*suspendiert*

233 8 1
                                    

P.o.v.: unbekannter kleiner hu...

Ich lehne lässig an der Mauer vor unserer Schule.
In der Pause.
Niemand traut sich an uns vorbei, ich muss schon zugeben, wir sind echt einschüchternd, mit zerfetzten Hosen und Lederjacken.
Wir kassieren Zölle.

Unser nächstes Opfer kommt.
Ich stupse Mike an und grinse gehässig.
Es ist wie jede zweite Pause der kleine Junge, der mit seiner Mami telefonieren muss.
Er hält uns schon von alleine mit zitternder Hand das Geld hin, früher hatte er nie welches mit und nun hat er hat Angst vor uns.
Ich stecke mir das Geld ein und lehne mich wieder zurück.
" Paul, da kommt ja unser Liebling"
Mike stößt mich in die Seite, woraufhin ich den Kopf nach links drehe.
Es ist der Maskenjunge.
"Hey Schwuchtel, biste wirklich so hässlich wie man sagt?" Ich lache leicht, aber er ignoriert uns total.
Mike fängt nun auch an mit:
"Brauchst du n Haargummi?
Ich habe leider keins, denn ich trage keine Opferfrisuren, tut mir leid"
Er geht einfach stur weiter aufs Tor zu.
"Ey, er kommt nicht einfach so ohne Zoll davon", räume ich zu Mike, welcher sofort aufspringt und sich in des Opfers weg stellt.
Wir beide wissen, dass der Typ schlagen kann, aber wir sind zu zweit, er hat keine Chance.
Mike stellt ihm ein Bein und er fällt.
Voller Erfolg.
Ich will mich gerade auf ihn stürzen, als der riesige Lappen einfach wieder aufspringt.
Stattdessen boxe ich ihm mitten ins Gesicht.
Der hat gesessen.
Er taumelt erst leicht benommen zurück, schnellt dann aber plötzlich vor.
Wo zum fick hat er die Messer her?
Mit beiden Klingen fährt er über meine Haut, ich schreie schmerzerfüllt auf.
Langsam sickert das Blut aus den Wunden und ich weiche verängstigt zurück.
Dann sagt er mit erschreckend tiefer Stimme:"Ihr beiden führt ein armseliges Leben."
Er macht auf dem Absatzt kehrt und geht in Richtung Schulhaus.

Ich blicke bestürzt auf meine neuen Nike airs.
Dieser Wichser.

_____

"Professor Richt?, wir wurden angegriffen!" ,
brülle ich noch während ich die Tür zum Direktorbüro aufstoße.
Hinter dem Schreibtisch stöhnt jemand leise und genervt, dann dreht sich der Direktor unseres Schule endlich um.
"Heiliger bimbam! Was passierte denn mit euch?"
Er ist völlig entsetzt.
Kann man ihm aber auch nicht übel nehmen.
"Der Typ mit Maske hat und einfach angegriffen!"
Mike versucht es mit seinem Hundeblick, der vor ein paar Jahren noch funktioniert hat, aber jetzt mit Halbbart kommt der nicht mehr richtig.
Der Rektor glaubt uns aber trotzdem.
Er greift nach seinem Sprecher und sagt:" Manuel Büttinger bitte in mein Büro!", Er schaltet das Mikrofon aus,
"Ihr wartet im Vorraum."
Durch die Tür könnten wir hören,
wie Herr Richt telefoniert, wahrscheinlich Manuels Eltern.
Bald darauf  tritt auch der Psycho die Tür auf, er beachtet uns gar nicht.
Seine Eltern kamen bald nach ihm,
sie redeten aber leider sehr leise im Direktorat, also konnten wir nichts verstehen.

"Mike, Paul, kommt herein"
Mike stolziert sofort selbstsicher in den Raum, er scheint keine Bedenken zu haben.
Er war schon immer ziemlich dumm.

_______

P.O.V: Herr Recht

Manuel und seine Eltern sitzen mir gegenüber, als ich ihnen verkünde, ihren Sohn suspendieren zu müssen.
Alle sind wütend, auf mich, auf Manuel, auf alle.

"Manuel, würdest du bitte den Raum verlassen? Gehe doch bitte in mein Konferenzzimmer", sage ich so höflich wie ich kann.
Bei Kindern wie ihm muss man vorsichtig sein.
Nachdem ich die Tür hinter dem Jungen schloss, wende ich mich wieder seinen Eltern zu.
"Ich schlage vor, das sie ihn auf ein Internat schicken.
Es ist zu eurem besten.
Kennen sie das Gerda-Fisberg-internat?"
Die Eltern schütteln leicht überfordert ihre Köpfe.
"Das ist ein Internat, ca. eine Stunde von hier.
Sie sind bekannt für ihr freundliches Klima und vertreten ein soziales Programm, in welchem sogenannte 'gesellschaftliche ausfälle' wie Kinder mit Behinderung oder eben Manu in die Klassengemeinschaft aufgenommen werden.
Dort sind alle wirklich reizend, das wäre wahrlich was für ihn."
"Vielen Dank für den Tip, wir werden uns das auf jeden Fall zu Herzen nehmen.", antwortet Frau Büttner, während ihr Mann schon zum Wort anhebt:
"Wir wissen echt nicht was wir nicht tun können."
Er lächelt leicht, dann gehen alle drei aus dem Raum.
Mir scheint es unnötig ihnen noch einen guten Tag zu wünschen, denn den werden sie höchstwahrscheinlich nicht mehr haben.

Für mich war heute damit aber ein  schöner Tag, weswegen ich mich auch kaum schlecht fühle.
Der Typ hat dem Ansehen meiner Schule geschadet.

Das war wohl das erste Kapitel.
Ich schiebe immer noch Hass auf diese kleinen drecks...
Und ich muss zugeben, ich bin von der Anzahl der Wörter positiv überrascht, nie zuvor konnte ich so viel zu einem Thema schreiben.
Okay, das ist armsehlig.

PsychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt