Eine nächtliche Romanze

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Denis zog sich an und setzte sich an sein Schreibtisch, von dem aus er nachdenklich aus dem Fenster schaute, ohne zu wissen, das Mika in dem Moment genau dasselbe machte. Denis könnte einen schönen Sonnenuntergang von seinem Fenster aus sehen, wäre da nicht die grosse Eiche im Park, die die Sicht auf die Sonne, die am Horizont stand, versperrt. Er seufzte enttäuscht, weil er Mika so gerne bei sich gehabt hätte. Er wollte doch so sehr mit ihr über die Sache mit dem Kuss reden, aber dafür wollte er mit ihr allein sein. Doch er kam nicht mehr dazu und nun war sie weg und er würde sie nicht mal morgen beim Seilpark sehen. Erst Montag dann in der Schule wieder: „hhhhhh es ist doch nur ein Tag! Nur... ein... Tag!" gab er sich selbst zuspruch und wollte sich gerade um den Rest seiner Hausaufgaben kümmern, als plötzlich etwas gegen sein Fenster klopfte. Er erschrack und sah nach draussen. Da lag eine Eichel auf dem Fenstersims, die noch ein wenig hin und her rollte. Und da flog schon eine weitere an seine Fensterscheibe. Was sollte das? Wollte ihn jemand ärgern? Oder war es ein Eichhörnchen das Langeweile hat? Er machte das Fenster auf und sah runter. Er sah ein grünäugiges süsses Mädchen, lächelnd zu ihm hochschauen und ihm zu winken. Es war niemand geringeres als seine beste Freundin, Mika. Sie trug ein Ärmelloses Shirt mit Katzenmotiv, eine kurze Stoffhose und Turnschuhe. Denis stand da in seinen kurzärmligem Shirt mit Wölfen darauf und seiner kurzen Trainerhose und gab ihr das Zeichen, zu warten. Er machte das Fenster zu und verliess aufgeregt sein Zimmer, aber er erinnerte sich selbst daran, das er vorsichtig sein musste. Es durfte ihn keiner sehen. Er würde sowas von Ärger bekommen. Er schlich mit besockten Sohlen durch den Flur und an Fabians Zimmer vorbei, dessen Tür nun zu war. Er lauschte und konnte den Fernseher hören. Es hörte sich nach einem Horrorfilm an; ‚warum guckt er ein Horrorfilm mit seiner Freundin. Ist er dumm? Als ob Mädchen sowas mögen!' dachte er sich und schlich die Treppe runter zur Haustür. Er schlüpfte in seine Schuhe und sah sich mit Pochendem Herzen im Flur stehend, um. Er sah seinen Vater im Wohnzimmer. Der Fernseher lief und er sass auf der Couch... und schlief. Aus der Küche konnte er Geräusche von Geschirr hören. Das musste seine Mutter sein, die gerade den Geschirrspüler ausräumte. Das war die perfekte Gelegenheit. Er machte die Tür auf und schloss sie leise hinter sich. Mika wartete schon sichtlich aufgeregt am Strassenrand auf ihn. Er rannte zu ihr und nahm ihre Hand: „Mika bist du irre? Wir kriegen riesen Ärger!" schimpfte er mit gedämpfter Stimme!" Mika grinste: „nur wenn uns jemand sieht hihi! Komm mit!" die beiden rannten Hand in Hand über die Strasse und zum Park. Es waren keine Menschen zu sehen und keine Autos fuhren. Nur Grillen und zwitschernde Vögel, waren zu hören. Die beiden erreichten die grosse Eiche, die im Park in der nähe von einem kleinen See stand und Mika begann direkt, nach oben zu klettern. Denis sah sich um und prüfte, ob sie wirklich niemand beobachtet und stieg ihr dann rasch hinterher. Als sie ein ganzes Stück geklettert waren, setzten sie sich auf einen langen, dicken Ast. Von hier aus konnten sie den Sonnenuntergang perfekt sehen. Die rötlichen Farben am Himmeln, sahen wunderschön aus und spiegelten sich im See, in dem gerade zwei Schwäne,  nebeneinander auf dem Wasser trieben. Mika sah Denis an und rückte näher zu ihm: „hast du gewusst, das Schwäne ihr ganzes Leben zusammen bleiben?" Denis sah die Schwäne und dann Mika an: „nein das wusste ich nicht." Die Sonne sank langsam nach unten und liess die Haut der Kinder in einem leicht rötlichen Licht leuchten. Mika legte ihr Arm um ihn und sah ihm in die Augen: „Denis? Darf ich dich was fragen?" Denis legte auch sein Arm um sie und sah sie an: „ja na klar!" Mika sah für eine Weile in Richtung der Untergehenden Sonne, die in ihr süsses Gesicht schien und ihre Augen funkeln liess. Mit etwas überwindung, glitt die Frage dann über ihre Lippen: „sei ehrlich bitte. Wie fandest du es?... also... den Kuss?" Mika musste es nun einfach wissen, sonst würde sie die ganze Nacht kein Auge zu bekommen.
Denis sah auch nach vorne und drückte sie ein wenig an sich: „also... ich fand es schön. Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll. Aber es war wirklich voll schön." antwortete er und spürte, wie sein Puls wieder nach oben schoss. Mika legte ihr Kopf auf seine Schulter und lehnte sich an ihn: „okay? Aber... warum warst du denn so komisch danach?" Denis lehnte sein Kopf an ihren: „also... weil ich angst hatte, das wir deswegen gehänselt werden. Und.... naja weil..." er zögerte, aber Mika streichelte zärtlich mit ihrer kleinen Hand sein Rücken und gab ihm so zu verstehen, das er ruhig offen mit ihr reden konnte: „sind wir jetzt zusammen? Also... ein Paar? Das ist doch so, wenn man sich auf den Mund küsst... oder?" Mika legte seine Hand wieder auf seine Schulter und sah ihn an: „ich glaub schon ja. Also... wär das denn schlimm?" - „nein aber. Ich hab Angst das wir uns irgendwan trennen. Weisst du, ich krieg in der Schule immer wieder mit, wie Kinder die zusammen sind, miteinander Schluss machen. Und deine Eltern sind doch auch geschieden, oder?" er sah zu den zwei Schwänen runter, die immer noch nebeneinder im See schwammen: „Wir sind halt keine Schwäne. Menschen bleiben eben nicht ewig zusammen. Und das macht mich voll traurig!" Mika strich ihre Hand über sein Hinterkopf und runter zum Nacken und zurück zur Schulter, wo sie sich sanft ablegte: „ja mich auch. Aber es ist nicht bei allen so. Du kennst meine Grosseltern noch nicht. Du wirst es nicht glauben, aber die sind schon zusammen, seit sie Kinder waren." Denis sah staunend in Mikas Augen: „waaaaas echt? Glaubst du, wir schaffen das auch?" - „ja ganz bestimmt!" war Mika optimistisch und lächelte ihn an, während sie mit der anderen Hand sein Hals killerte: „und du fandest den Kuss wirklich nicht ekelig?" fragte sie nochmal nach: „hihi nein. Ich dachte zuerst es wär eklig und ich hatte mich auch erschrocken, als du mich plötzlich geküsst hast, aber dann hab ich gemerkt.... das..." er zögerte und wusste nicht, mit welchen Worten er den Satz beenden sollte. Nach kurzem überlegen, sah er sie wieder an und strich ihr ein paar ihren dunkelblonden Haare aus dem Gesicht und legte seine Hand auf ihr Knie: „wollen wir es nochmal machen?" Mika errötete und ihre Augen weiteren sich: „bist du... sicher?..." er lächelte und kam langsam näher. Beiden ging der Puls. Mika legte ihre Hand auf seine Wange und kurz darauf, berührten sich auch schon ihre Lippen. Der Kuss war nicht mit dem im Pool zu vergleichen. Dieser war sanft, lange und voll leidenschaftlich. Liebevoll kuschelten sie und küssten sich so lange, bis die Sonne augenscheinlich den Hügel am Horizont berührte. Langsam gingen die beiden süssen Gesichter wieder auseinander, aber sahen sich noch von nahem an. Mika streichelte noch liebevoll seine Wange und lächelte ihn verliebt an: „das war sehr schön!" - „ja oder?" stimmte er ihr zu und sah sie für eine Weile mit dem selben verliebten Blick an. Als er sich ihr süsses Gesicht so an sah, kam ihm plötzlich ein Gedanke: „hast du sie zufällig dabei?" Mika brauchte nicht fragen was er meint und zeigte grinsend die Feder. Ihre sogenannte Engelsfeder: „hihi natürlich. Halt still ja?" sagte sie süss und begann sofort, seine Nasenspitze mit der Feder zu kitzeln. Der Junge, schloss die Augen und presste die Lippen zusammen. Es sah richtig niedlich aus. Mika strich die Feder langsam rauf und runter. Immer drei mal. Dann zog sie sie dreimal unter der Nase hin und her. Und dann wieder am Nasenbein auf und ab. Wie länger sie das machte, um so mehr verzog er sein Gesicht: „mhmmm pffffff hatschi!" da wurde ihm der Niessreiz dann doch zu stark: „hihi ok du bist dran!" kicherte Mika und gab ihm die Feder. Auch sie, schloss die Augen und presste die Lippen zusammen, während Denis die Feder am Hals ansetzte und langsam hoch strich, über die Wange und weiter zum Näschen. Sie verzog ihr Gesicht schon bei der ersten Berührung und hielt den Atem an. Einfach putzig. Und wie sie immer röter wurde, während er ihr näschen kitzelte. Er machte die selbe Methode wie sie bei ihm, nur das er auch die Nasenflügel noch mit kitzelte: „hihi muss da jemand gleich niessen?" neckte er seine süsse Freundin, und strich unter der Nase hin und her: „mmmm mmmm!" antwortete sie mit geschlossenem Mund und begann leicht zu zittern. Aber dann musste sie Luft holen: „ghhhhhhh hatschiiii!" beide lachten und Denis kam direkt wieder eine Idee: „hey Mika. Reichst du mir diese Eichel da?" er zeigte auf einen Ast, der über ihr hing: „klar!" antwortete sie und griff nach oben, aber sie musste sich ganz schön strecken um ran zu kommen. Sie berührte die Eichel aber gerade mal mit der Fingerspitze. Denis schmunzelte beim Blick auf ihren ausgestreckten Arm und ihre freie Achsel. Und da kam er auch schon mit der Feder und liess sie am Arm runter streichen und auf der glatten Achselhaut kreisen: „hihihihihi Denis lass dahahahahas!" sie kicherte süss und versuchte trotz kitzeln, die Eichel zu erreichen. Sie streckte sich sogar noch mehr. Die Feder glitt auf und ab, hin und her und kreiste auf der kitzligen Haut. Unter ständigem Gekicher, schaffte Mika es aber, die Eichel zu bekommen: „hihi hhhhh da ich hab sie!" sie reichte sie ihm und er schaute sie an: „wow die sieht schön aus. Ich glaub die bringt mir glück hehe." - „hey Denis! Schau mal!" sie zeigte nach oben. Da hing eine Feder zwischen den Ästen. Sie sah so makellos aus wie die von Mika. Der Wind musste sie in den Baum hoch getragen haben: „oh cool die hol ich mir. Dann hab ich auch so eine!" freute er sich und stand auf, da er nur so an die Feder gelangen konnte. Da der Ast sehr dick war, konnte man auch gut darauf stehen. Mika blieb neben ihm sitzen und wartete nur darauf, das er seine Arme nach oben streckte, nur um ihm dann an die Seiten zu greifen und los zu kitzeln: „hahahahaha heeey hihihihi Mika nihihihicht!" lachte er und griff die dünnen Äste über ihm, aber an die Feder kam er nicht. Ihre Hände, schlüpften unter sein Shirt und krabbelten auf Seiten und Bauchfläche. Da wurde sein Lachen direkt lauter: „hahahahahahaha dahahas ist fies hahahaha!" er rüttelte an den Ästen und da fiel die Feder runter. Er fing sie auf und setzte sich wieder hin. Mika bewunderte die Feder und verglich sie mit ihrer. Sie schienen identisch zu sein. Konnte das Zufall sein? Oder war es ein Zeichen? Mika legte ihr Arm wieder um ihn und er seinen um sie. Sie lehnte sich an ihn und genoss mit ihm noch den Sonnenuntergang. Als die Sonne dann verschwunden war, beschlossen sie, nun langsam wieder zurück zu gehen: „Wir sollten gehen. Wenn meine Mom merkt das ich weg bin, dreht sie durch!" - „haha oh ja meine auch!" die beiden stiegen vom Baum runter und schlenderten Hand in Hand über den Park und zu ihrer Wohnsiedlung zurück, bis sie bei Denis seinem Zuhause an kamen: „echt schade das du morgen nicht mitkommen kannst!" sagte er enttäuscht: „Ja ich wäre gern mitgekommen. Aber wir sehen uns ja dann in der Schule. Hihi Glaubst du, du überlebst ein Tag ohne mich?" Denis lächelte und kratzte sich am Nacken: „hehe also ich weiss nicht. Ich glaube eher nicht!" Mika kam näher und legte ihre Hände auf seine Schultern: „ich hab eine Idee!" sie warf ihre Arme um ihn und drückte ihn fest. Denis wusste nicht direkt was sie meinte, aber legte auch seine arme um sie. Mika flüsterte: „wenn wir uns ganz lange und fest umarmen, dann spüren wir die Umarmung auch danach noch. Und wenn wir es lange genug machen, vielleicht noch über den ganzen Sonntag?" Denis war zwar skeptisch. Er konnte sich nicht vorstellen, dass das wirklich funktioniert, aber er genoss die Umarmung und drückte seine Freundin fest an sich. Die beiden umarmten sich ganz fest für einige Minuten, bis Mika leise flüsterte: „Ich liebe dich." Denis lockerte die Umarmung und sah ihr in die Augen: „ich.... liebe dich auch Mika!" beide lächelten glücklich und küssten sich. Dann drückten sie sich nochmal ganz fest: „jetzt muss ich aber wirklich los. Schlaf gut Denis!" - „Du auch Mika!" sie kraulten sich noch gegenseitig am Hinterkopf und küssten sich nochmal kurz. Dann liessen sie einander los und gingen nach Hause.

Als Denis in seinem Bett lag. So ganz allein, da fiel ihm auf, das er Mikas Umarmung tatsächlich immer noch spürte. Wenn er seine Augen schloss, kam es ihm so vor, als wäre sie bei ihm. Es war zwar zu bezweifeln, das er es morgen immer noch spüren würde, aber es ist ja bekanntlich der Gedanke der zählt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 10, 2021 ⏰

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