Kapitel 2

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"So ein Mist!", schrie ich. Die wenigen Fußgänger, die sich noch auf der Straße befanden, schauten mich entsetzt an. Aber das war mir egal. Ich wollte nur eins wissen: Wieso er? Wieso ausgerechnet er? Liebes Universum, Schicksal, Karma oder wie auch immer du dich nennen magst... Womit habe ich das nur verdient?

*Rückblende*

,,Mein Name ist Park Su... Oh Scheiße.

Er brach in ein lautes Prusten los. Aus dem Prusten wurde ein Kichern. Sein Kichern wandelte sich schnell in ein lautes Gelächter um.

,,Kri...Kris...", fing ich, plötzlich völlig eingeschüchtert, an zu stottern.

*Scheiße, was machst du jetzt bloß Su Mi? Wirst du etwa rot? Du darfst nicht rot werden!*

,,Ehem.", räusperte er sich.

Langsam wurde er wieder ernster und sagte: ,,Für dich heiße ich hier immernoch Wu Yifan."

Verwirrt zog ich meine rechte Augenbraue hoch. ,,Wie bitte? Ich nen' dich gefälligst wie ich will.", zickte ich leicht, nahm meinen Staubwedel in die andere Hand und versuchte so schnell wie möglich, aus dieser peinlichen Situation und in den nächsten Raum zu gelangen. Doch wie das Glück zur Zeit auf meiner Seite stand, hielt mich Kris natürlich auf. ,,Na wo willst du denn hin? Du bleibst schön hier. Außerdem sollte ein Dienstmädchen schon etwas respektvoller zu seinem Hausherren sein. Abgesehen davon dort oben seh ich noch Staub.", meinte er und zeigte auf das Regal, wo ich zuvor geputzt hatte. *Aisch. So ein eingebildeter Besserwisser!* Am liebsten wollte ich abhauen, doch ich brauchte diesen Job, also blieb mir wohl nichts anderes übrig als weiter zu arbeiten. Wohl fühlte ich mich nicht dabei. Denn Kris beobachtete meine Tätigkeiten ganz genau. Das ich auch ja kein Staubkorn übersah. Er folgte mir sogar bis in die nächsten Räume! So ein Nervenbündel. In der Schule hätte ich etwas dagegen gesagt, mich eben verteidigt. Doch ich war nicht in der Schule und mir war klar, dass Kris hier die Fäden in der Hand hielt. Ich bräuchte nur eine winzige Kleinigkeit falsch zu machen und er hätte sofort einen Weg gefunden, mich zu zerstören. Mich wunderte es jedoch, dass Kris garnicht erst fragte, wieso ich bei ihm arbeitete.

,,Es ist 19:00 Uhr, du kannst Schluss machen.", riss er mich aus meinen Gedanken. ,,Ist gut.", antwortete ich. ,,Huch? Kein blöder Spruch? Keine zickerei? Warum denn aufeinmal so artig?", wunderte er sich. Ich schaute ihn nur grimmig an und ging weiter. ,,Hey warte!", Kris packte mich am Arm, ,,Du hast mir noch ein Paar Fragen zu beantworten." Aufeinmal sah er wirklich ernst aus. Etwas genervt antwortete ich: ,,Mach schnell." ,,Ok. Also: 1. Wieso hast du einen Job? Ich meine, seit ihr nicht Stinkreich? Und 2. Wieso ausgerechnet als ein Dienstmädchen?", bei der letzten Frage lachte er leicht. ,,Das geht dich nichts an.", zickte ich und entriss mich seinen Griff. ,,Naja, ich denke, dass mich das jetzt schon etwas angeht, schließlich bin ich jetzt quasi dein Boss.", setzte er fort. Plötzlich blieb ich stehen *Shit, er hatte sogar recht!* In einem ruhigen Ton antwortete ich: ,,Hör zu, es geht dich nichts an und außerdem, schäme ich mich nicht dafür arbeiten zu gehen. Auch wenn der Job vielleicht etwas außergewöhnlich ist." Oke, der letzte Teil war vielleicht ein wenig gelogen. Ich schäme mich bis zur Hölle und wieder zurück, dafür, dass ich als Dienstmädchen arbeite. ,, Gut, dann macht es dir ja sicherlich auch nichts aus, wenn ich es morgen in der Schule erzähle.", sagte er in einem völlig ernstem Ton. ,,Was?! Kris das kannst du nicht machen.", erschrack ich. ,,Wieso denn nich, ist doch ein ganz normaler Nebenjob. Hast du selbst gesagt.", provozierte er. ,,Kris, nein. Bitte tu es nicht.", ich merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Würde er es wirklich bringen allen davon zu erzählen? ,,Also doch so peinlich?", harkte er nach. Beschämt schaute ich auf den Boden: ,,Ja." ,,Gut, ich werde es niemanden erzählen.", antwortete er. Ein riesen Stein viel mir vom Herzen, als ich das zu hören bekam. Mit leuchtenden Augen schaute ich ihn an. Ich wollte mich schon fast bedanken, doch er kam mir dann zuvor: ,, Unter einer Bedingung." das Funkeln in meinem Augen verschwand und meine Schultern sackten ab. ,,Bedingung?", fragte ich enttäuschend, ,,Und die wäre?" ,,Ganz einfach. Wenn du hier arbeitest, bist du mein ganz persönliches Dienstmädchen und tust alles, was ich dir sage. Du wirst immer kommen, wenn ich dich Rufe. Und du wirst mich sowohl hier, also auch in der Schule 'Oppa' nennen.", antwortete er. *Ganz einfach? Ganz einfach? Das ist zu viel verlangt!* ,,Ich werde garantiert nicht dein Dienstmädchen sein und 'Oppa' nenne ich dich erst recht nicht!", zickte ich. ,,Also ich kann auch eine SMS an all' meine Kontakte versenden, so ist es nicht.", provozierte er weiter und kramte sein Handy aus seiner Jackentasche. ,,Was? Nein! Tu das nicht!", versuchte ich ihn aufzuhalten. Kris hielt seinen riesigen Arm in die höhe, sodass ich keine Chance hatte an sein Handy zu kommen. ,,Also... Dienstmädchen oder Lachnummer?", fragte er breit grinsend. Es half nichts. Ich musste wohl oder übel nachgeben. ,,Gut.", seufzte ich, ,,Ja, ich werde es machen." ,,Klasse.", grinste er. ,,Aber Oppa nenne ich dich ganz bestimmt nicht! Und wehe du hast irgendeinen perversen Hintergedanken!", warnte ich ihn.

,,Gut, dann kann das Spiel ja beginnen."

*Rückblende ende*

You ma(i)d(e) my day (German Exo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt