17. Längst Verdrängte Gefühle

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Nachdem Itachi mit einem zerrissenen Gesichtsausdruck, welcher Shisui wahrscheinlich bis in die dunkelsten Ecken seiner Träume verfolgen wird, in die Sanitären Anlagen, der Trainingshalle geflüchtet ist, kann er nicht anders, als sich selbst abgrundtief dafür zu hassen, seinen besten Freund, so derart vor den Kopf gestoßen zu haben.
Aber es ist besser so.

Kakashi räuspert sich neben ihm, völlig fehl am Platz, und sagt träge:
"Das war eine richtige Glanzleistung, Shisui. Jetzt weiß ich wenigstens, warum Itachi mich beinahe flambierte, als ich ihn letztens in der ANBU Umkleide, nach seiner Wäsche fragte."

Jetzt fühlt sich Shisui noch schlechter.
Trotzdem schiebt er seine Hände in die Hosentaschen, dreht sich zu dem Mann um und gibt sich sorglos, was er in letzter Zeit viel zu häufig machen muss und erwidert nebenbei:
"Itachi soll eine fast Fremde heiraten,
da wärst du auch nervös."

Kakashi mustert ihn mit seinem einen nervigen Auge.
"Und es macht dir gar nichts aus?
Das ist erstaunlich."

"Natürlich, ich...!", beißt sich Shisui auf die Lippe und bricht ab.
"Keine Ahnung wovon du sprichst."

"Ich bin ziemlich sicher, dass du weißt, wovon ich spreche...
Wach endlich auf, Shisui,
der Junge ist in dich verknallt!
Sogar Pakkun hat das kapiert.", macht Kakashi kurzen Prozess.

"Du bildest dir da was ein, Kakashi.", gibt er lapidar zurück und Kakashi blickt ihn lange an.
"Gut Shisui, aber wenn Itachi mich versehentlich tötet,
geht das auf dein Konto."

Mit einem verächtlichen Schnauben, dreht sich Shisui weg. Kakashis Behauptung ist einfach lächerlich.
Schließlich kennt Itachi niemand besser, als er selbst. Weil sie beste Freunde sind!
Shisui wäre für ihn gestorben.
Wäre es beinahe, als Itachi dreizehn -und er siebzehn war.

Aber er starb nicht.
Er lebte.
Sie überlebten beide den Putsch Versuch und wurden älter, reifer und Shisui sah damals seinem jungen Cousin dabei zu, wie der immer mehr an Qualität gewann.

Es sollte nicht so sein.

Shisui fing an, anders für ihn zu fühlen.
Mehr zu fühlen.
Er sah Itachi mit anderen Augen, der sich schon immer zu alt für sein Alter benahm.

Es war zu einfach gewesen.

Er ertappte sich dabei, wie er sich wünschte Itachis helle Haut zu berühren, wollte mit seinen Fingern das lange Haar durchweben und ihn zum seufzen bringen.
Shisui bekam zweifelhafte Gedanken,
die nicht mehr mit einer einfachen Träumerei zu erklären waren.
Und zum ersten Mal, kam er damals, mit Itachis Namen, auf seinen Lippen, während er sich im verborgenen selbst berührte.

Das war falsch.

Und dann gab ihm dieser dreizehn jährige, schüchterne Junge einen Kuss.

Am Nakafluß.
Als Shisui Dango mitbrachte.
Während die Sonne unterging und alles in sanfte, romantische Rottöne tauchte. Die Perfekte Kulisse für erste Küsse.

"Ich bezweifle, dass ich mit dir irgendwelche Grenzen habe."

Das waren Shisuis naiven Worte an seinen jungen Freund gewesen.
Damals.
Aber Itachi war der Clanerbe, unantastbar, verboten und dreizehn!
Viel zu jung.

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