44. Verlorenes Vertrauen

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Es ist vier Wochen her, seitdem Itachi die Verlobung gelöst hat.
Er hat halb erwartet das die Dinge ab hier leichter für sie werden.
Aber dem ist nicht so.

Shisui sucht ihn nicht auf.
Und Itachi tut es auch nicht.
Es herrscht eine verblüffende Stille zwischen ihnen und ihm dämmert langsam, dass er nicht nur eine Liebe verloren hat, sondern auch seinen besten Freund.

Diese Tatsache schmerzt mehr als alles andere.

Auch das Verhältnis zu seinem Vater steht weiterhin auf Gefrierfach, weswegen er umso überraschter ist, als der Mann ihn mitten auf dem Flur abfängt und zum Gespräch bittet.

"Warum hast du nicht einfach Nein gesagt?", wirft ihm sein Vater vor,
der auf einer Tatami Matte im Schneidersitz sitzt, während Itachi in gebeugter Haltung vor seinem Vater kniet und den Kopf gesenkt hält.

"Mit Verlaub Vater, ich habe nicht angenommen das ein argumentationsloses Nein dich umgestimmt hätte", antwortet Itachi monoton.

Fugaku rührt sich nicht und starrt nur verkniffen.
"Du unterschätzt mich.
Niemals hätte ich dich zu einer Heirat gezwungen und das du so wenig von mir denkst, beschämt mich."

Itachi schweigt und hält den Kopf weiter gesenkt.
Er weiß das es keinen Sinn macht darüber zu diskutieren, wie sehr der Mann ihn die letzten Monate abgeschnitten, gedrängt und mit Erwartungen ertränkt hat.

Fugaku räuspert sich nervös und rutscht mit seinem Hintern etwas hin und her.
"Was ist das eigentlich zwischen Shisui und dir?
Ich sehe euch nie zusammen, nicht mal beim letzten Clantreffen.
Oder war das nur eine rebellische Phase?"

Unvorbereitet blickt Itachi auf.
"Es ist kompliziert, gerade."

Er hat keine Ahnung, was auf seinem Gesicht zu sehen ist, aber es reicht wohl aus, um zumindest für einen Moment,
seinen Vater etwas nachgiebiger zu machen, der jetzt neben sich greift, eine Mappe hervorholt und Itachi zuwirft. Irritiert hebt er sie auf, blickt drauf und fragt:
"Was ist das?"

"Das ist Uchiha Shisuis Akte.
Sprich mit ihm und bring sie mir unterschrieben wieder."

Im Großen und Ganzen wirkt es unbeholfen und steif, aber es ist die Art seines Vaters, ihm zu sagen,
hier ist dein Vorwand, um es in Ordnung zu bringen.
"Danke Vater", sagt Itachi ehrlich dankbar, drückt die Akte an seine Brust und lässt ein kleines Lächeln über seine Lippen wandern.
Anscheinend hat sein Vater doch eine menschliche Seite.

Und jetzt klopft er mit Shisuis Papieren an dessen Haustür, ohne zu wissen, was Itachi eigentlich sagen soll, obwohl er sich so sehr nach einer Aussprache sehnt, aber leider ist sein Cousin nicht da.
Enttäuscht lässt er seine Hand wieder sinken und betrachtet neugierig, Shisuis Mappe in der anderen, wagt aber nicht hineinzusehen.

"Hi...Wir haben uns eine Weile nicht gesehen", kommt es zart von hinten...

Itachi dreht sich um und blickt in schüchterne braune Augen.
"Izumi", grüßt er sie höflich und schiebt die Akte unter seinen Arm.

Sie runzelt die Stirn, ihr Blick schwankt von Itachi, zu Shisuis halb renoviertes Haus, wieder zurück auf ihn und sie verrät:
"Weißt du es nicht? Shisui ist schon seit Wochen bei Kakashi und Obito, nachdem sie ihn völlig betrunken, aus einer billigen Bar geschleppt haben."

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