Verlockend

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Sein Kopf schnellt in meine Richtung und lässt mich für einen kurzen Moment zusammen fahren, doch als er mir berichtet was er von mir möchte setzt bei mir alles aus....
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„Ein Angebot? Ich versteh nicht so ganz..." gestehe ich ihm, denn eigentlich ging ich davon aus, dass er mich töten möchte und nun will er mich nicht umbringen und mir ein Angebot unterbreiten? Gefühlte tausend Fragezeichen kreisen um meinen Kopf.

„Willst du den Vertrag mit Michaelis beibehalten? Willst du dich weiter von ihm vorführen lassen? Dich wie ein dummes kleines Kind behandeln lassen?" Ich runzle die Stirn. „Ah ich verstehe. Du möchtest Sebastian somit eins auswischen indem du mich ihm wegnimmst, stimmt's?" schlussfolgere ich.

„In der Tat war es mein Plan, doch dann durfte ich dich etwas besser kennenlernen. Du bist nicht, wie die anderen Menschen. Du bist weder habgierig noch gibt es etwas ,das deine Seele befleckt. Nichts, bis auf Sebastian Michaelis und die tiefe Traurigkeit in deinem Herzen." Lucian kommt auf mich zu, setzt sich erneut neben mich und umfasst meine Hände mit den seinen.

Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. Er sieht mir tief in die Augen. Seine roten Augen strahlen soviel Traurigkeit und leid aus. „Was ist damals passiert?" Spreche ich meine Gedanken aus. Lucian zuckt zusammen, doch sein Blick liegt immer noch fest auf mir. „Du bist wirklich wie Clara...." Er räuspert sich und scheint zu überlegen. „Weißt du ein Teufel erfreut sich normalerweise am Leid eines Menschen. Wir ziehen unsere Kräfte daraus und werden nur noch stärker. Clara wollte sich damals das Leben nehmen, weil sie von ihrem Verlobten mehrfach betrogen wurde. Sie sah keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Ich spürte aus der Ferne diese reine und unbefleckte Seele und überzeugte Michaelis schließlich nach dieser Seele zu suchen. Als wir sie erreichten wäre es fast zu spät gewesen, doch Michaelis gelabert hielt sie davon ab zu springen. Wir versprachen ihr Rache. Rache an ihrem Verlobten, wenn sie sich entschied mit einem von uns einen Vertrag einzugehen...." Lucian macht erneut eine Pause.

„Und sie hat sich für Sebastian entschieden?" Der Teufel schüttelt den Kopf. „Es vergingen Monate, doch Clara haderte immer noch mit sich. Sie hatte Zweifel einen Vertrag mit einem von uns einzugehen. Sie wusste, wenn sie es täte , wäre ihre Seele verloren. Sie war wirklich die Reinheit in Person. Michaelis widerte dies an. Er wollte ihre reine Seele beschmutzen um sie so zu formen, dass sie eines Teufels würdig war. Ich konnte das nicht zulassen und ich muss gestehen ... ich weiß bis heute nicht was da in mich gefahren war, doch ich wich nicht von ihrer Seite."

Lucian lässt von mir ab und begibt sich zur Veranda. „Was hat Sebastian getan?" Skeptisch sehe ich zu Lucian, doch dieser steht Gedankenversunken da. Ich raffe mich auf und begebe mich zu ihm. 

Irgendwie tut er mir leid.

„Sie hat Gefühle in mir geweckt die ich bis dato nicht kannte... Clara war lebensfroh und unverdorben und Michaelis hat sie mir genommen...."
Lucians Griff am Geländer verstärkt sich immer mehr, sodass sich die Eisenstange verbiegt. „Aber wieso?" frage ich kleinlaut. Der Teufel sieht mich mit Wut in den Augen an. „Womöglich weil er eifersüchtig war?! Es drehte sich nicht mehr alles um ihn, sowie er es gewohnt war. Er spielte die zweite Geige und hatte wahrscheinlich Angst, dass Clara sich für mich entschieden hätte. Also tötete er Clara." seine monotone Ausdrucksweise ist beängstigend.

seufzend lehne ich mich an das Geländer und lege den Kopf in den Nacken. „Das klingt wirklich ganz nach Sebastian...." Lucian wendet sich mir zu und fährt mir mit seiner Hand durch mein Haar. Abrupt bildet sich auf meinem gesamten Körper eine Gänsehaut. Mein Blick gleitet zu ihm und seine roten Augen leuchten in der Dunkelheit. Sie strahlen grade so eine unglaubliche Wärme aus.

Dark blood - The Devil I called Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt