Chapter 2 - Secret Love

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Jugehads PoV

Ferien! Endlich! Ich trat raus auf den Vorplatz der Riverdale High und ließ mir die Sonne, die nicht gegen die Kälte ankam, auf mein Gesicht scheinen. In vier Tagen würde Heiligabend sein, da wir das Wochenende dazwischen hatten, hatten wir bis dahin frei. Ich ging gemächlich irgendwo hin, ohne zu wissen, wohin mich meine Füße trugen. Erst als ich vor dem schon etwas verschneiten Pop's stand, wurde mir klar, wohin ich gegangen war. Ich bestellte mir einen Erdbeermilchshake und einen Burger und setzte mich an einen Tisch um an meinem Roman weiter zu schreiben, an dem ich gerade schrieb. Damit ich nicht durch irgendwelche Gespräche abgelenkt wurde, die die anderen Besucher im Diner führten, setzte ich mir Kopfhörer auf und hörte Archies neue Songs. Seine Stimme war so weich und zart, dass mir dabei ein angenehmer Schauer den Rücken herunterlief. Arch hatte wirklich ein Händchen für die Musik, so wie ich fürs Schreiben. Jedenfalls behaupteten das meine Freunde und der frühere Direktor der Stonewall Prep. Die Stonewall Prep ist eine Privatschule, auf die drei Schüler gegangen sind, die mich umbringen wollten und zwar mit einem Stein, den sie mir auf meine linke Schläfe geschlagen hatte. Betty konnte mich wiederbeleben und so haben wir die Preppys verarscht und so getan, als wäre ich tot. Bret saß deshalb im Knast, wurde aber von Charles, der Halbbruder von Betty und mir, umgebracht und Donna interessiert mich herzlich wenig.

Ich wurde durch mein plötzlich klingelndes Handy aus meinen Gedanken gerissen. Betty.

„Hey Betts!", begrüßte ich sie.

„Hey Juggie! Wo bist du? Hast du Zeit?", antwortete sie mir.

„Ich bin im Pop's, komm doch her wenn du willst",antwortete ich.

„Oder", flüsterte sie und ich hörte, dass sie grinste, „du kommst zu mir."

„Ok, ich mach mich jetzt auf den Weg zu dir. Bin in 5 Minuten da!", rief ich ihr durchs Telefon zu. „Love you, Betts!"

„Me too, Juggie. Bis nachher!",rief sie erfreut zurück und legte auf.

Ich verstaute meinen PC in meinem Rucksack und machte mich auf den Weg zu meiner Freundin.

Grade als ich klingeln wollte, hörte ich ein Geräusch aus einem der Fenster im Erdgeschoss. Ich runzelte die Stirn, denn es kam nicht von Betty, jedenfalls hörte es sich nicht so an.

Leise schlich ich zum Fenster und lugte hindurch. Beinahe hätte ich aufgeschrien. Da saß mein Dad zusammen mit Alice Cooper, Bettys Mom, auf der Couch und küssten sich!

Ich traute meinen Augen nicht. Ihre Mom war also doch da und mein Vater auch. Zusammen. Auf einer Couch. Und küssten sich! Dad wusste wie sehr ich den blonden Teufel verabscheutem und dann machte er so etwas! Ich dachte er hatte sich gebessert in den letzten Jahren, anscheinend hatte ich mich da geirrt.

Dad hatte Mom also doch nicht verziehen, dass sie mit Drogen gedealt hatte. Ich konnte es nicht mehr ertragen, Dad zuzusehen, wie er die Mom meiner Freundin küsste und so wandte ich den Blick ab. Eine Menge Fragen schossen mir durch den Kopf: Wie lange geht das schon so? Warum wusste ich nichts davon und hatte Betty davon gewusst? Wann hatte Dad vorgehabt es mir zu sagen?

Ohne zu überlegen rannte ich weg. Weg von Betty und weg von meinem Dad der mir einfach verheimlicht hatte, dass er mit der Mom meiner Freundin zusammen war.

Ich wusste nicht wohin genau ich lief und es war mir auch egal.

Irgendwann kam ich außer Atem bei einem Baumhaus an, das gut versteckt von dicken Zweigen in einem großen Baum war. Ich schaute hoch in die Baumkrone und schmunzelte. Es ist einige Zeit her gewesen, dass ich es betreten hatte. Ich überlegte, ob ich wirklich raufklettern sollte, schließlich war es schon sehr alt und der schwere Schnee machte die Sache sicher nicht besser, aber ich gab mir einen Ruck und machte mich auf den Weg nach oben. Zweige stachen mir in den Bauch, die Seite und in die Wangen, aber auch das war mich egal, für mich zählte nur der Verrat meines Vaters.

Als ich oben ankam, sah ich, dass das Baumhaus keinen großen Schaden von sich getragen hatte, aber das Holz war schon etwas morsch. Archie und ich waren hier früher oft gewesen und hatten uns die Zeit vertrieben. Nur er wusste, dass es existierte und hatte es wahrscheinlich längst vergessen. Zum Glück für mich, da mich hier also niemand finden würde. Langsam fragte ich mich, wie lange es dauern würde, bis Betty merkte, dass ich nicht mehr kam und überlegte, was ich jetzt tun sollte. Nach Hause wollte ich eigentlich nicht. Ich hatte keine Lust, heile Welt zu spielen und so zu tun, als wenn nichts wäre. Mit meinem Dad wollte ich auch nicht darüber reden und mit niemandem sonst. Außer vielleicht... Konnte ich Archie wirklich anrufen? Würde er nicht sofort zu Betty laufen oder sogar zu meinem Vater und es ihnen erzählen? Andererseits, hatte ich eine andere Wahl? Wenn ich weglief ohne jemandem Bescheid zu sagen und mir was zustieße, wusste niemand wo ich war. Arch und ich waren schon einmal weggelaufen, das war allerdings wegen ihm und nicht wegen mir gewesen. Damals wurde er in den Knast gesteckt weil er jemanden ermordet haben sollte. Nachdem er ausgebrochen war und sich in Diltons Bunker erholt hatte, waren wir zu meiner Mom und meiner kleinen Schwester Jelly Bean gefahren, um sie zu besuchen.

Moment mal... Mom. Zu ihr könnte ich fahren, es sind schließlich Ferien und sonst hätte ich halt ein paar Wochen die Schule geschwänzt, das wäre auch nicht so schlimm gewesen. Jetzt musste ich nur noch Archie anrufen, ihm von meinem Plan erzählen und ihm verklickern, dass er das auf keinen Fall jemandem sagen soll. Betty würde sich nur Sorgen machen und Veronica war die größte Labertasche, die man sich nur vorstellen konnte. Archie würde ich es also als einzigem sagen.

Ich beschloss heute Nacht zu packen und nach Toledo zu verschwinden, nachdem ich Archie durch einen Anruf davon erzählt hatte.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Mein Handy, wieder mal.

Betty.

Hey Juggie, alles in Ordnung?

Haaallo!!!

Kommst du noch? Ich warte!

Kannst du dich bitte bei mir melden?! Ich mache mir echt Sorgen!

Was ist denn los?

Dann halt nicht!

Ich seufzte. Es war echt schwer, ihr nichts zu sagen und sie zu ignorieren, aber es musste so sein. Ich hatte keine Lust, dass mein Dad davon Wind bekam, was ich im Begriff war zu tun. Ich kannte meinen Vater, er würde mich auf jeden Fall hindern wollen, das ich nochmal weglief und ein riesiges Theater machen. Außerdem würde er sich 1000 mal bei mir entschuldigen und ich würde annehmen, wie jedes mal. Nein, alles war geplant, ich würde nicht länger hierbleiben.

Run Away||JarchieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt