Eine kurze Pause

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Es waren mittlerweile zwei Wochen vergangen, seit dem Vorfall mit Beck.

Ich war schneller drüber hinweg, als andere blinzeln können.
Ich habe ihn nie wirklich geliebt, aber er war mein bester Freund.
Er kannte jedes kleine Detail meines Lebens und hat sie mir am Ende an den Kopf geworfen.

Ich musste gerade einfach weg von diesem Ort.
Zum Glück habe ich jetzt Semesterferien und kann einfach abhauen mit Ana.

Leider hatte ich keine Ahnung wohin mit uns und lag somit seit Stunden mit dem Kopf am Sofa.
Ich nahm mein Handy und googelte verrückte Orte. Plötzlich fand ich ein Video, in dem Leute sorgenfrei mit dem Zug durchs Land fahren und irgendwo ankommen, ohne wirklich ein Ziel zu haben.

Genau das tat ich dann auch.
Ich nahm meinen Koffer, den Kinderwagen von Ana und ging zum Bahnhof.
Ich hatte alles dabei.
Nun gab es kein Zurück mehr.
Am Bahnhof reservierte ich mir ein Ticket für einen kleinen Raum, damit ich allein sein konnte.
Ich wollte niemanden neben mir haben.

Da saß ich nun mit Ana in meinen Armen, bereit ein Abenteuer zu erleben

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Da saß ich nun mit Ana in meinen Armen, bereit ein Abenteuer zu erleben.
Ich war schon immer ein bisschen anders.
Mit fünf fing ich mit Taekwondo an und arbeitete mich hoch.
Meine Figur war normal.
Ich hatte die Haarfarbe von meinem Vater. Dunkelbraun, fast schon schwarz.
Meine Augen waren das einzige, was ich von meiner Mutter bekam.
Sie hatte leuchtende grüne Augen und ich bekam die Ehre, sie weiterzutragen.

 Sie hatte leuchtende grüne Augen und ich bekam die Ehre, sie weiterzutragen

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Sie verstarb an meinem 13. Geburtstag an Gebärmutterhalskrebs und mein Vater heiratete fünf Jahre später Anastasia.
Sie ist die Mutter von Anayah gewesen und hat mich geliebt, als wäre ich ihr eigenes Kind.
Wir waren so glücklich zusammen.
Eine Familie.
Weil Gott es nicht anders wollte, starben die beiden vor sechs Monaten bei einem Autounfall.
Seit dem Tag an kümmere ich mich um meine kleine Prinzessin, als wäre sie mein eigenes.
Ich komme immer ziemlich schnell über traurige Geschehnisse hinweg, weil ich stark bleiben muss.

Ich war nicht bereit eine Therapie zu machen.
Ich musste mit niemandem darüber sprechen.
Deshalb nahm ich ständig Memos von mir auf, in denen ich über meine Gefühle und Gedanken sprach.
So verarbeite ich es schneller.

Ich wollte eine kurze Pause machen, damit ich mir keine Sorgen mache.
Den ganzen Tag nur entspannen können und Ana beim spielen zu zuschauen.
Ich schaute ihr dabei zu, wie sie mit ihrem Fläschen spielte, während sie hungrig dran nuckelte.

Plötzlich ging die Tür auf und ein Mann kam herein.
Er sah verspannt aus und setzte sich schräg gegenüber von mir.

Ich versuchte ihn zu ignorieren, spürte aber seinen Blick auf mir.

Endlich sah er weg und schloss seine Augen.
Ich betrachtete ihn ein wenig und bemerkte als erstes die vielen Tattoos unter seinem weißen Hemd.
Der Mann hatte markante Gesichtszüge und sah schlecht gelaunt aus.

POV: Fremder

Verdammt, ich war kaputt vom ganzen herumlaufen.
Die ganzen scheiß Menschen gingen mir einfach nur auf die Nerven.
Es war schwer ein verdammter Mafiaboss zu sein und die ganzen Idioten zu sehen, die für mich arbeiten.

Etwas gutes hat der Tag trotzdem.
Diese Frau schräg gegenüber von mir sah interessant aus.
Sie war wunderschön und dachte anscheinend zu viel nach, denn sie runzelte dauernd  ihre Stirn.
Sie wirkte gestresst.
Vielleicht war es wegen dem Baby.
Ob sie wohl verheiratet war?
Außerdem zeigte sie kein Interesse an mir.
So was kannte ich gar nicht.
Normalerweise würde ich Frauen um den Verstand bringen.

Meine Augen waren seit fast zwei Minuten geschlossen und ich merkte schon, dass ihr Blick auf mir liegt.
Ich wusste es.

,,Sie starren." Brachte ich heraus.

Die Frau starte mich emotionslos an und schaute wieder weg.

Plötzlich sprach sie.

,,Sie haben sich ohne zu fragen in meine Kabine gesetzt."

Ich war geschockt und fasziniert zu gleich.

Wusste sie denn wirklich nicht wer ich war und auch wenn nicht, wie konnte sie so mit mir reden?

,,Oh tut mir leid, gehört Ihnen dieser Zug etwa?" Sie war unverschämt.

,,Nein, aber in diesem Abteil sind genau 65 Plätze verfügbar und 48 davon unreserviert.
Sie haben sich dennoch dazu entschieden genau in meine Kabine zu kommen. Diese habe ich reserviert, damit ich allein sein kann und sie stören mich durch ihre Anwesenheit und ihre Arroganz."

Der Zug hielt an und sie wollte gerade aussteigen.
Ich wusste nicht wieso ich das tat, aber ich nahm ihre Hand.

Im selben Moment fing sie an zu zittern und zu schwitzen.

Sie schien kurz davor umzukippen und rannte mit dem Baby aus dem Zug.

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Wie findet ihr die Charaktere bis jetzt?

Denkt ihr, Aryaan und Amaliya hätte anders handeln sollen?

Gerne Feedback:)

Forced to LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt