Kapitel 12 - Ultimatum

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Seit einer geschlagenen Stunde wartete Armand nun schon im opulenten Wartezimmer zu Mr

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Seit einer geschlagenen Stunde wartete Armand nun schon im opulenten Wartezimmer zu Mr. Zs noch opulenterem Büro.

Wenn er noch länger auf die mit gleißendem Gold getäfelten Wände und Böden starren müsste, würde er Augenschmerzen kriegen. Also wandte er seinen Blick den langsam am Fenster vorbeiziehenden Wolkenbergen zu, während er sich bemühte, alle Gedanken an Sylvia aus seinem Kopf zu verbannen. Er konnte es sich nicht leisten, sich in Träumereien über eine Frau zu verlieren, die er nie mehr wiedersehen würde.

Er massierte sich mit einer Hand seine angespannte Schulter, während er versuchte, ihre meergrünen Augen und goldenen Sommersprossen zu vergessen. Ihr schüchternes Lächeln und die Tatsache, dass sie den Geruch von frischem Gras und feuchter Erde liebte.

Iron Man, so hatte sie ihn genannt. Nein, diesen Namen sollte er auch schleunigst zu den Akten legen. Er war kein Superheld und hieß auch nicht Tony Stark. Ja, er hatte inzwischen nachgeforscht, was es mit dem Typen auf sich hatte.

Seit er heute früh nach Wolkenstadt zurückgekehrt war, hatte es nichts als Probleme gegeben. Natalia hatte zwar ihr Wort gehalten und sich gewissenhaft um seine Nachrichten gekümmert, aber sie hatte auch darauf bestanden, sofort alles über den „sogenannten Notfall da unten", wie sie es genannt hatte, zu hören. Alle Details, von vorne bis hinten, bitte schön.

Es hatte ihn eine Menge Gehirnschmalz und Erfindungsgabe gekostet, seine Geschichte mit Sylvia so hinzubiegen, dass es nicht allzu verfänglich klingen würde. Ein einfacher Notfall mit Lebensrettung und ein wenig Nachbeobachtung, nur um sicherzugehen, nichts weiter. Nichtsdestotrotz hatte Natalia ihn mit einem wissenden Blick bedacht und darauf bestanden, dass sich das Ganze sehr wohl verdächtig nach „mehr" anhörte und er nur zu stur wäre, es zuzugeben.

Zu seiner Erleichterung war er jedoch wenigstens erstmal um die Einlösung seiner Gegenleistung herumgekommen, da ihm seine Sekretärin Selena sofort bei Betreten seines Büros die vor Wut triefende Vorladung von Mr. Z unter die Nase gehalten hatte. Angesichts der Wichtigkeit dieses Termins hatte er Natalia auf ein andermal vertrösten müssen, nicht ohne ihr vorher versprochen zu haben, dass, wenn es denn endlich so weit wäre, definitiv sein Marmorschreibtisch zu Ehren kommen würde.

Und nun saß er hier und brütete darüber, wie er am besten seinen Kopf aus der Schlinge ziehen könnte. Seinen Job zu verlieren war eine Sache, dem würde er ehrlich gesagt keine Träne nachweinen. Jedoch seinen Status als Unsterblicher aberkannt zu bekommen, das wäre schon ein schwerer Schlag. Noch bestand ja Hoffnung, dass ihn Mr. Z lediglich zu einer seiner routinemäßigen Standpauken herbeordert hatte. Noch hatte er ja nicht das Schlimmste zu befürchten. Zu seinen Gunsten zählte auch, dass er ein äußerst gewissenhafter Liebesgott war. Das wusste auch Mr. Z und war einer der Gründe, warum sein Boss wohl die Suche nach einem Nachfolger so unnötig lange hinauszögerte. Armand war in seinem Feld der Beste, auch wenn er seiner Arbeit schon lange überdrüssig war.

„Armand? Mr. Z wird Sie jetzt empfangen", trillerte die Sekretärin, die Selena zum Verwechsel ähnlich sah, abgesehen davon, dass sie ein goldfarbenes Kostüm mit passenden High Heels trug und ihre schneeweißen Haare zu kurzen Spitzen frisiert hatte, die ihn irgendwie an kleine Zuckerhüte erinnerten.

Entlieben - Wenn Herzen heilenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt