2. Kapitel

3 0 0
                                    

Die Berührung entlockte mir ein leises Stöhnen und ich drückte mich gegen ihn. Er löste sich und sah mir tief in die Augen, als wollte er sehen, was in mir vorging. Ich versuchte mir nichts von meiner aufkeimenden Aufregung anmerken zu lassen, denn mein Körper wollte all das definitiv. Erneut senkte er seine Lippen auf meine, nur kurz und leicht. Dann stand er auf und ging zu seinem Schrank, er war schwarz mit roten Details. Er zog seinen Anzug aus und holte sich eine andere Hose heraus. Meine Augen waren müde und mein ganzer Körper wollte einfach nur schlafen. Ich warf noch einen Blick zu Alex, der seine Klamotten gewissenhaft in den Schrank sortierte und ließ mich von meiner Müdigkeit in eine andere Welt führen, auch, wenn diese nie so gut sein konnte, wie meine eigene.

Ich wachte auf. Seit Wochen hatte ich nicht mehr so gut geschlafen. Ich stand auf und sah mich im Spiegel, der gegenüber dem Bett hing und fast die gesamte Zimmerbreite einnahm. Ich schaute an mir herab, mein Kleid war weg. An seiner Stelle konnte ich ein großes T-Shirt finden, erschrocken fühlte ich nach meinem BH. Er war noch da. „Ich wollte dich nicht ihn diesem ungemütlichen Kleid lassen." Ich drehte mich ruckartig um und sah Alex im Türrahmen stehen. Er warf mir eine Leggins entgegen, in die hineinschlüpfte. In meinem Kopf konnte ich die gestrige Nacht wie einen Film vorbeirasen sehen. Wir haben nichts getan, zumindest nicht, während ich wach war.

Mit zwei großen Schritten stand Alex vor mir. Er berührte mich am Arm, zärtlich, als wäre ich eine Blume. Seine Berührung ließ mich schaudern, aber auf eine gute Art und Weise. „Ich habe dich nicht berührt." Ich sah in seine Augen, er wusste, was ich gedacht hatte. Ich habe ihn gestern das erste Mal in meinem Leben gesehen, aber ich hatte das Gefühl, als kannte ich ihn schon eine Ewigkeit. Ich hob meine Hand und strich ihm über seine Wange. Ich verfolgte seine Kinnlinie und hielt bei seinen Lippen an. Langsam streckte ich ihm meinen Kopf entgegen. Ich wollte meine Erinnerungen an gestern auffrischen, kann es wirklich wahr sein, dass mich ein Kuss solche Gefühle spüren ließ? Seine Hände wanderten von meinen Armen zu meinem Nacken und übten einen leichten Druck in seine Richtung aus. Es war als wäre eine Anziehung zwischen uns, eine Art Magnetfeld. Meine Lippen strichen die seinen ganz sanft. Ich konnte seinen Atem spüren. Seine Zunge strich über meine Oberlippe und ich versuchte den nahezu verschwundenen Abstand zwischen uns noch weiter zu verkleinern. Ich schaute ihm in die Augen und ich konnte wieder fühlen, wie er mich las, als wäre ich ein offenes Buch. Doch dieses Mal blitzte etwas in seinen Augen auf. Seine Hände wanderten zu meinem Po und er hob mich auf. Seine Lippen fanden die meinen und wir küssten uns als wäre es das Einzige, was uns am Leben hielt. Alex ging ein paar Schritte, bis ich mit meinem Rücken an der Wand lehnte. Meine Hände waren überall, in seinen Haaren, auf seiner Brust, in seinem Nacken. Ich wollte keinen Zentimeter seiner Haut unberührt lassen. Er hatte sich das gleiche Ziel gesetzt. Egal wo er mich berührte, es war, als würden Blitze in mich fahren und ich konnte das Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Seine Lippen lösten sich und wanderten zu meinem Ohr. „Unterdrück es nicht, stöhn für mich Baby." Seine Worte trafen mich mitten im Herz und auch mein restlicher Körper fuhr darauf ab. Ich öffnete meinen Mund leicht und ein Stöhnen kam heraus. Alex fing an, mein Ohrläppchen zu küssen und ging dann weiter zu meinem Hals. Seine Hand folgte seinem Mund und seine Finger strichen unter mein T-Shirt. Ohne mir darüber bewusst zu sein, zuckte ich zusammen. Alex zog langsam seine Hand zurück und legte seine Stirn an meine. "Wer hat dich nur verletzt, Baby."

Er nahm meine Hand und zog mich leicht hinter sich her. „Ich werde dir das Haus zeigen, was hältst du davon?" Ich nickte nur stumm, verwirrt von den Ereignissen, geschockt von mir selbst.

Das Haus war riesig, obwohl wir viele Zimmer weggelassen hatten, waren wir Stunden unterwegs gewesen. Wie waren im Garten. Alex hielt liebevoll meine Hand und ich schaute fasziniert die Unmengen an Rosen an. „Beatrice", „Hmm", ich hörte nur mit halbem Ohre zu, so hatten mich die Rosen in ihren Bann gezogen. Alex blieb stehen und ich schaute ihn an. Seine Hand legte er an mein Kinn, seine Augen wirkten als würden sie mich liebkosen und ich fühlte mich geborgen und sicher. „Wirst du mir erzählen was passiert ist?" Ich erstarrte. Nein. Ich wollte nicht darüber reden. Auf keinen Fall. Ich wollte nie wieder daran denken, geschweige denn jemanden davon erzählen. Doch der Blick ihn Alex Augen machte etwas mit mir. „Vor 3 Jahren...", begann ich, doch meine Stimme brach. „Vor 3 Jahren hatte ich einen Freund, ich war 15 und unsere Beziehung war dementsprechend ... eigenartig. Eines Tages war er bei mir zu Hause und wir haben uns geküsst. Es war wirklich schön. Aber dann wollte er mehr. Mehr als nur ein bisschen küssen. Er fing an mein T-Shirt hochzuheben und mich auszuziehen. Ich habe gesagt, er soll aufhören, doch er machte weiter." Tränen schossen in meine Augen und ich versuchte die Fassung zu halten. Ein starker Arm legte sich um mich und ich fuhr fort: „Ich habe ihn von mir weggestoßen, doch er kam wieder auf mich zu. Was ich jedoch nicht bemerkt hatte war, dass er ein Messer hatte. Ohne zu blinzeln stach er zwischen meine Rippen." Ich zeigte auf die Stelle unterhalb meines BHs, an der Alex mich gestern berührt hatte. „Ich schrie und meine Eltern kamen herauf. Sie riefen sofort einen Krankenwagen." Alex sah mich an und ich bereitete mich darauf vor mit Mitleid überhäuft zu werden. „Du bist so stark Baby." Und zum ersten Mal fühlte ich mich nicht am Boden zerstört, nachdem ich diese Geschichte erzählt hatte, sondern wirklich gestärkt. Ich ging einen Schritt weg, um ihn besser ansehen zu können. „Aber Alex, ...", ich wollte mich entschuldigen, ich wollte ihm sagen, dass ich nicht so sein will. Dass ich ihn will. „Hey, schh. Wir bekommen das hin. Setz dich nicht unter Druck.", „Aber...", „Hör mir zu, ich will dich. Und ich werde alles dafür tun, dass du dich sicher fühlst." Er kam näher und ich spürte seine Lippen an meinem Ohr. „Ich bin da Baby, du wirst mich nicht mehr los." Für diesen Satz hätte ich ihn für immer küssen können. Auch, wenn für immer nicht lang genug gewesen wäre. "Ich hatte auch einen Unfall und wurde genau an derselben Stelle verletzt", ich runzelte die Stirn. Alex hob sein Shirt und eine lange Narbe zog sich an seiner Seite entlang, genau dort, wo eine Rippe sein musste. "Wie ist das passiert?", er ließ das Shirt los und lächelte mich an. "Das erzähle ich dir ein andern Mal."

Biblical LoversWhere stories live. Discover now