Sie sahen mich sprachlos an. Offenbar hatten sie nicht erwartet, dass ich zustimmen würde. Sie rissen sich sehr zusammen ihre Aufregung nicht zu zeigen, aber es gelang ihnen leider nur physisch. Ich hielt mir die Ohren zu so fest es ging, obwohl es natürlich nichts brachte. Sie kreischten aufgeregt und konnten sich nicht beruhigen. Sie waren so laut, dass sie die jeweils andere offenbar gar nicht hörten. Als sie jedoch bemerkten, wie ich darunter litt wurde es schlagartig still in unserem kleinen 'Palast'. Sie sahen mich entschuldigend an und ich murmelte ein "schon Ok". In meinen Ohren klingelte es, obwohl diese ja gar nichts abbekommen hatten. Ich hatte ins leere gestarrt, während sich alles in mir langsam beruhigte. Als ich aufsah, musste ich schmunzeln. Wie kleine Kinder bei einer Märchenstunde saßen sie vor mir und schauten mich erwartungsvoll an. Sie sahen sehr niedlich aus, wie sie in eine Kuscheldeckegehüllt eng neben einander saßen und gespannt warteten. "Also wenn ich es schon erzähle, dann erkläre ich sie vielleicht auch ein bisschen darüber." meinte ich zögernd, was die anderen beiden nur noch hibbeliger machte. Ich hoffte sie wussten, dass ich mich ihnen damit vollkommen öffnete und sie mich sehen werden, wie mich kein anderer sieht. "Hört zu" warf ich noch ein, denn es war mir wirklich wichtig. "Ich möchte, dass das unter uns bleibt. Keiner, Keiner darf es erfahren. Nicht mein Dad, nicht S.H.I.E.L.D. nicht sonst wer!" schärfte ich ihnen ein. "Wenn ich euch das erzähle, dann werdet ihr mich vielleicht nicht mehr als Freundin haben wollen. Und ich kann das verstehen, ich möchte nur, ihr mir versprecht, dass selbst wenn ihr nichts mehr mit mir zu tun haben wollt, ihr es für euch behaltet." Ich sah sie ernst an. "Bitte. Mein Leben hängt davon ab." setzte ich noch hinzu, was zwar dramatisch und übertrieben wirkte, jedoch der Wahrheit entsprach. Die beiden Avengers vor mir erwiderten den Blick, genauso Ernst, und hoben feierlich die Hand. "Bei meinem Leben." kam es von ihnen im Gleichklang und das rührte mich sehr. Sie waren bereit, für meine Geheimnisse ins Grab zu gehen. Für mich ins Grab zu gehen. Ich hatte noch nie richtige Freundinnen gehabt, und wir waren vielleicht nach einem Tag auch noch keine richtigen Freunde, trotzdem vertraute ich ihnen so etwas an und anstatt zu sagen: 'Nein, wir kennen dich nicht richtig und wenn dein Leben davon abhängt wollen wir damit nichts zu tun haben.' schworen sie mir, ihr Leben dafür zu geben.
"Ok, also womit soll ich anfangen?" fragte ich. Ich wusste eigentlich, dass sie mir dazu nichts sagen konnten, schließlich kannten sie ja meine Kräfte nicht. "Erklär doch bitte als erstes mal die, die wir schon gesehen haben." meinte Natasha und ich sah sie verwundert an. Damit hatte ich nicht gerechnet. "Fang doch mit den Gedanken-lesen-Kräften an." bat nun auch Wanda und ich war dankbar, dass sie sich so daran beteiligten. Ich hatte noch nie mit irgendwem darüber gesprochen und befürchtete, dass ich jetzt eine Art Vortrag halten musste. Die beiden Frauen hatten aber das steife im Kern erstickt und somit war es immer noch ein Gespräch. "Ok, also." setzte ich an. Ich war sehr nervös. "Ich habe thelepatische Fähigkeiten, also Gedanken lesen. Wenn ich will, kann ich in den Kopf einer beliebigen Person eindringen und jede Kleinigkeit deren Lebens in Sekunden erfahren. Jedes Detail, alles. sogar die Sachen, die soweit in dem Kopf vergraben sind, dass es vergessen wurde." erklärte ich. Sie sahen mich an und ihre Stimmen hallten parallel durch den Gedanken-Palast."Hast du das, was wir dir erzählt haben, also vorher gewusst?" "Nein!" antwortete ich wahrheitsgemäß. "Ich kann, aber ich tue es nicht. Das Leben ist eine Privatsache, die ich nur in Notfällen übersehe. Ich danke euch, dass ihr vorhin so ehrlich zu mir wart." ich spürte die Tränen, die sich hinter meinen Lidern bildeten. Die zwei sahen mich gerührt an, denn vermutlich hatten sie meine Gefühle bemerkt. Ich beruhigte mich und spürte, dass sie gern mehr hören würden, mir aber erst genug Zeit lassen wollten. "Dadurch kann ich außerdem Gefühlsschwingungen spüren. Also, wenn jemand sehr starke Emotionen verspührt. Ich kann auch Gedanken hören. Vorallem die, die an mich gerichtet sind. Diese hör ich auch, wenn ich nicht in die Köpfe eindringe." Die beiden warfen sich verstehende Blicke zu. "Außerdem kann ich meine eigenen Gedanken für andere verständlich in deren Köpfe schicken." Ich wies auf uns drei, um den Palast zu symbolisieren. "Ich könnte auch einen Schleier über Erinnerungen legen. Also im Klartext: Die Person vergisst das verdeckte. Es wäre aber immernoch in seinem Kopf. Alles vergessene ist noch in den Köpfen vorhanden. Es ist nur verschüttet." erklärte ich. Die Sache mit den Erinnerungen fand ich selbst sehr interessant.
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Mora - Einen Monat leben / Avengers FF (Pausiert)
FanfictionMora die Tochter von Loki, dem Gott des Schabernacks möchte einfach ein normales Leben wie jeder andere Teenager, aus Asgard raus, Freunde haben oder einfach nur ihrem Vater aus dem Weg gehen können, vorallem aber will sie sie selbst sein. Deshalb...