Kapitel 25 - Irdische Genüsse

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„Armand! Wach auf!" Sylvia hatte Armands Kopf auf ihrem Schoss gebettet und strich ihm die Haare, die an seiner schweißgebadeten Stirn klebten, zur Seite

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„Armand! Wach auf!" Sylvia hatte Armands Kopf auf ihrem Schoss gebettet und strich ihm die Haare, die an seiner schweißgebadeten Stirn klebten, zur Seite. Sie kümmerte sich nicht um Mr. Z, der sie, ganz leger an den Schreibtisch gelehnt, beobachtete. Was hatte er nur mit Armand angestellt? Seine Handgelenke waren aufgeschürft und sein T-Shirt war dermaßen verschwitzt, dass es wie eine zweite Haut an seinem Körper klebte.

„Armand, ich bin es. Kannst du mich hören?" Sie legte ihm eine Hand auf seine Brust, die sich in regelmäßigen Zügen hob und senkte. Wenigstens war er nicht tot, aber warum reagierte er dann nicht?

„Wieso wacht er nicht auf? Ist das wieder einer Ihrer Tricks?", fuhr sie Mr. Z an.

„Nur ein ganz kleiner. Er wartet bloß darauf, dass du ihn aufweckst. Du musst es nur richtig machen." Ein selbstgefälliges Lachen umspielte Mr. Zs Mund.

Was sollte denn jetzt das wieder bedeuten? Hatte dieser Obergott denn nie genug? Musste er immer weiter seine lächerlichen Spielchen treiben?

„Aber wie denn?" Sie warf ihm einen entnervten Blick zu, während sie mit einer Hand langsam über Armands Brust und mit der anderen über seine erhitzte Wange fuhr.

„Das musst du selbst herausfinden. Meine Rolle hier in dem Theaterspiel ist zu Ende." Ohne Sylvias Antwort abzuwarten, löste sich Mr. Z plötzlich in eine weiße Wolke und dann in Luft auf und mit einem Schlag war Sylvia mit Armand alleine.

„Nein! Moment! Halt!"

Panik stieg in ihr auf. Wie sollte sie ihn denn aufwecken? Was, wenn ihn Mr. Z mit einem Fluch belegt hatte? Was, wenn er hundert Jahre schlafen würde wie Dornröschen?

Dornröschen?

Warte mal, was wenn das die Lösung ist? Ein Kuss!

Sylvia schluckte und betrachtete Armands Gesicht. Sein Mund war leicht geöffnet und seine Augenbrauen zusammengezogen, so als würde er versuchen, im Schlaf ein schwieriges Problem zu lösen. Sie strich mit einer Fingerspitze über seine gerade Nase, folgte den Konturen seiner Lippen und ließ ihren Finger dann über sein stoppeliges Kinn gleiten. Keine der Berührungen zeigten irgendeine Wirkung. Es war, als ob Mr. Z ihn tatsächlich in einen verzauberten Schlaf versetzt hätte.

Komm schon, Sylvia, du willst ihn doch küssen, also tu es.

Sie beugte sich weiter hinunter zu ihm und benetzte ihre Lippen mit ihrer Zunge. Dann legte sie ihre Hände auf seine Wangen, fühlte seine Wärme auf ihrer Haut, und blickte ihn einen Moment lang schweigend an.

„Armand", flüsterte sie, als ihre Lippen seine fast berührten. „Du bist jetzt frei." Dann presste sie ihren Mund ganz vorsichtig auf seinen und in dem Moment löste sich die Umgebung auf und Armands Büro explodierte in ein Kaleidoskop aus Farben.

Oh, nein, nicht schon wieder!

Sylvia kniff instinktiv ihre Augen zusammen. Sie fühlte noch wie Armand seine Arme um sie schlang und ihren Kuss erwiderte, wie sein Körper sich an ihren schmiegte. In aufsteigender Panik klammerte sie sich an ihm fest, tauchte ab in den Kuss, um sich von der erwarteten Höllenfahrt abzulenken. Sein Mund war warm und weich, und ganz und gar lebendig. Mit klopfendem Herzen gab sie sich dem Taumel hin, den seine Lippen und seine Zunge in ihrem Körper auslösten. Es war, als ob der Kuss nicht nur Armand aus seinem Schlaf geweckt hätte, sondern auch eine Schleuse in ihr geöffnet hätte. Jede einzelne Faser ihres Körpers verlangte es plötzlich nach ihm. Sie wollte seine Hände, seine Zunge, seinen Mund überall auf ihr fühlen.

Entlieben - Wenn Herzen heilenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt