Erinnerungen

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Ich stand vor dem Prinzen. Nackt. Sein Blick war leidenschaftlich und voller Gier, auf mich gerichtet und plötzlich bekam ich Kopfschmerzen. „Dir gefällt was du siehst.“, stellte ich fest. Er schnaubte. „Das war keine Frage.“, informierte ich ihn. Plötzlich lagen seine Lippen hart und fordernd auf meinen. Ich konnte mich meines Grinsens nicht erwehren. Er berührte mich überall am ganzen Körper, doch obwohl sich ein wohliger Schauer seinen Weg über meinen Körper bahnte und ich nach mehr verlangte, schob ich ihn von mir, als er versuchte mich zu seinem Bett zu dirigieren. „Du sagtest ausziehen. Wer sagte ich solle mit dir das Bett teilen?“ Ich sah ihn erwartungsvoll an. Er sah mich verärgert und doch erwartungsvoll an. „Sag es.“, befahl ich ihm, während er vor meinen Augen begann zu verschwimmen. „Teile mit mir das Bett!“, sagte er, doch diesmal klang er wütend, während er mit der einen Hand durch meine Haare fuhr, die andere sanft um meine Wange legte und mich fordernd küsste. Ich grinste, trotz meines schlechten Zustandes.

Mir war, als würde ich jeden Augenblick das Bewusstsein verlieren und in mir zusammen sinken.

„Nein.“, ich schüttelte den Kopf und löste mich erneut von ihm. „Erst wenn ich es auch will. Das ist eine Bedingung.“, teilte ich ihm mit, während ich seinen verlangenden Blick, kalt erwiderte. „Na schön. Wenn du es so willst.“, sagte er und zog sich zurück. „Das heißt nicht, dass du mich nicht liebkosen darfst.“, zwinkerte ich ihm zu, zog mir das Zofenkleid an und verschwand durch die Tür.

Kaum hatte ich die Türen zu Loki´s Gemächern geschlossen, wurde mir, wie ich es erwartet hatte, schwarz vor Augen.

Obwohl ich wusste, dass ich träumte fühlte es sich an als ich würde ich gerade erst aufwachen. Als ich aufstand konnte nichts sehen, alles war komplett schwarz. Plötzlich stand ich selber, oder ein Abbild Meiner selbst  vor mir. Mein Alter Ego war verrußt, blass und hatte eingefallene Wangenknochen. >>So sahst du im Exil aus. <<, sagte mein wahres Ich, während es mich mit meinen Augen fixierte, den Blick voller Hass. >>Sorge dafür, dass er nicht über deine Gefühle herrscht, sondern herrsche du über seine Gefühle. << Plötzlich durchflutete mich ein Strom an Erinnerungen, welcher mich von den Füßen riss. Sowie dieser vorbei war, stand ich erneut auf um mich nach meinem Alter Ego umzusehen, doch vor mir stand nur ein Spiegel.

Als ich in der Heilkammer erwachte, wusste ich zuerst nicht wo ich war, bis ich Loki neben mir stehen sah. Er sah…… besorgt?...... aus. Ich riss überrascht die Augen auf. >Bestimmt hatte er nur Sorge, ich könnte ihm bei seinem Plan nicht mehr behilflich sein. <, schoss es mir durch den Kopf. Mir fiel auf, dass ich meine Erinnerungen zurück erhalten hatte.

...

Ich stand mit Hand und Fußfesseln, welche ich mit Magie nicht ablegen konnte, im Thronsaal von Asgard. Warum merkte Odin nicht was sein Sohn hier für ein Spiel spielte? Ich hatte nichts getan! Loki hatte ihn umbringen wollen. Und der König wollte von all dem nichts hören. Der Allvater stand vor seinem Thron und sah mich voller Verachtung an. Mir liefen Tränen die Wange hinunter. Auch wenn Loki mich verraten hatte, so war sein Tod doch das Schlimmste, was passiert war. „Du bist dafür verantwortlich, dass mein Sohn Tod ist und ich ebenfalls beinahe umgekommen wäre. Dir ist klar, dass du Hochverrat an der Königlichen Familie begangen hast. Ich hatte es in Erwägung gezogen dich hinrichten zu lassen, doch werde ich dich nach Svartalfheim verbannen. Bis an dein Lebensende.“ Mit diesen Worten führten mich zwei Wachen ab. Sie führten mich an Thor vorbei aus dem Thronsaal und brachten mich zum Bifrost, wo Heimdall uns empfing. Ich sah ihn vorwurfsvoll an. Er hätte es sehen müssen. Er hätte sehen müssen was passiert war, wie Loki einen Plan zu entwickeln den Thron seines Vaters einzunehmen. Heimdall starrte nur emotionslos zurück.

Ich war geschockt. Odin hatte mich tatsächlich nach Svartalfheim verbannt. Es flammte tiefer Hass in mir auf, als ich mich erinnerte wie dreist dieser Verräter mich angelogen hatte, obwohl ich es vermutet hatte. Er hatte mit meinen Gefühlen gespielt und es tatsächlich geschafft, mich dazu zu bringen Gefühle für ihn zu entwickeln. Wir waren nie ein echtes Paar gewesen! Er hatte schon einmal versucht mich für seine Pläne zu missbrauchen und es hatte funktioniert. Ich wurde wegen der Silberzunge verbannt!

Ich würde es dem Prinzen heimzahlen. Loki war nur ein Mann, wie jeder andere und deswegen nichts anderes als ein Spielzeug. Männer waren dazu da um ausgenutzt und manipuliert  zu werden. Doch Loki hatte sein Herz verschlossen und traute niemandem, was es mir um einiges erschweren würde ihn für mich zu gewinnen.

 Ich würde weiterhin dieses Spiel spielen. Mit Loki. Die Silberzunge weiterhin reizen, ins unermessliche, bis er mir verfiel. Bis er süchtig nach mir wurde und mich nicht mehr gehen lassen würde. Es stellte sich nur die Frage: Würde er mir erliegen?

„Wie… wie geht es dir?“, erkundigte Loki sich besorgt. „Gut.“, ich sah ihn abschätzig an. Ich setzte mich auf und sah mich im Raum um. Als ich aufstehen wollte, fing Loki mich auf, als ich dabei war wieder umzukippen. „Bist du dir sicher, dass es dir gut geht?“ „Ja!“, schnauzte ich ihn an  und wandte mich von ihm ab um mich wieder zu meinem Zimmer zu begeben. Am liebsten wäre ich ihm an die Kehle gesprungen aber ich hatte einen Plan, welchen ich verwirklichen musste. „Wohin willst du gehen?“ „In mein Zimmer.“ „Ich dachte du kommst mit mir in meine Gemächer, wo du dich aus kurieren kannst?“ „Okay.“ Ich beschloss mitzuspielen. Vielleicht würde er mir so zu  vertrauen beginnen. Ein Versuch war es wert. Ich setzte mein schönstes, ehrlichstes Lächeln auf, nahm die Hand des Verräters und sagte: „Komm lass uns gehen.“

Loki vs. The EnchantressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt