Chapter 9 - Kidnapping

164 9 4
                                    

Archies PoV

Leise hörte ich Jugheads Stimme neben mir, aber ich wollte nichts von seinen Entschuldigungen wissen und stellte mich schlafend.

Ich lag noch lange wach, bis ich schließlich wirklich einschlief.

Plötzlich schreckte ich aus dem Schlaf. Ich hatte irgendeinen Blödsinn geträumt, bei dem Jug mich verprügelt hatte, weil ich ihm meine Liebe gestanden hatte.

Mein Blick glitt zu Juggie. Er sah so süß aus, wenn er schlief und man sah seine Wuschelhaare, die sonst immer unter seinem Beanie versteckt wurden. Ich lächelte und sah aus dem Fenster, es war kurz vor Sonnenaufgang und ich musste dringend mal in die Büsche.

Als ich wieder zur Hütte zurück wollte, hörte ich hinter mir ein Rascheln. Ich wirbelte herum und sah gerade noch einen Mann und eine Faust, die beide auf mich zu kamen. Dann spürte ich einen harten Schlag an der linken Schläfe und mir wurde schwarz vor Augen.


— — —

Jugheads PoV

Langsam wurde ich wach. Die Sonne kitzelte mich und meine Gedanken schweiften sofort zu Archies Liebesgeständnis von gestern Abend. Moment mal, irgendetwas stimmte nicht. Ich drehte mich zu Archies Isomatte und Schlafsack, wo er geschlafen hatte, doch sie waren leer. Vielleicht war er nur kurz draußen und kam wieder. Als ich jedoch auf den Tisch sah, blieb ihm fast das Herz stehen.

Auf dem Tisch lag ein Zettel, auf dem stand: Wenn du deinen Freund lebend wiedersehen willst, hältst du dein dreckiges Schlangenmaul, klar?! -E

Ich musste mich setzen. Archie war entführt worden und es war meine Schuld. Was hatte ich mir nur dabei gedacht?! Ich hätte Archie wieder nach Hause schicken oder im besser erst gar nichts erzählen sollen, doch nun war es zu spät. Ich war wütend, wütend auf mich selbst. Warum musste ich nur immer Scheiße bauen? Konnte ich nicht einmal meine Füße stillhalten und nicht rumschnüffeln?

Mein Vater hatte damals recht bei einem unserer vielen Streits. Ich bringe uns allen nur Verderben.

Ohne länger zu überlegen ging ich raus und suchte meinen besten Freund, der vielleicht noch mehr für mich war. Ich durchkämmte den ganzen Tag lang den Wald auf der Suche nach Archie, aber er war verschwunden. Ethan hatte ihn sicher weggebracht und tat ihm irgendwelche schrecklichen Dinge an, wie von selbst spielten sich in meinem Kopf brutale Szenarien ab, in denen Archie keine einzige überlebte. Irgendwann spürte ich, wie meine Augen feucht wurden, doch ich zwang mich die Nerven zu behalten, ich musste Archie finden.

Gegen Abend kam ich wieder durchgefroren an der Hütte an, doch da erwartete mich auch schon jemand.


— — —

Archies PoV

Ich kam langsam wieder zu Bewusstsein und das erste was ich spürte war meine höllisch brennende Schläfe. Dieser Mistkerl. Ich sah mich um. Anscheinend hatte er mich in irgendeinem Lagerraum an einen Stuhl gekettet und meine Arme und Beine waren mit Klebeband daran fixiert, außerdem hatte er mir Panzertape den Mund zugeklebt damit ich nicht Hilfe rufen konnte.

„Ah, unser Schneewittchen ist aufgewacht", hörte ich eine raue Stimme hinter mir. Ich zuckte leicht zusammen und versuchte mich umzudrehen. Hätte ich das Tape nicht auf meinem Mund gehabt, hätte ich ihn vermutlich belehrt, dass es Dornröschen gewesen war, die 100 Jahre geschlafen hatte und nicht Schneewittchen und die im übrigen auch nicht vorher von einem Irren K.O. geschlagen worden war, aber ich blieb stumm. Vielleicht war es auch ganz gut so, ihn zu provozieren wäre wahrscheinlich nicht sehr hilfreich gewesen.

„Du bist also Archiebald Andrews, jedenfalls laut deines Schülerausweises. Hat dir der große Serpent-King irgendwas über meine Geschäfte gesagt?", fragte er und trat in mein Sichtfeld. Nach Jugs Beschreibung ging ich davon aus, dass es Ethan Philipps, der neue Freund von Mrs. Jones war. Ich nickte, hätte jedoch lieber das Gegenteil getan. Zu spät.

„So so, war ja klar, dass diese Schlange ihr dreckiges Maul nicht halten konnte. Nun, du wirst sicher verstehen, dass ich keine Mitwisser gebrauchen kann. Keine Sorge, ich bin gleich wieder da", flüsterte er bedrohlich nah an meinem Ohr und verschwand wieder aus meinem Sichtfeld.

Am liebsten hätte ich ihn verprügelt. Niemand beleidigte Juggie einfach so vor meinen Augen ohne die Konsequenzen zu tragen. Aber im Moment hatte ich ein anderes Problem. Ich musste hier rauskommen und zwar schnell, nur wie?

Da kam mir eine Idee. Ich begann vorsichtig zu kippeln, bis ich schließlich nach hinten fiel.

Rechts von mir hörte ich ein „klonk" und mein Taschenmesser fiel wenige Millimeter von meiner rechten Hand entfernt auf den Boden. Ein Gutes hat ein Loch in der Tasche also doch.

Vorsichtig versuchte ich die Fesseln durchzuschneiden. Ich war fast fertig, als ich plötzlich Schritte hörte. Shit, Ethan kam wieder.

Er betrat den Raum und sein Blick blieb an dem Stuhl hängen, er war leer.

Ethan wirbelte herum, war allerdings zu langsam und ich verpasste ihm einen Kinnhaken und einen Schlag in die Magengrube, dann ging er zu Boden.

Als ich ins Freie trat, spürte ich erst jetzt langsam die ganzen Schmerzen, da das Adrenalin nachließ. Ich sah mich um und erkannte wo ich war. Dieser Idiot hatte mich mit seinem Auto nicht weit weg gefahren, er hatte mich in eine verlassene Halle gebracht, ganz in der Nähe des Eversgreen Forest. Nachdem ich meinen Blick noch etwas umherschweifen ließ, entdeckte ich auch sein Auto, das gut versteckt zwischen Bäumen und Büschen stand. Ich ging hin und schloss mit dem Schlüssel, den ich ihm abgenommen hatte, das Auto auf, stieg in den Geländewagen und fuhr wieder zurück zur Hütte.

Run Away||JarchieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt