles wieder seinen gewohnten Ablauf ging und mich meine Realität nicht enttäuschen würde.
DU LIEST GERADE
Das schwarze Band
RomanceJocelyn kommt von ihrer Weltreise zurück nach Hause. Vorerst versucht sie vor einem unheimlichen Mann zu flüchten, der ihr immer wieder erscheint. Durch einen Unfall soll sie ihm allerdings wieder begegnen. Sie kommen sich zum ersten Mal näher und...