Run Away||Jarchie

Chapter 10 - Help!

Jugheads PoV

Ich bekam einen gewaltigen Schreck, als ich resigniert die Tür zu Archies und meinem Unterschlupf aufmachte und meinen besten Freund blutüberströmt hinter der Tür stehen sah. So wie es aussah, war auch er grade erst angekommen. „Oh mein Gott, Arch, was ist passiert?!", rief ich, doch er konnte nicht mehr antworten. Er brach ohnmächtig vor mir zusammen. Verdammt, was hatte Ethan mit ihm gemacht? Ich schleifte Archie zum Bett, auf dem ich geschlafen hatte und legte ihn darauf. Dann nahm ich mein Handy und schaltete es an, hatte aber kein Netz. Ich drehte mich zu Archie, der auf dem Bett lag und so aussah, als ob er friedlich schlief, wenn man das viele Blut übersah. Plötzlich entdeckte ich den Autoschlüssel, der Arch aus der Tasche gefallen war. Ich erkannte die Anhänger an dem Schlüssel, er gehörte Ethan. Schnell rannte ich raus und entdeckte den Geländewagen. Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, kommt der Prophet eben zum Berg. Also trug ich meinen besten Freund ins Auto und legte ihn auf die Rückbank, dann setzte ich mich nach vorne und fuhr los. Ich fuhr nicht allzu schnell, ein Unfall wäre sicherlich nicht förderlich gewesen, aber ich beeilte mich trotzdem.

Wir erregten einiges Aufsehen, als ich Archie ins Krankenhaus trug. „Ich brauche Hilfe! Mein Freund ist zusammengebrochen", rief ich und es kamen Pfleger mit einer Trage an und rollten ihn in den OP. Eine Ärztin kam auf mich zu. „Was ist denn passiert?"

Ich zögerte, denn ich konnte ja schlecht die Wahrheit sagen. „Wir... hatten einen Unfall. Ich bin unverletzt, aber Arch hat einiges abbekommen", erwiderte ich und hoffte, dass sie keine Fragen stellen würde. Sie nickte und folgte den Pflegern und anderen Ärzten in den OP. Als ich mitwollte, hielt sie mich auf.

„Dein Freund wird jetzt operiert. Du kannst hier nicht mit rein, warte bitte da hinten", wies sie mich an. Niedergeschlagen nickte ich. „Während du wartest, rufst du am besten seine Eltern an." Ich zögerte. Was sollte ich seiner Mom sagen? Doch ich nickte und setzte mich auf einen der Plastikstühle auf dem Gang. Dann rief ich Archies Mom an und erzählte ihr, dass sie schnell ins Riverdale General Hospital kommen sollte, weil ihr Sohn gerade operiert wurde.

Während ich wartete, schossen mir Bilder durch den Kopf, ich vor dem Grab von Archie neben dem von seinem Dad, den er viel zu früh verloren hatte; ich vor seinem Krankenbett kniend und der Monitor mit der Herzfrequenz zeigte null an. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie mir eine Träne nach der anderen über die Wange lief. Ich war mir jetzt sicher, dass Arch doch mehr für mich war als nur mein bester Freund.

Plötzlich legte mir jemand die Hand auf die Schulter und ich zuckte zusammen. Sofort schnellte meine Hand so meiner Hosentasche, in der sich mein Taschenmesser befand.

„Jughead, was ist passiert?", fragte eine Frauenstimme besorgte neben mir. Als ich mich umdrehte erkannte ich Mary Andrews, Archies Mom.

Ich sah ihr nicht in die Augen, ich konnte nicht. „Wir hatten einen Unfall", war das einzige, das ich sagte. Sie ließ sich auf dem Stuhl neben mir nieder und ließ mich in Ruhe.

Die Tür ging auf und Betty und Veronica stürmten herein. Als sie mich sahen, verlangsamten sie ihr Tempo und blieben wie angewurzelt vor mir stehen. Dann warf Betty sich in meine Arme.

„Juggie, ich hab mir so viele Sorgen um dich gemacht. Warum bist du denn weggelaufen, wie geht es Archie und was ist passiert?", überhäufte sie mich mit Fragen. Ich blieb stumm und setzte mich wieder hin.

Betty wollte mich grade weiter mit Fragen löchern, als die Tür aufging und eine Ärztin heraus und gleich zu uns herüberkam.

„Mr Andrews ist jetzt stabil. Falls ihr ihn besuchen wollt, er liegt in Zimmer 124."

Den Rest hörte ich nicht mehr, da ich schon an ihr vorbei gestürmt und auf dem Weg zu Archies Zimmer war, Betty und Veronica blieben noch bei der Ärztin stehen.

Als ich bei Archies Zimmer angelangt war, holte ich tief Luft und wischte mir einmal mit dem Ärmel über die Augen, nicht, dass Arch mich so verheult sah. Dann betrat ich das Zimmer.

Archie war noch nicht wach und so setzte ich mich auf einen Stuhl neben seinem Bett und nahm eine seiner Hände in meine. Ich hoffte inständig, dass Betty nicht reinkommen und mich so sehen würde, aber im Moment konzentrierte ich mich ganz auf Archie.

„Oh man Arch, du hast mir echt einen Schrecken eingejagt. Du weißt gar nicht, wie viel Angst ich um dich hatte", murmelte ich in seine Hand. Bei den Worten hätte ich schwören können, dass Mundwinkel gezuckt hatten, aber ich nahm es nicht richtig war. „Arch, ich glaube, ich habe mich in dich verliebt." Ich schloss meine Augen und eine einzelne Träne rollte über meine Wange.

„Das kam überraschend, aber schön das zu hören", hörte ich plötzlich Archies schwache Stimme und schrak leicht zusammen. Ich öffnete meine Augen und sah Archie in seinem Krankenhausbett liegen und lächeln. Obwohl er sogar weißer als die Bettdecke war, hatte dieses Lächeln etwas beruhigendes an sich.

Mein bester Freund, in den ich mich verliebt hatte, klopfte neben sich auf sein Bett. Ohne weiter zu überlegen, folgte ich seiner stummen Aufforderung und legte mich neben ihn.