Nun kneife ich meine Augen zusammen. Mein Mund verzieht sich zu einem Grinsen, als ich meine Beine um seine Hüpfe schwinge und in herum drehe, sodass ich rittlings auf ihm sitze. Meine kleinen Hände schaffen es seine in die weiche Matratze zu drücken.
„Was hast du gesagt? Ich habe es nicht ganz verstanden!“ necke ich ihn. Mir hängen einzelne Strähnen im Gesicht, die aus meinem hohen Zopf gefallen sind. Ich runzel meine Stirn, als Taddl auf einmal beginnt zu lachen. Ohne viel Aufwand greift er wieder nach meinen Händen und setzt sich auf, sodass zwischen unseren Gesichtern kaum Platz ist.
„Dass du mit mir auf den Ball gehst!“ Meine Augen wandern runter zu seinen Lippen. Ich beiße mir auf meine Lippen… seine sind wunderschön. Was denk ich da! Meine Augen wandern ruckartig zurück zu seinen Augen. Sie sind schwarz und voller Macht. Ich versuche mich aus seinem Griff zu winden, welcher immer fester wird. Sein starrer Blick wird mir immer unangenehmer. Mein Blick geht zu meinen zusammengepressten Gelenken. Ich versuche sie vergebens selbst zu lösen. Panik strömt durch meinen Körper, dazu kommt noch der Schmerz von seinem festen Griff.
„Lass mich bitte los“ flehe ich. Erst dachte ich er reagiert nicht, bis er abrupt mehrmals blinzelt und sich seine Augen wieder in das menschliche blau verwandeln. Sein Griff lockert sich komplett und ich kann meine Hände wegziehen. Sofort stehe ich auf und entferne mich einige Meter. Er steht auf, will zu mir kommen.
„Es tut mir leid!“
„Stop!“ sage ich, doch er bleibt nicht stehen. Ich schüttle meinen Kopf, drücke meine Hände schützend gegen meine Brust. „Nein!“ Mit jedem seiner Schritte gehe ich ebenfalls einen Schritt zurück, bis ich meinen Schreibtisch erreiche. Ich rutsche auf der Tischplatte weiter and die Wand. Meine Beine sind an meine Brust angewinkelt. Jeder Zentimeter zählt. Ich schließe meine Augen und drücke meinen Kopf gegen die kühle Wand, als er gerade eine Hand ausstreckt, doch ich spüre nichts. Ich warte auf eine Berührung, jedoch höre ich irgendwann nur noch die Tür sich öffnen und schließen. Vorsichtig öffne ich die Augen. Er ist weg. Ich atme durch.
-
Ich lasse kaltes Wasser über meine blauen Handgelenke laufen. Immer wieder geht mir das Geschehene durch den Kopf. Er konnte nichts dafür, er hatte sich nicht unter Kontrolle. Das war nicht er. Ich schrecke auf, als es an der Tür klopft. Nicht weil ich Angst hatte, sondern weil ich in meinen Gedanken gesteckt hatte. Ich krempel die Ärmel von meinem karierten Hemd herunter, damit niemand die dunklen Flecken sieht. Ich gehe an die Tür, in der Hoffnung, dass es Taddl ist, damit ich mit ihm reden kann, doch es ist Luna. Sie hat eine kaputte schwarze Jeans an und ein ebenfalls mit Löchern versehenes Shirt. Die Lederjacke macht ihr Outfit komplett.
„Hey“ ich wunder mich über ihren Besuch. Die anderen Engel-Mädchen schauen verwirrt, da sie hauptsächlich untereinander bleiben und besonders nichts mit Schattenmonstern zu tun haben wollen, wie Caty mir vorhin berichtet hatte.
„Hi, willst du mit uns essen?“ Luna ist unglaublich freundlich, was man ihr auf den ersten Blick nicht ansieht. Ich nicke und hole mir meine eigene Lederjacke. Gemeinsam laufen wir den Korridor entlang. Meine Hände liegen in meinen Jackentaschen und meine Haare liegen offen über meiner linken Schulter. Mit Luna an der Seite fühlt man sich unglaublich selbstbewusst. Es gefällt mir wie alle uns ausweichen. Das erinnert mich an gestern, als ich mit Ardy und Taddl denselben Gang langgelaufen bin und auch zum ersten Mal Luna getroffen habe.
„In welcher Klasse bist du?“
„Ich bin auch in der sechsten Klasse, wie du, jedoch bin ich auch schon seit sechs Jahren hier“ sie dreht sich um und läuft rückwärts weiter, damit sie mich anschauen kann.
Haben wir eigentlich auch Fächer zusammen?“
„Ich denke Sport, da werden meistens alle zusammengemischt, jedoch endet es darin, dass wir Völkerball spielen, mit einem bösen und einem guten Team“ sie beginnt zu lachen. „Das böse gewinnt immer!“ Nun beginne ich auch zu lachen.
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Fallen Angel - Thaddeus Tjarks
FanfictionOnce Upon A Time, An Angel And A Demon Fell In Love.