-Kapitel 10-

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Luna und ich laufen aus dem Heilkunderaum zu ihrem Zimmer. An ihrer Tür ist auch ein goldenes Schild mit ihrem Namen, doch es steht kein zweiter drauf. „Hast du auch keine Zimmerpartnerin?" frage ich sie, als sie mir die Tür aufhält.

„Nein, die ist auf 'ne andere Schule gewechselt" Jetzt sehe ich das freie Bett. „Aber wenn eine Neue kommt, muss ich mein Zimmer wohl oder übel wieder teilen!" sie zuckt mit den Schultern. An den Wänden ihres Zimmers sind mehrere schwarze handgemalte Wölfe verteilt. Man könnte vermuten es wären Schatten. Ich setzte mich auf das unbezogene Bett und lehne mich an die Wand hinter mir. Währenddessen geht Luna an ihren dunkelbraunen Kleiderschrank. „Hast du schon was für den Winterball?"

„Hmm?" ich muss erst nachdenken, bevor mir einfällt was sie meint. „Ein Date oder ein Kleid?" frage ich grinsend.

„Beides?" sie zwinkert mir zu und wir beginnen zu lachen.

„Ja, ein Kleid hab' ich... mein Vater hat mir eins... geschenkt. Wenn du willst zeig ich es dir später!" sage ich.

„Ja" sie nickt heftig mit ihrem Kopf, was ihre Haare zum Hüpfen bringt. „Und wie sieht's mit einem Date aus?"

„Hmmm,... Thaddeus hat mich gefragt,... naja eher gezwungen" Ich atme einmal tief ein und aus. „Hast du schon was zum anziehen?" lenke ich schnell wieder ab.

„Ich bin mir noch nicht sicher, aber ich denke ich nehme das hier!" sie holt ein langes schneeweißes Kleid aus ihrem Schrank und hält es vor sich, als ob sie es bereits tragen würde. Ich staune über ihre Wahl, da sie eigentlich nicht heller als grau trägt. Das trägerlose Kleid sieht, aber trotz allem wunderschön aus.

„Es ist wunderschön!" sage ich ehrlich und stehe auf. „Komm gehen wir zu mir, dann zeige ich dir meins. Lernen können wir auch dort!" Sie legt das Kleid auf das leere Bett, worauf ich gerade noch saß und geht mit mir raus auf den leeren Flur. „Hat Ardy dich eigentlich schon gefragt?"

„Najaaa... nein. Also wir waren auch schon letztes Jahr zusammen dort, aber damals waren wir ‚nur' Freunde" ihre Wangen verfärben sich etwas rot. Diese Seite kenne ich noch gar nicht von ihr. Sonst ist sie immer sehr lässig und cool und lässt sich von nichts in der Welt beeindrucken, natürlich positiv gemeint! Ich bin einfach nur froh Luna gefunden zu haben und jetzt nicht mit den anderen Engelmädchen im Stall auf Glitzerponys zu reiten.

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„Das ist mein Kleid" Ich ziehe den schwarzen Stoff aus der Kiste, in der das Kleid verstaut war.

„Wow" sagt Luna erstaunt und hebt eine Augenbraue „und du bist sicher, dass das von deinem Dad ist?" Ich nicke. „Und was für Schuhe ziehst du an?" ich zucke mit den Schultern.

„Ich weiß es noch nicht... ich habe nicht viele hohen Schuhe!" ich nicke zu meinem Schrank in dem meine Schuhe stehen. Sie geht hin und schaut sich meine verschiedenen Treter an.

„Meine Güte, deine Schuhe sehen ja fast alle so aus, als ob du sie frisch aus der Mülltonne gezogen hättest!" sie lacht und zieht ein altes paar schwarze Vans hervor, was jetzt mehr braun als schwarz ist. Entschuldigend zucke ich mit den Schultern. „Naja, wenigstens sind deine Stiefel nicht zerfleddert!" Ich lege mich quer auf meinen Sessel und lege meine Beine über die Armlehne. „Hier nimm die!" sie hebt ein paar schwarze Sandalen zum schnüren hoch. Der Absatz ist zwar hoch, aber nicht zu hoch. Vielleicht sieben oder acht Zentimeter.

„Wow! Die sind ja perfekt für einen Winterball!" kommentiere ich ironisch.

„Ich kann auch nichts dafür, dass du keine anständigen Schuhe hast" lacht sie.

Fallen Angel - Thaddeus TjarksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt