Ich spürte wie sich eine seltsame Atmosphäre ausbreitete, als ich den Klassenraum meiner Schule betrat. Gelächter, welches zuvor den Flur erfüllte, verstummte. Meine Klassenkameraden saßen mit dem Rücken zu mir gewannt auf ihren bekritzelten Tischen. Ihr Köpfe jedoch, drehten sich um einem geschätzten 180 Grad Winkel nach rechts, damit sie mich von Kopf bis Fuß mustern konnten. Einige von ihnen nahmen auf ihren Stühlen Platz und betrachteten mich ein weiteres mal von oben nach unten. Es scheint so, als hätte sich herumgesprochen, was am Freitag Abend in der alten Fabrik passiert war. Doch wussten sie auch von meinem Krankenhausaufenthalt? Oder noch viel schlimmer, dass ich die Nacht danach bei Kris übernachtet hatte?
Mein Blick schweifte von meinen Freundeninnen, welche mich besorgt aber auch ein wenig wütend anschauten, hinzu Jongin, der mir ein freundliches Lächeln zuwarf, zu Kris, welcher aus dem Fenster starrte. Versuchte er mich etwa zu ignorieren? Als hätte er mich nicht zu Schule kommen sehen...
Schweigend versuchte ich die unangenehmen Blicke meiner Mitschüler zu ignorieren und tastete mich vorsichtig zu meinem Sitzplatz hervor. Vorsichtig setzte ich mich auf meinen wakeligen Stuhl. Als ich meine Mathesachen auspackte, bemerkte ich, wie sich Mina, Yuma, Sunmi, Chiara, Yuri und May um meinen Tisch versammelten. Ich hatte wohl eine Menge Fragen zu beantworten."Du warst also im Krankenhaus?", fragte Yuma entsetzt, "Geht es dir den gut? Wieso hast du dich denn nicht gemeldet?" Die großen Augen meiner Freundeninnen ließen nicht von mir ab. "Achso ja das... Also meine Mutter hatte mich direkt vom Krankenhaus abgeholt und mein Handy weggenommen, damit ich mich erhohle Außerdem wollte ich euch alles Persönlich erklären.", log ich mit einem verlegenen Unterton, "Mianhae." Beschämt schaute ich auf den Boden. Ich erzählte ihnen, dass ich, nach dem überraschenden Kuss in der Fabrik, so überfordert mit der Situation war, dass ich in den benachbarten Wald lief und mir den Kopf stieß. Daraufhin sollte mich ein Jäger gefunden und einen Krankenwagen gerufen haben. Ich denke ich brauche euch nicht mehr erzählen, wie sehr ich mich dafür schämte, meine besten Freunde anzulügen. Schließlich war es ja schon schlimm genug, dass sie nichts von meinem peinlichen Nebenjob wussten. Doch so war es das Beste, für sie und für micj. Da war ich mir ziemlich sicher. "Keine Sorge Su Mi, dass können wir verstehen. Das Wichtigste ist, dass du wieder vollkommen gesund wirst.", antwortete Yuri mit einem aufmunternden Lächeln. "Danke Leute, ich kann mich echt glücklich schätzen, solche tollen Freunde wie euch zu haben. Ehrlich." "Na wenn das so ist, dann kannst du uns ja gerne zum Essen einladen.", lachte Yuma und auch die anderen kicherten mit. Wie sehr hatte ich solche Momente vermisst? Momente, wo wir einfach nur zusammen lachten und keine Sorgen hatten...
Nach der Freistunde, in der ich den Mädels eine weitere Lüge aufgetischt hatte, ging ich zu meinem Spint, um meine Sachen, für die bevorstehende Sportstunde herauszuholen. Doch der gelbe Zettel, der an der Innenseite der grünen Spinttür befestigt war, nahm meinen Beinen entgültig die Kraft und ließ mich auf den Boden sinken.
>Ich kenne dein Geheimnis.
Finger weg von Kris und es bleibt bei mir.
Erschrocken starrte ich auf den bedruckten Zettel. Mein Job als Dienstmädchen war der erste Gedanke, welcher mir in den Kopf schosse. Doch wer wusste von meinem Nebenjob? Und woher? Wurde ich beschattet?
"Kommst du Su Mi? Es hat geklingelt.", riefen mir Yuma und Yuri zu. Ich brauchte einen Moment um mich zu fassen, bis ich schließlich mit:"Ja... ja ich komme" antwortete.
In den letzten vier Schulstunden tat ich das, was mir gesagt wurde. Ich ließ die Finger von Kris. Es fiel mir nicht sonderlich schwer ihn zu ignorieren, schließlich tat er das gleiche. Anders als sonst, beachtete er mich garnicht, keine blöden Anmachsprüche, keine Papierkügelchen in meinen Haaren und keine Bleistiftminen in meinem Nacken. Nichts. Vor noch wenigen Monaten hätte ich wahrscheinlich alles für so einen ruhigen Schultag getan, doch die Dinge hatten sich geändert, und ich wusste nicht, ob ich mich glücklich schätzen sollte. Es fühlte sich nicht gut an, von ihm ignoriert zu werden. Ich fühlte mich unwohl und auch ein wenig verachtet. Naja, ich hatte es auch nicht anders verdient. Ich meine, erst rettet er mich, dann küsse ich ihn in seiner Küche nachdem ich bei ihm in seinem Bett übernachtete und dann falle ich ausgerechnet Jongin, einen seiner besten Freunde, direkt in die Arme. Dabei lief zwischen Jongin und mir nichts, ich musste ihm das nur irgendwie klar machen... Nur wie? Schließlich scheint irgendjemand ein Auge auf mich zu haben...
Als ich aus der Schule kam, half ich meiner Mutter beim Kochen, machte anschließend den Abwasch und erledigte meine Hausaufgaben.
Tja, nun folgte der unbequeme Teil des Tages, Arbeiten bei den Wu's.
Auf dem Hinweg zur Villa, achtete ich genau darauf, ob mir jemand folgte, oder mich beobachtete. Doch weit und breit war niemand zu sehen, was mich wiederum ein wenig mehr beängstigte.
Angekommen bei Kris, schlüpfte ich direkt in meine Uniform und begann zu putzen. Ich erledigte meine typischen Aufgaben, das Abstäuben der Regale, saugen und das Wischen der Hausflure. Yifan jedoch, war nirgends in Sicht. Eigentlich hätte ich mich glücklich schätzen sollen, doch ich musste mit ihm reden. Vielleicht sollte ich in seinem Zimmer nachschauen. Ich musste es ihm erklären. Der Gedanke, dass er etwas falsches von mir denken könnte, war zu bedrückend.
Vorsichtig klopfte ich an seine Zimmertür. Keine Antwort. War er vielleicht nicht da? Ein weiteres mal klopfte ich. Da ich wieder keine Antwort bekam, beschloss ich in sein Zimmer zu gehen, um ihm eine Narchicht zu hinterlassen.
Das knartschen der alten Tür war nicht zu überhören als ich sein Zimmer betrat. Wie ich es mir gedacht hatte, war es leer. Zu meinem Glück. Außerdem war es, wie beim letzten mal, auf Hochglanz poliert. Wie machte er das nur?
"Na, Sehnsucht?", empfang mich eine allzu bekannte Stimme. "Shit.", zischte ich und drehte mich um. Ein frisch geduschter Junge stand mir, nur wenige Zentimeter entfernt, gegenüber. Seine Haare waren noch plitschnass und nur ein Badehandtuch war um seine Hüfte gewickelt. Mein Blick blieb auf den Umrissen seines Sixpacks haften. Ich wusste, dass Kris gut gebaut war, aber so? "Na dieses Verhalten gehört sich aber nicht für ein Dienstmädchen.", setzte er fort. Ich riss meinen Blick von seinem anmutigen Körper und konzentrierte mich auf seine Augen. Trotz aller Mühe, konnte ich nicht einschätzen, wie er sich gerade fühlte. Ich sah nur pure Leere in seinen Augen. "Also... Die Sache ist die...", stotterte ich, doch sein einschüchterner Blick ließ mich kleiner fühlen, als ich es sowieso schon war. Den Augenkontakt mit Yifan beibehaltend, näherte ich mich immer mehr seiner Zimmertür, um mir vorsichtshalber einen Fluchtweg zu verschaffen. Kris jedoch, kam mir immer näher. Nervös trat ich weitere Schritte zurück, bis ich das kalte Holz der Tür an meinem Rücken spürte. "Ich wollte dir Sagen, dass zwischen mir und Kai nichts laüft.", beendete ich meinen Satz. "Du bist also extra zu mir raufgekommen, um mir das zu sagen?", fragte er. Seine Mundwinkel formten sich zu einem Grinsen. "Du gibst also zu, dass ich dir was bedeute?" Sein rechter Arm stützte er an der Wand genau neben meinem Kopf ab. Ich schluckte schwer. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. Wollte er mich etwa unter Druck setzten? "Und dann ist da noch eine Sache.", setzte ich fort, "Ich möchte... Ich möchte, dass du mich in Ruhe lässt." Ruckartig wandelte sich sein Lächeln in einen leeren Blick um. Ich spürte, wie sich meine Augen mit heißen Tränen füllten. Wieso fiel es mir so schwer, ihm diese Worte zu sagen? Ich hasste ihn doch, oder? Kris löste seinen Arm von der Tür und fragte in einem neutralen Ton:"Wieso Su Mi?" Anscheinend erkannte er, dass ich es wirklich ernst meinte. Seine linke Hand schlug nun auf dem hohlen Holz seiner Zimmertür auf. Vielleicht merkte er, dass ich diese Worte nicht ganz freiwillig aussprach. "Das... Das kann ich dir nicht erklären.", antwortete ich ihm etwas ängstlich. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Zu groß war die Angst, vor den Gefühlen, die er bei mir auslösen könnte. "Und was passiert, wenn ich es nicht will?", fragte er dann. Mit seinen Worten breitete sich eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper aus. Ich fragte mich, ob ich ihm wirklich so wichtig war oder er doch nur mit mir spielte. "Bitte mach einfach was ich dir sage", befahl ich ihm harsch. Ein letztes mal schaute ich ihm ins Gesicht, bevor ich aus seinem Zimmer verschwand. Mianhae
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You ma(i)d(e) my day (German Exo FF)
FanfictionEine Schule 2 Cliquen. Verfeindet. Warum? Wegen der Monatlichen Dance- und Rap-Battel. Schon immer wetteifern die beiden Gruppen Exo und T.H.B (steht für: Thundering Heartbeat) miteinander. Jedes Jahr wird jeweils nur ein Schüler in einer der beid...