Kapitel 18

167 11 8
                                    

Gerade die alte Fabrik betreten, wurde die Aufmerksamkeit der Jungs auf ein Wimmern nahe der Feuerleiter aufmerksam gemacht. Ein kurzer Blick ins dunkle reichte aus, um die Umrisse des Schattens unterhalb der Treppe zu erkennen.

In der Ecke zusammengekauert, winselte eine sanfte Mädchenstimme. Ihre Knie nah am Körper gedrückt. Der Ärmel ihrer Bluse war leicht eingerissen. Ab und zu entwich ein Schluchzen ihre Lippen. Der Ausdruck in Baekhyuns Augen zeigte Besorgnis. Vorsichtig versuchte einer der Jungs das Mädchen anzusprechen.
"Su- Su MI.", stotterte Luhan, "Was ist passiert?" Fürsorglich streichelte er ihre Schulter und versuchte es anderweitig mit zarten Worten: "Auch wenn unsere Gruppen beim Tanzen verfeindet sind kannst du uns Vertrauen. Wir schweigen. Versprochen." Ein, zwei weitere Schluchzer konnte sich Su Mi nicht verkneifen bis sie letztendlich unter Tränennassen Wangen mit der Sprache herausrückte:

"Sie - Sie haben mich aus der Gruppe geschmissen. Ich bin kein Mitglied von T.H.B mehr."

Einige Tage zuvor
Su Mi POV

Nervös hüpfte ich auf der edlen Treppe auf und ab.
Ich konnte dort nicht rein, ich wollte nicht.
Ich würde es dort nicht lange aushalten, ohne einen Nervenzusammenbruch zu erleiden oder das Haus komplett zu verwüsten.
Schon beim Anblick dieser riesigen Villa sprangen mir ständig die Bilder von Kris und Yuma in den Kopf. Und ich musste zugeben, dass das höllisch wehtat. Ich verstand es einfach nicht. Yuma hatte doch noch nie Interesse an Kris gezeigt. Wieso auf einmal jetzt? Und warum hat sie nie etwas erzählt? Gut, sie ist bisher immer in dem Glauben gewesen, dass ich Kris bis auf den Tod nicht ausstehen kann, dennoch sollte sie wissen, dass ich ihrem Glück nicht im Wege stehen würde und mir nur das Beste für Sie wünsche.
Und Kris?
Gerade dachte ich noch, dass hinter seinem blöden Fassade vielleicht doch ein wirklich charmanter, vielleicht etwas arroganter aber fürsorglicher Kerl steckte. Ich dachte - naja - das er mich wirklich sehr gern hatte und er sein Playboy-Image langsam ablegen würde. Aber vielleicht war das nur eine blöde Hoffnung, die er mir gezielt machen wollte, um mir ein reinzuwirgen.
Aber da hat er sich geschnitten! Nicht mit mir. Du wirst schon noch-
"Ehem", räusperte Kris und riss mich aus meinen Gedanken. Mein Blick zog sich sofort nach oben, drei Treppenstufen höher, wo eine riesige Gestalt von Mensch mit verschränkten Armen zwischen Tür und Angel stand. Sein Blick wirkte, wie auch sonst, arrogant. Als wäre nie etwas passiert.
"Hattest du auch noch vor, heute zu arbeiten?"

Meine Armbanduhr zeigte 16:32 Uhr, als ich die Eingangshalle schrubbte und wachste. "Als würde er nicht schon genug glänzen", dachte ich mir. Aber wahrscheinlich tat er das, gerade weil er jeden Tag geschrubbt werden würde- nur wahrscheinlich von Mina. Bereits seit Arbeitsbeginn hetzte mich Kris auf und ab, vom Keller bis zum Dachboden und wieder zurück. Außerdem ließ er sich alles doppelt und dreifach in sein Zimmer bringen.

Ein Leuten ertönte . "Ach nö!", Stöhnte ich genervt. Denn immer wenn er mit seinem kleinen Glöckchen läutete, hieß es, das er irgendetwas irrsinniges brauchte, was ich besorgen durfte.

Wütend stampfend stürmte ich in sein Zimmer, riss die Tür auf und fragte mit kratzender Stimme: "Was?". Kris, kaum beeindruckt von meinem Auftritt, lag entspannt in seinem Bett und las irgendein Buch auf chinesisch. "Du hast nicht geklopft.", murmelte er. "Meinst du das jetzt ernst?". erwiderte ich mit scharfen Zähnen."Natürlich meine ich das ernst.", entgegnete er wiederum, "Ich mag es nicht, gestört zu werden."
Mir stockte der Atem. Wie kann ein Mensch blos so dreist sein? Und wieso verhielt er sich plötzlich so frech? Also frecher, als er es sonst war. Immerhin bin ich die jenige, die sich ungerecht behandelt fühlen sollte. Aber na warte Kris, ich lass mir schon noch was einfallen, um dir wieder Manieren beizubringen. "Na was stehst du denn noch hier? Los, geh aus meinem Zimmer und komm erst rein sobald ich es dir erlaubt habe.", befahl er mir ohne mich eines Blickes zu würdigen. Seine Hand jedoch, weiste mir den Weg zur Tür.
"Idiot!"
Mir war klar, dass ich hätte an die Tür klopfen sollen, auf Erlaubnis hätte warten müssen und dann die gewohnten Machtspielchen hätte mitspielen sollen, aber ich entschied mich zu gehen. Ich entschied mich, für etwas, was ich schon längst hätte tun sollen.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 13, 2018 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

You ma(i)d(e) my day (German Exo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt