Kapitel 7 - Von Wäldern und Krankenhäusern

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Jemandes POV
"Doktor, wissen Sie schon, wann sie aufwachen wird?", fragte ich mit zittriger Stimme. "Aufgrund des Schädelhirntraumas, welches die Patientin erlitt, gehen wir davon aus, dass sie in den nächsten 24 Stunden aufwachen wird. Es kann jedoch zu schwerwiegenden Gedächtnisverlusten kommen.", antwortete der Doktor. "Wie schwer genau?", fragte ich nocheinmal. "Dies ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Es können die Erinnerungen von Tagen oder Wochen sein, es ist jedoch auch möglich, dass die Patientin auch die Geschehnisse der letzten Jahre vergisst. Dies kommt jedoch in den seltensten Fällen vor.", erklärte Doktor Kim. "Aber ihre Erinnerungen werden, fals einer dieser Fälle auftritt, doch wieder zurückkehren? Oder?", stotterte ich. "Aber natürlich. Dies jedoch, dauert dann auch seine Zeit. Wichtig ist, das sie in der Umgebung von geliebten Menschen bleibt." "Kamsamnida, das erleichtert mich.", bedankte ich mich. "Fals sie noch Fragen haben, können sie sich gerne an mich wenden." Ich nickte und Doktor Kim verließ den Raum. Ich nahm ihre Hand und schaute sie einfach nur an. "Siehst du was passiert, wenn ich nicht bei dir bin? Aish... Du machst nur dumme Sachen..."

Was wenige Stunden zuvor geschah:
Sicht des Autors

In seiner Nähe zu sein war ihr plötzlich überhaupt nicht mehr unangenehmen. Ganz im Gegenteil, es verursachte ihr ein wundervolles Gefühl von wärme, Geborgenheit und Leidenschaft. Wieso fühlte sie sich bei ihm so sicher?  Er lächelte in den Kuss hinein und sagte: "Ich wusste doch, dass du mich küssen willst." "Warte mal. Su Mi? Was-zur-Hölle tust du da?", schrie sie sich innerlich selbst an. Sie löste (schweren Herzens(?)) ihre Lippen von seinen und schaute ihn an. Er strich ihr einer ihrer rot-braunen Haarsträhnen hinter ihr Ohr. "Endschuldigt mich.", murmelte sie, bevor sie aus der Halle, in den Wald hinein rannte.
"Was hab' ich getan? Was hab' ich getan? Was hab' ich getan?", kauerte Su Mi vor sich her. Sie  befand sich irgendwo mitten in einem dunklen Wald. Umgeben von nassen und morschen Baumrinden und Ästen, saß sie auf einem, mit Mos überwucherten Baumstamm. "Wieso hat es sich bloß so verdammt gut angefühlt, ihn zu küssen?", fragte sie sich. Wieso wurde ihr immer so warm, wenn sie auch nur an ihn dachte? Wieso kribbelte  es an ihrem ganzen Körper, wenn er in ihrer Nähe war? "Wu Yifan, wieso musst du bloß so ein verdammt blöder Idiot sein?", zischte sie.
*knacks* Ertönte es. Su Mi's Ohren spitzten sich. "Hallo? Ist da jemand?", rief sie in den Wald hinein. Keine Antwort. Plötzlich hörte sie das Laub, im Gestrüp hinter ihr, rascheln. Irgendetwas schien sich ihr zu nähern.Vielleicht ein Tier? Su Mi nahm sich einen Kieselstein vom Boden und warf ihn in die dunkelheit hinein. Nein, es war anscheinend kein Tier. Denn wäre es eins gewesen, wäre es höchstwahrscheinlich weggelaufen. Jedoch war sie sich sicher, dass sich irgendwer in ihrer Nähe befand. Nur wer? Mag ihr Kris vielleicht.... Nein, wieso sollte er? Obwohl, wieso sollte er nicht? Mittlerweile war Su Mi  mit ihm an einem Punkt geraten, wo sie ihm alles zutraute. "Kris, ich kann dich hören. Jetzt komm aus deinem Versteck raus!", rief sie. Schon wieder, keine Reaktion. "Wer ist denn Kris?", eine tiefe und raue Stimme gab sich zu erkennen. Su Mi riss ihre Augen weit auf. "Kr... Kris, das ist nicht lustig!", stotterte sie. "Keine Sorge kleines, du brauchst keine Angst zu haben.", näherte sich die Stimme. Ein schauer breitete sich über Su Mi ' s ganzen Rücken aus. Sie schloss ihre Augen und versuchte sich selbst zu beruigen indem sie sich zuflüsterte: "Ok Su Mi, das ist nur ein dummer Kinderstreich. Nur ein dummer Kinderstreich. Wenn du jetzt deine Augen wieder öffnest, bist du wieder ganz allein im Wald. Das ist überhaupt nicht gruselig und so beginnt auch kein Horrorfilm. Niemand ist hier, nur du. Nur du ganz allein. Auf drei sind die gruseligen Vorstellungen und die Stimmen in deinem Kopf weg. Eins, zwei, drei." Su Mi öffnete ihre Augen und atmete tief aus, als sie die freidliche Stille in ihrer Umgebung bemerkte. Sie war aufeinmal sehr glücklich, nur das, sonst so nervige Zirpen, der Grillen, die sich irgendwo im Gestrüp des Waldes ein ruhiges Plätzchen zum Rasten gesucht haben, hören zu können. "Man, bin ich ein Angsthase. Trotzdem, sollte ich lieber gehen.", meinte sie und drehte sich um, doch plötzlich: "Na kleine, wo willst du denn so schnell hin?", die grusilige Stimme von eben gab sich wieder zu ekennen. Su Mi konnte vor sich nur die Umrisse eines großen, muskolösen Mannes erkennen. Sie schätzte ihn auf ungefähr 1.80m und er hielt einen Spitzen gegenstand in seiner linken Hand. Warte mal, ist das etwa... Eine Spritze? Plötzlich kam er Su Mi gefährlich, so dass sie seinen kalten Atem auf ihren Wangen spüren konnte. "Ich warne dich, wer oder was auch immer du bist, ich habe ein Messer und ich habe keine Angst es zu  benutzen!" Su Mi hatte gelogen. Natürlich hatte sie kein Messer, aber sie besaß die Hoffnung, dass er Angst bekommen und weglaufen würde . "Lüg mich nicht an kleine Su Mi.", hauchte die raue Stimme. Seine Spritze näherte sich ihrem Hals. Schweißperlen bildeten sich auf Su Mi's Stirn und die Angst, die sich zuvor langsam in ihr ausbreitete, wuchs immer schneller und wurde von Sekunde zu Sekunde größer. "Wo... Woher kennen Sie meinen Namen?", versuchte sie ihn so selbstsicher wie möglich zu Fragen. "Dies meine Liebe, ist eine lange Geschichte. Sagen wir mal so... Ich bin eine gute, alte Bekanntschaft.", antwortete er. Su Mi konnte spüren, wie er die Spritzenspitze behutsam an ihrem Hals anlegte. "Was wird das bitte? Sind sie ein Perverser oder so?", fragte Sie, jedoch kaum hörbar. Ihr Herz pocherte wild, all' ihre Muskeln spannten sich an und ihre Beine zitterten verrückt. Es war ein schreckliches Gefühl von Angst. "Keine Sorge kleines, das wird nur ganz minimal-... Ah!", keuchte er auf. Ruckartig befand sich die Spritze in seinem Hals. Su Mi hatte zwar keine Ahnung wie sie das gemacht hatte und was sich in dieser Spritze befand, doch es schien zu wirken. "Shit, ha- habe ich ihn etwa umgebracht?", erschrack sie sich. "Ha...Hallo, leben Sie noch?", versuchte Su Mi ihn anzusprechen, "Hallo." Su Mi  ging in die Hocke und schüttelte ihn an seiner Schulter. "Geht- Geht es ihnen gut?", fragte sie. Er riss seine Augen auf. "Oh mein Gott, erschrecken sie mich doch nicht so!", zuckte Su Mi zusammen. Er lachte nur schwach und hauchte: "Wow, es wird nicht umsonst so von dir geredet..." "Was geredet? Hallo? Reden Sie mit mir!", schrie sie ihn an , doch er schien schon längst in Ohnmacht gefallen zu sein.
"P3 an P7, was dauert dort so lange?", ertönte ein Funkgerät, "P7, melde dich!" Die Stimme aus dem Funkgerät wurde aggressiver. "Su Mi du solltest jetzt echt rennen.", dachte sie sich. Sie brach noch die Antenne des Funkgerätes ab, bevor sie losrannte, so dass er nicht mehr erreichbar sein konnte. Geschweige denn geortet, fals dies möglich war. Denn jetzt war auch sie sich sicher, dies hatte garantiert nichts mehr mit einem harmlosen Kinderstreich zu tun .

You ma(i)d(e) my day (German Exo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt