Des Weltenwandlers Schicksal

Kapitel 3.5

„Laaaaangweilig", unterbricht Jaskan meine Erzählung. „Erzähl uns lieber mehr über andere Welten. Gibt es richtig gefährliche Planeten? Mit Monstern?"

„Wie", fängt Pirelle an und tut so, als müsse sie überlegen, „Tursakrit zum Beispiel? Unseren Planeten?"

„Wa... Nein. Ich meinte ..." Er verdreht die Augen und setzt noch mal an. „Wir sind hier unten doch sowieso in Sicherheit. Aber es muss doch auch andere Planeten mit Monstern geben. Oder Kannibalen. Oder Zombies!"

Was man nicht sieht, existiert nicht. Wir leben jetzt schon so lange hier unten, abgeschottet von aller Grausamkeit oben, dass viele von uns sie sich nicht mehr vorstellen können. Und was man nicht sieht, existiert nicht, richtig? Falsch. Einige der gefährlichsten Dinge nimmt man nicht wahr, bis es zu spät ist. Man will uns beschützen, aber Unwissenheit ist in meinen Augen kein Schutz.

Die Kinder streiten sich immer noch, ob sie lieber mehr von Lon hören wollen oder von Abenteuern auf fremden Planeten.

Jaskan steht auf und verschränkt die Arme. „Dann stimmen wir eben ab." Langsam lässt er den Blick schweifen. „Wer ist dafür, mehr von Zelenes Leben auf Tursakrit zu erfahren?"

Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück, der das mit einem Quietschen quittiert.

Ohne mit der Wimper zu zucken hebt Pirelle die Hand – vielleicht nur, um Jaskan zu widersprechen – und nach kurzem Zögern schließt sich Bitra an.

„Zwei. Und wer ist dafür, von mehr Action zu hören?" Erneut sieht Jaskan sich um und ich rechne es ihm hoch an, dass sein selbstzufriedenes Grinsen nur einen Moment sein Gesicht ziert. Dann wird es wieder diplomatisch ausdruckslos. „Sechs. Die Mehrheit hat entschieden. Wenn Miss Owahar einverstanden ist."

Schön, dass er sich noch an mich erinnert. Er setzt sich und ich nicke ihm zu.

„Einige Wochen später hatten Tirswyn und Zelene tatsächlich einen größeren Auftrag." Nachdenklich lege ich den Kopf in den Nacken und mustere den von Bitra entdeckten Hasen-Fleck an der weißen Decke. Bilder in Wolken kann man nicht erkennen, aber Kinder sind kreativ. „Ihren Letzten, bevor ..."