Chapter 3 - Calling

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Archies PoV

Ich schaute auf die Uhr: 02:23Uhr und ich hatte noch keine einzige Minute geschlafen, auch wenn Ferien waren. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl. Ich drehte mich noch einmal auf die andere Seite und war grade endlich dabei ins Reich der Träume abzudriften, als mein Handy vibrierte. Eine Nachricht von Jugehad.

Schläfst du schon? Kann ich bitte mit dir sprechen?

Ernsthaft?! Ich stöhnte und schrieb zurück.

Klar.

Schon klingelte das Handy und ich zuckte zusammen.

„Jughead? Was gibt's? Ich wollte grade schlafen", murmelte ich ihm zu und war überrascht das er mich offenbar verstanden hatte, denn er antwortete:„Oh, sorry, wollte dich nicht stören, ist auch nichts Wichtiges."

„Jetzt bin ich schon wach, dann ist es auch egal", antwortete ich etwas genervt.

„Na gut, also, wo fang ich am besten an?"

„Wie immer am Anfang", sagte ich grinsend, doch immer noch etwas besorgt. Jugheads Stimme war sehr zerstreut, das war der Serpent-King sonst nie.

„Hört sich ja nicht so an als ob alles in Ordnung wäre. Schieß schon los"

„Ja also... Ich hau von zu Hause ab", ließ er die Bombe platzen.

„Was?!" Juggie war schon mal von zu Hause abgehauen und hatte dann bei mir geschlafen, nachdem ich ihn dabei erwischt hatte, wie er in der Schule in einem winzigen Raum geschlafen hatte.

„Wo gehst du denn hin?! Jug, du machst einen Fehler. Einen großen Fehler! Egal was passiert ist, du kannst doch nicht einfach von zu Hause abhauen! Versuch das doch erst mal zu klären."

„Da gibt's nichts zu klären!", rief Jughead bitter enttäuscht durch den Hörer.

„Vielleicht kann ich ja helfen", bot ich ihm an. „Was ist denn passiert?"

„Du musst mir aber versprechen, es für dich zu behalten, ok?"

Ich seufzte, doch dann willigte ich ein.

Jughead erzählte mir alles, er schüttete mir sein gesamtes Herz aus, was er echt bei wenigen Leuten tat. Als er fertig war, hörte ich ein Seufzen vom anderen Ende der Leitung.

Es herrschte eine unangenehme Stille, in der ich das verarbeitete, was Juggie mir eben berichtet hatte. Es musste schlimm für Jughead gewesen sein, da er Alice noch nie leiden konnte, genauso wenig wie sie ihn. Das war eher unvorteilhaft, wenn man mit der Tochter zusammen war.

Irgendwann durchbrach ich die Stille. „Ich werde meine Klappe halten, wenn du das willst, aber pass auf dich auf, klar?" Ich konnte hören wie er am anderen Ende lächelte.

„Geht klar, aber du genau so, Bro."

Ich lachte leise, damit meine Mutter nicht aufwachte und fragte, wann er aufbrechen würde.

„Ähm... also... die Wahrheit ist, ich bin schon fast in Toledo", erwiderte er unbehaglich.

Ich war enttäuscht, da ich mich gerne noch von ihm persönlich verabschiedet hätte.

„Ist ok", antwortete ich daher mit monotoner Stimme und verabschiedete mich von ihm, er tat genau das gleiche.

Als er aufgelegt hatte, fühlte ich mich verletzt. Warum hätte er mir das nicht vorher sagen können und warum machte er so einen Scheiß überhaupt? Wenn Jug sich einmal etwas vorgenommen hatte, dann war es schwer bis unmöglich, ihn davon abzubringen. Er war echt ein Sturkopf, doch deshalb mochte ich ihn so. Er war immer für mich da gewesen und ich wäre es jetzt gern für ihn.

Gerade als ich wieder fast eingeschlafen war, kam meine Mom ins Zimmer. Heute war echt nicht mein Glückstag, beziehungsweise meine Glücksnacht.

Ich blinzelte Mom an. „Was ist denn?"

„Ich hab gehört, dass du mit jemandem telefoniert hast. Ist alles ok?"

Ich konnte mir nur mit Mühe ein Augenrollen verkneifen. „Ja, alles gut, es ist nichts."

Meine Mutter hatte sich gerade umgedreht und wollte grade rausgehen als ich an Jughead dachte, der ganz allein da draußen war. Es war zwar grade noch ruhig, aber nur die Ruhe vor dem Sturm, wie man so schön sagt.

„Ach Mom, ich..." Sie drehte sich um und sah mich fragend an.

„Was ist?"

Ich wollte grade das mit Jughead erzählen, doch dann fiel mir mein Versprechen ihm gegenüber wieder ein. Ich hatte ihm versprochen, dass ich nichts verraten würde.

Mom sah mich weiterhin fragend an.

"Gute Nacht, Mom", antwortete ich daher nur.

Sie nickte und lächelte mir zu, etwas verwirrt. "Dir auch, Schatz."

Als sie mein Zimmer verließ, schloss ich die Augen und fluchte leise. Ich hatte das Gefühl, einen riesigen Fehler gemacht zu haben.

Run Away||JarchieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt