Chapter 17 - Nightmare

102 8 1
                                    

Vorsicht Logikfehler!


Archies PoV

Es war dunkel, als wir uns auf den Jones-Hof schlichen und ich sah wie Jughead neben mir bei jedem kleinsten Geräusch zusammenzuckte. Er führte mich zu dem Schuppen, in dem er seine Mom und Ethan belauscht hatte und öffnete die Tür. Erstaunt blieben wir im Türrahmen stehen. So unscheinbar der Schuppen von außen auch schien, drinnen war etwas Kriminelles versteckt, ein Drogenlabor. Ich sah zu Jughead, der fassungslos neben mir stand. Es dauerte einen Moment bis er sich wieder fasste und sein Handy aus der Hosentasche zog, um Beweisfotos zu schießen. Währenddessen sah ich mit etwas genauer im Schuppen um. Er war doppelt so groß wie etwa mein Zimmer, vielleicht noch größer. In der Mitte stand ein großer Tisch auf dem jede Menge Apparaturen und Mittel standen. Die Wände und Fenster waren mit schwarzer Folie verkleidet, sodass das einzige Mondlicht von draußen durch die angelehnte Tür fiel. Das restliche künstliche Licht stammte von einigen besonderen Glühbirnen. Jug sah zu mir. „Ich hab alles, lass uns schnell von hier verschwinden", flüsterte er mir leise zu und ich nickte.

„Na na na, nicht so schnell, ich dachte ihr beehrt uns etwas länger." Juggie und ich zuckten bei diesen Worten zusammen und wirbelten herum. In der Tür stand Ethan Philipps, der nun auf uns zu kam und etwas aus der Tasche zog. Mit einem blitzschnellen Schritt war er bei mir, hielt mich fest und hielt mir eine Pistole an den Kopf. „Gib mir dein Handy her, sofort! Oder du wirst deinen Freund in seinem Blut liegen sehen!", wies er Jughead an und entsicherte seine Waffe. Jug war erstarrt und leichenblass im Gesicht. „Ich sagte Handy her, auf der Stelle!", rief Ethan und Juggie löste sich aus seiner Erstarrung. Langsam und vorsichtig ging er auf den Tisch zu und legte sein Handy darauf ab, mit Bedacht darauf keine unnötigen Bewegungen zu machen. Ich konnte die Angst, die er um mich hatte, in Jugheads Augen sehen und ich wäre am liebsten zu ihm gerannt und hätte ihn umarmt, aber das wäre dann vermutlich auch das letzte was ich getan hätte, deshalb ließ ich es bleiben. „Braver Junge, sehr schön gemacht. Du wirst es allerdings doch sicher verstehen, dass ich euch trotzdem kaltmachen muss, ich kann nämlich keine Mitwisser gebrauchen. Sehr ärgerlich, dass ihr euch nicht einfach herausgehalten habt, sonst hättet ihr vielleicht auch noch ein längeres Leben gehabt, aber so ist es nun mal." Mit diesen Worten stieß Ethan mich ein Stück von sich weg und bevor ich reagieren konnte drückte er ab. Was als nächstes geschah nahm ich nur in Zeitlupe war. Jughead stieß mich mit einem Hechtsprung aus der Schusslinie. Ich sah wie die Kugel in seinen unteren Bauchraum eindrang und Blut aus seiner Wunde schoss. Ohne weiter zu überlegen nahm ich Jug auf den Arm, stieß Ethan um, der seine Schrecksekunden noch nicht überwunden hatte und rannte hinaus in die Nacht. Ich war schon fast einmal über den gesamten Hof gerannt, meine Seite schmerzte, meine Lunge brannte und durch meine Tränen, die mir unaufhörlich über die Wangen strömten, konnte ich fast nicht mehr sehen wohin ich lief. Was, wenn Juggie es nicht schaffte? Als ich gerade aus dem Tor rennen wollte, hörte ich Schritte hinter mir und mit einem schnellen Blick nach hinten vergewisserte ich mich, dass es Ethan war. Ich sah gerade noch wie er den Finger am Abzug seiner Pistole hatte und abdrücken wollte, da sirrte ein Pfeil haarscharf an mir vorbei und traf Ethan direkt ins Herz. Dieser ging zu Boden und rührte sich nicht mehr. Ich drehte mich wieder um und sah Cheryl, die in ihrem roten Umhang und mit ihrem Bogen auf der Ladefläche des Autos der Kellers stand. Toni telefonierte währenddessen mit dem örtlichen Krankenhaus soweit ich das erkennen und verstehen konnte und Kevin, der bis eben noch hinter dem Steuer gesessen hatte, kam nun mit schnellen Schritten auf mich zu. Mittlerweile hatte ich angefangen am ganzen Körper zu zittern und ich wusste nicht wieso, es war nicht wirklich kalt.

Bis der Krankenwagen kam, hielt ich Juggie fest in meinen Armen. Als die Notärzte wieder fahren wollten fragte ich sie, ob ich mitkommen könnte. „Sind Sie ein Angehöriger?", fragte einen der Ärzte etwas ungeduldig. „Nein, aber i... ich bin...", stotterte ich und sah an ihm vorbei auf Jughead. „Die beiden sind ein Paar", hörte ich Kev hinter mir antworten. „Na also gut, dann aber schnell", erwiderte der Arzt und ich kletterte schnell zu Jug in den Krankenwagen. Die ganze Fahrt über ließ ich Juggies Hand nicht los. Das hier war doch alles ein einziger Albtraum!

Im Krankenhaus wurde Jughead sofort in den OP geschoben und ich wurde angewiesen im Warteraum Platz zu nehmen. Nach einiger Zeit kamen Kevin, Toni und Cheryl und setzten sich neben mich. „Ein Glück, dass du uns während der Autofahrt nach Toledo noch angerufen hast", sagte Toni und ich nickte abwesend. Inzwischen graute schon der Morgen, doch selbst wenn ich es gewollt hätte, hätte ich nicht schlafen können, meine Sorge um Juggie machte mich verrückt. Jugs Operation dauerte einige Stunden und trotz der Sorge um ihn fielen mir irgendwann doch die Augen zu und mein Kopf sank auf Kevins Schulter.

„Hey, Archie, aufwachen, Jugheads OP ist zu Ende. Wenn du willst kannst du jetzt zu ihm", flüsterte Kev und rüttelte sanft an meiner Schulter. Auf der Stelle war ich wach, sprang auf und erkundigte mich, wo Juggie lag.

Jug schlief noch als ich die Tür vorsichtig öffnete und so setzte ich mich still neben ihn und nahm wieder seine Hand.

Run Away||JarchieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt