Kapitel 8 - Remember

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Su Mi POV
"Su Mi, weißt du noch wer ich bin?", fragte der große blonde in einer zittrigen Stimme. Anstatt auf seine Frage zu antworten, lenkte ich ab: "Wie, wieso, was mache ich überhaupt hier? Bin ich in einem Krankenhaus?" Schlagartig versteinerte sich sein Blick und seine Hände ballten sich zu Fäusten. In einem ernsten Tonfall fragte er nocheinmal: "Su Mi, das ist mein ernst. Weißt du wer ich bin?" Er wich von meinem Bett ab und raufte seine Haare. *Irgendwie süß, wie er sich Sorgen machte. Aber nun quäle ich dich ein wenig für alles, was du mir angetan hast.* Ich schaute ihn mit großen Augen an und fragte: "Wie? Sind Sie nicht der Doktor?" Als ich in seine Augen sah, erkannte ich die Wut, die in ihm brodelte und die Angst, die er zu verdrücken versuchte. Ist die Tatsache, dass ich ihn vergessen haben könnte etwa so unerträglich für ihn? "Da es den Anschein hat, das sie nicht der Doktor sind und nicht in dieses Zimmer gehören, könnten sie mir dann bitte erklären, was um Himmels Willen sie hier machen?", setzte ich fort und versuchte dabei so geschockt wie möglich zu klingen. Unerwarteter Weise verändertes sich Kris's Gesichtsausdruck schlagartig. Er setzte sich auf meine Bettkante, schlang seinen Arm um meine Hüfte und fing an zu erzählen: "Ich bin Kris, dein Oppa, wir sind in einer Klasse.", Er machte eine kurze Pause, bevor er weiter erzählte. Immerhin stimmte es bis jetzt einigermaßen überein, was er erzählte. Er setzte ein noch breiteres Grinsen auf und erzählte weiter: "Wir gehen seit einem Jahr miteinander aus, am Anfang warst du ganz schön nervig und bist mir immer hinterher gelaufen. Doch mit der Zeit habe ich gemerkt, das ich dich nicht loswerde und habe gelernt dich zu akzeptieren. Um noch mehr Zeit mit mir zu verbringen, arbeitest du bei mir als privates Dienstmädchen." Wow, das wurde mir eindeutig zu viel. Ich klatschte meine Hand mitten in sein Gesicht und drückte ihn so weit wie möglich von mir weg. "Wie kannst du bloß solche Lügen erzählen?", fragte ich entsetzt. Er wurde wieder ernster und fragte." Was ist wohl schlimmer, die Tatsache, das du mich vergessen hast, oder die Tatsache, das du meine Freundin bist?" Der versucht mich wohl, in eine Zwickmühle zu quetschen, aber nicht mir mir. "Dann sag du mir doch, warum es so schlimm für dich wäre, das ich dich vergesse.", konterte ich, " Ganz nebenbei, was mache ich überhaupt hier?" "Also, das ist eine lange Geschichte...", begann er, wurde jedoch unterbrochen, als die Krankenschwester ihren Kontrollbesuch erstattete: "Ah, Park Su Mi. Wie ich sehe, sind Sie wieder wohl auf. Ich werde gleich den Doktor hohlen." Bevor sie den Raum verließ, miss sie noch meinen Blutdruck. "Klasse, alles im grünen Bereich.", lächelte sie und ging aus dem Zimmer. *Autsch, dir war aber grob.* Ich massierte meinen Arm. "Also, jetzt erzähl, was mache ich hier?", fragte ich Kris neugierig. "Ich hatte gehofft, dass Sie mir das beantworten könnten.", platzte ein Mann in einem weißen Kittel herein. "Guten Tag, mein Name ist Dr. Kim. Ich bin ihr zuständiger Artzt.", stellte er sich vor, "Darf ich Sie dutzen?" "Ja bitte.", antwortete ich, "Können Sie mir sagen wieso ich hier liege?" "Du hast ein leichtes Schädelhirntrauma, durch einen starken Schlag an deinem Hinterkopf erlitten. Du hattest ein Glück, das dein Freund dich hier her gebracht hat.", antwortete Dr. Kim. "Schädel- was? Und, wie bitte, mein Freund?", fragte ich ungläubig. "Ja, Mr. Wu.", meinte er und zeigte mit seinem Kugelschreiber auf Kris. Ich warf Kris einen meiner 'War das dein ernst? Willst du etwa sterben?' -Blicke zu, die er nur zu gut aus der Schule kannte. "Babe, du solltest dich schonen.", antwortete er mit einem überführsorglichen Unterton, den der Doktor jedoch nicht zu bemerken schien. "Schädelhirntrauma ist der eigentliche Begriff für Gehirnerschütterung. Vielleicht sagt dir das was. Du lagst fast 12 Stunden lang in Ohnmacht. Was ist das letzte, an das Du dich erinnern kannst?" , setzte der Doktor fort und leuchtete dabei stark in meine Augen.
Und da war es, für einen Bruchteil einer Sekunde waren diese Bilder vor meinen Augen.
Wald. Licht. Ich wurde geblendet. Die Worte "Schnappt Sie euch!", schwirrten in meinem Kopf herum.

"Ich, ich erinnere mich an einen Wald.", begann ich vor mir her zu murmeln, "Aber ich weiß nicht wieso ich dort bin. Ich glaub da war ein Mann... Oder mehrere? Ich bin mir nicht ganz sicher." Noch immer schmerzte mein Kopf und ich Wollten nun noch mehr wissen, was mit mir geschehen war... "Weißt du noch wo du als letztes warst, bevor du in den Wald gegangen bist, Su Mi?", fragte Dr. Kim weiter. "Ja, ich glaube, ich war in der Halle. Also in der alten Fabrik abseits von Soul. Wir tanzen und singen dort viel.", antwortete ich. "Gut, ein Teil deiner Erinnerung scheint noch da zu sein. Ich denke, das du heute Abend auch schon nach hause gehen kannst. Mach dir keine Sorgen um den Rest deiner Erinnerung. Die kommt nach und nach wieder.", meinte der Doktor und gab ein sanftes lächeln von sich, "Sie geben übrigens ein tolles Paar ab." "Wir sind-", begann ich. "Ein wirklich tolles Paar, danke.", setzte Kris für mich fort. *Der Kerl will wohl echt sterben...* "Ich werde in zwei Stunden nocheinmal wieder kommen, um zu gucken wie es dir geht. Sollte sich bis dahin nichts verändert haben, können wir dich entlassen.", sagte er und verließ das Zimmer. Kaum war der Doktor weg, wandte ich mich auch schon an meinen Möchtegern Freund: "Kris du bist mir jetzt echt eine Riesen große Erklärung schuldig!" "Hey, ich habe dich gerettet und hier her gebracht. Du solltet dankbarer sein.", rechtfertigte er sich, "Su Mi? Ist alles ok?"

Einzelne Szenen spielten sich plötzlich wieder in meinem Kopf ab.
"Ich bin hier!", rief ich mit letzter Kraft. "Su Mi warte, ich bin gleich bei dir!", hörte ich jemanden rufen. Moment, das war doch Kris? Der Lichtstrahl einer Taschenlampe wurde heller und heller. "Su Mi warte, ich bin gleich bei dir!", rief er mir zu, "Ich glaube, ich kann dich sehen!" Von weitem erkannte ich einen riesigen Umriss. Lange Beine, breite Schultern, ja, das war eindeutig Kris."Ich komme dir entgegen.", waren die letzten Worte die ich hörte, bevor ich einen Schlag an meinem Hinterkopf verspürte.
"Dein Kopf ist ganz rot, soll ich einen Artzt hohlen?", riss er mich aus meinen Gedanken, "Su Mi?" Ich rieb meine Augen und nahm ein Schluck Wasser. Langsam fing ich an zu erzählen: "Ich... Ich glaube, ich konnte mich gerade an ein bisschen errinnern.", stotterte ich, "Wer war der Typ, der mich zusammengeschlagen hat? Du hast ihn doch gesehen oder?" Langsam nahm Kris wieder den Platz neben mir ein, er atmete tief durch und fing an zu erklären: "Wahrscheinlich kannst du dich nicht mehr erinnern, aber... als du aus der Halle in den Wald gerannt bist, lief ich dir nach. Jedoch habe ich dich kurz verloren und irrte selbst durch die Gegend. Ich habe dich auch angerufen, doch du hast nicht geantwortet. Irgendwann hörte ich laute Schreie und bin denen gefolgt. Ich fing an nach dir zu rufen und als du geantwortet hast, schaltete ich die Taschenlampe an meinem Handy an und habe dich wenig später gefunden. Als ich dir dann entgegen kommen wollte, um dir zu helfen, sah ich, wie dir jemand mit einem Ast einen Schlag auf deinen Kopf verpasste. Ich schrie, dass er stehen bleiben solle, doch als er mich sah, rannte er auch schon davon." "Wow, das... Ähm hätte ich nicht von dir erwartet. Also... Danke.", sagte ich etwas verlegen. "Nichts zu danken.", meinte er, "Ich meine, wer würde mich sonst bedienen, wenn du nicht da bist." "Idiot, ich habe gerade versucht nett zu dir zu sein!", zickte ich und bewarf ihn mit meinem Kissen. "Hey hey, kein Grund mich zu attakieren!", lachte er und aus irgendeinen unvermittelbaren Grund löste er auch bei mir ein breites Grinsen aus...
Doch mit der Zeit wurde ich wieder ernster und fragte: "Sag mal Kris, wieso bin ich eigentlich aus der Halle gerannt?" Er zögerte, beugte sich etwas auf mein Bett und antwortete: "Ich denke, dass du dich an manche Sachen selber Erinnern solltest. Deine Sachen hat die Krankenschwester übrigens im Schrank verstaut." " Ach stimmt ja, meine Sachen. Ich jatte garnicht bemerkt, dass ich in diesem Krankenhausgefummel steckte. "Und mein Handy?", fragte ich bestürzt. *Ich sollte mich bei den Mädels melden, sie machen sich bestimmt schon riesige Sorgen.* "Ist auch im Schrank. Warte, ich gib' s dir.", antwortete Kris und reichte es mir. "Danke...", bedankte ich mich und schaltete mein Handy ein. *Fantastisch. 10 verpasste Anrufe von Kris. 6 von Mina und 7 von Yuma.* "Vielleicht solltest ich einen von denen Anrufen.", meinte ich. "Oder... du ruhst dich über das Wochenende aus, bekommst deine Erinnerung irgenwie zurück und erklärst es ihnen am Montag in aller Ruhe.", schlug Kris vor und legte mein Handy beiseite. Ich nickte leicht. Eigentlich hatte er auch recht. Würde ich ihnen sagen, dass im Krankenhaus liege, verlangen sie höchst wahrscheinlich nach einer sinnvlollen Erklärung. Doch bevor ich mein Gedächtnis selbst noch nicht zurück erlangt hatte, konnte ich vorerst niemanden etwas erklären...

Nach einiger Zeit betrat Dr. Kim wieder den Raum und legte mir einen Papierbogen aufs Nachtschränkchen: "So Su Mi, hier sind deine Entlassungspapiere." Ich bedankte mich leise und warf einen Blick auf den dreiblättrigen Bogen. In meinem Kopf schien sich jedoch noch alles zu drehen und rumzuspringen. "Huch, so viele Buchstaben...", murmelte ich. "Gib her, ich mach das für dich.", sagte Kris und riss mir das Formular aus der Hand. "Es gibt jedoch ein Problem Su Mi... Wir haben bei ihnen zu Hause noch niemanden erreicht und so lange wir nicht wissen, dass sie in guter Obhut sind, können wir sie nicht entlassen.", meinte Dr. Kim. "Das kann ich erklären. Mein Vater ist auf Geschäftsreise und meine Mutter ist meine kleine Schwester im Internat besuchen, da es dort Probleme gab. Sie sind also beide üer das ganze Wochende verreist. Kris und ich wollten eingentlich ein schönes Wochenende zusammen verbringen , da wir noch einige Sachen zu erledigen hatten.". erklärte ich. Kris's rechter Arm legte sich um meine Schultern, sein linker Arm schmiegte sich um meine Taille. Er schaute mir tief in die Augen, setzte ein breites Grinsen auf und sagte: "Aber nur antändige Sachen, wenn sie verstehen was ich meine Doktor."

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Annyeong!
Das war das achte Kapitel. Ich hoffe das es euch gefallen hat, denn meine Freundin hat mir mal wieder super geholfen. :D Yehet, würde Sehun jetzt sagen. Ich glaube das war jetzt auch schon alles was ich sagen wollte. :)

Bis dann und lieben Gruß,

NM

You ma(i)d(e) my day (German Exo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt