Spannungen

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Mit der neuen Woche, kam neue Arbeit.
Ich nahm es aber nicht so schwer, denn schließlich wurde ich dafür gut bezahlt.
Mit Marith verstand ich mich gut, fast schon am besten.
Aber sie war ziemlich pingelig mit allem, was ich tat.
Aus jeder kleinsten Kleinigkeit machte sie gleich ein großes Problem und das nicht zu knapp.
Am Mittwoch drehte es sich nur um ein Thema - Familie.

"Hast du eigentlich Kinder?"

"Nein."

"Oh, das ist ziemlich unnormal in deinem Alter."

"Und wenn schon, ich habe noch ein ganzes Leben vor mir."

Ungläubig sah sie mich an.

"Allzu lange Zeit, würde ich mir da nicht lassen. Ich habe schon mit achtzehn Jahren Kinder bekommen.", prahlte sie dann.

"Hast du deine Kinder sehr lieb?", fragte ich leise.

Entgeistert sah sie mich an, sie schien sich wirklich zu fragen, ob ich überhaupt von dieser Welt bin.

"Kinder sind das Schönste, was man sich wünschen kann...", sprach sie.

"Und wenn man es jetzt nicht in Erwägung zieht, kann man es vielleicht nie wieder tun."

Nachdenklich sah ich sie an.

"Ich weiß einfach nicht, wie ich solch einem Druck Stand halten soll...", zweifelte ich.

"Du musst es einfach auf dich zukommen lassen. Alles ist besser als nichts, wenn es dazu führt, dass du glücklich bist."

Mit diesem Worten stand Marith auf und ging zurück an ihren Arbeitsplatz.
Was hatte sie mir da schon wieder in den Kopf gesetzt.
Ich begann mich auch zu fragen, wozu das gut wäre.
Ich hätte noch weniger Zeit und Geld als ohnehin schon.
Und mit einer Arbeit mehr konnte ich mich nicht glücklicher machen.

Doch auch am Abend ließ mich der Gedanke nicht los.
So, dass ich die Frage an Robin richten musste.
Wir lagen gerade nebeneinander und lasen in unseren Büchern.

"Robin?", wollte ich vorsichtig wissen.

"Wolltest du eigentlich einmal Kinder haben?"

Erst sah er mich an, dann stützte er sich auf seinem Arm und warf mir einen fragenden Blick zu.

"Warum willst du das wissen?"

"Ich habe heute mit meiner Arbeitskollegin Marith darüber gesprochen. Sie sagt es wäre Zeit, dass ich darüber nachdenke."

Er lächelte leicht und reagierte auf  meine Frage mit seinen Flingern an meiner Wange.

"Ich möchte immer noch Kinder.", gestand er dann.

Jetzt sah ich ihn auch an.

"Du etwa nicht?"

Mit einem Seufzen, drehte ich meinen Kopf in die entgegen gesetzte Richtung.

"Das letzte was ich will, ist noch mehr Arbeit. Nehmen wir mal an wir beide hätten Kinder. Wer sorgt sich in der heutigen Zeit um sie? Die Frau! Und der Mann geht arbeiten.
Und was ist mit uns?
Wir sind genau das Gegenteil von der vorbildlichen Gesellschaft.
Führen eine Beziehung in der alles anders ist."

"Ich hoffe du meinst nicht, dass ich arbeiten gehen soll...", fragte er unsicher.

"Was denkst du denn, warum ich dir das erzähle? Marith sagt auch die ganze Zeit, dass wir unsere Lebensgemeinschaft ändern sollen."

"Es ist doch egal, was die anderen sagen. Wir sind doch glücklich so, oder nicht?"

Unentschlossen setzte ich mich auf.

Das schwarze Band Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt