Es ist spätabends und ich habe euch lange warten gelassen. Morgen habe ich ein bisschen Zeit und werde mich ans Korrigieren setzen. Ich wünsche euch jetzt viel Spaß mit dem Kapitel auch wenn es unkorrigiert ist.
Übrigens könnt ihr in den Bild sehen wie genau ich mir die BTS Member speziell in dieser FF vorstelle. In der letzten Runde waren es hauptsächlich Bilder die ich einfach nur ganz gerne mochte.
______Ich war an diesem Tag früher wach als sonst.
Ich schielte auf meinen elektronischen Wecker und sah, dass es neun Uhr vierunddreißig am fünfundzwanzigsten Dezember war.
Seit dem Vorfall mit Yoongi war ich nicht mehr bei den anderen gewesen, ich hatte Zeit gebraucht, um mich etwas zu ordnen.
Allein.
Trotzdem war Jimin gestern bei mir gewesen, meine Mutter war grade wieder unterwegs gewesen, während mein Vater kurz zu unseren älteren Nachbarn rübergegangen war, die irgendein Leck an irgendein Rohr in irgendeinem Zimmer hatten. So genau wusste ich das nicht.
Jimin hatte jedenfalls geklingelt und ich hatte ihn reingelassen und irgendwas zu trinken angeboten.
Er hatte abgelehnt.
Ich war mir nicht sicher gewesen ob er wusste, was vorgefallen war. Was mit Yoongi war, aber ich wollte ihn jetzt auch nicht noch mehr mit Sorgen belasten sofern er es nicht wusste und ich ihm jetzt brühwarm erzählte.
Ich hatte normalerweise keine Geheimnisse vor Jimin, aber seit einiger Zeit fühlte ich mich irgendwie merkwürdig und ich hatte das Gefühl, damit alleine klarkommen zu müssen.
Gleichzeitig nagte aber auch mein schlechtes Gewissen wieder an mir, weil ich wusste, dass Jimin das mitbekam und sich sorgte, aber nicht weiter nachfragte um mich nicht zu bedrängen.
Er war schon immer gutmütig und sanft gewesen. Sein Empathiegefühl war manchmal der Wahnsinn. Manchmal saß er auch einfach nur zweieinhalb Stunden neben mir während ich mir alles von der Seele redete was mich belastete. Manchmal redete aber auch er zweieinhalb Stunden darüber, was er zu meiner Sache denkt und was er mir dazu rät.
Und manchmal schwiegen wir beide einfach nur wenn wir beide wussten, dass man in diesem Moment nichts sagen musste um den Anderen zu verstehen.Wir saßen beide in meine Zimmer, er im Schneidersitz auf meiner Bett, eine meiner neusten Skizzen betrachtend, ich am Schreibtisch, mit einem Kugelschreiber rumspielend.
„Wann hast du die gezeichnet?"
Ich sah auf und zu ihm.
„Was?"
Er hielt die Bleistiftskizze einer Spritze auf einem Notizbuch hoch.
„Ach die", versuchte ich beiläufig zu sagen.
„Gestern Abend"
„Sie ist gut"
Er legte das Blatt wieder auf den Nachtisch neben meinem Bett und seufzte schwer.
„Die anderen haben nach dir gefragt seit du auf keine SMS und keinen Anruf mehr reagiert hast. Jin sagte, wir sollten dich in Ruhe lassen, ein paar andere wurden unruhig, besonders Yoongi. Er war kaum zuhause in der letzten Zeit"
Ich starrte auf meine Füße und verkrampfte die Hände zu Fäusten.
„Ist was passiert?"
Er sagte es so schnell, als sei er fast erleichtert diesen Satz gesagt zu haben.
„Das ... kann man so nicht sagen", räumte ich ein und erhob mich von meinem Stuhl um mich ans andere Ende des Bettes zu setzen. Entrüstet lehnte ich mich an die Wand und schloss die Augen.
„Wie denn?"
„Es ist ..."
Ich haderte mit mir selbst das auszusprechen, was ich sagen wollte.
Ich konnte es Jimin nicht sagen, irgendwas in mir sträubte sich dagegen, während mein Gewissen mich dazu bewegen wollte, ihm zu vertrauen.
„nichts", beendete ich meinen Satz.
„Du brauchst mir nicht sagen was es ist, mir würde schon reichen, zu wissen, ob es dir gut geht oder nicht"
„Nein, ich bin durcheinander. Irgendwie fühle ich mich wie durchgerüttelt und weggeworfen. Das ist verdammt komisch"
„Ich weiß was du meinst"
„Das wage ich zu bezweifeln"
Ich öffnete die Augen und sah ihn an. Er schaute zu mir.
„Es hat was mit Yoongi zu tun", stellte er fest.
Ich nickte nur.
„Und deshalb kommst du auch nicht mehr"
Ich wandte den Blick ab und nickte wieder nur. Auf mir lastete das Gefühl, Jimin irgendwie enttäuscht zu haben, mein schlechtes Gewissen nagte an mir.
„Seit der Party benehmt ihr zwei euch komisch. Ist dort vielleicht was passiert?"
„Ich weiß es um ehrlich zu sein nicht"
„Aber du kannst dich doch an die Party erinnern"
„Ich war ja nicht richtig besoffen"
„Nicht richtig"
„Nur etwas"
Er nickte.
„Jaja, nur etwas"
Ich bemerkte jetzt erst dass ich immer noch den Kugelschreiber in der Hand hatte und immer wieder die Miene ein- und aus fuhr, das Klicken der Einrastfunktion hatte ich irgendwie ausgeblendet.
„Aber du bist morgen an Weihnachten bei uns, oder?"
„Wir feiern zusammen?"
„Klar feiern wir zusammen. Abends. Taehyung hat sich mit Eunji am Nachmittag zum Schlittschuh laufen verabredet, Hoseok trifft ... ich weiß nicht ob er Sayu oder Bora trifft. Eine von beiden. Namjoon ist bei seiner Familie, ich muss", er grummelte kurz, „nachmittags noch arbeiten, Jin bereitet das Essen vor und Yoongi hilft ihm"
„Ich denke, ich kann wenn meine Eltern ... meine Mutter es mir erlaubt. So sehr haben wir Weihnachten ja noch nie richtig gefeiert, also denke ich, geht das schon"
Er lächelte. „Cool"
Als ich zurücklächelte, holte er Luft und fing wieder an.
„Egal was da mit Yoongi und dir ist, du solltest es klären. Ich weiß, dass du mir nichts erzählst, wenn er es dir verboten hat, also musst du mir auch nichts sagen. Aber egal was da ist, du solltest es klären. Wenn ihr euch so zerstritten habt, dass ihr euch so sehr aus dem Weg geht, solltet ihr das schnellst möglich klären"
Überrascht sah ich ihn an. „Wie bitte? Wenn er es mir verboten hat?"
Ertappt schaute Jimin weg.
„Stimmt das nicht?"
„Ich", ich stockte.
„Also, ich, na ja, ich weiß nur nicht, was ich sagen darf und was nicht"
Das war der Moment in dem Jimins zweifelnden Blick sah und mein schlechtes Gewissen umso schlimmer im Nacken saß als sonst auch schon.
„Ist schon in Ordnung, Jungkook"
Ich fühlte mich bei etwas erwischt von dem ich nicht mal selbst wusste, was es war.
Mit einem Mal hatte ich einfach das Gefühl komplett offen gelegt zu sein und dass Jimin mich bei irgendwas Verbotenem ertappt hatte.
Ich spürte wie mir die Röte in die Wangen schoss und versuchte dass irgendwie zu verbergen, da ich schließlich selbst nicht ganz wusste, was los war.
„Wirst du grade etwas rot?"
Verdammt.
„Ähm, nein"
„Doch, erzähl doch keinen"
„Mir ist nur warm"
„Ist es weil ich das mit Yoongi gesagt habe?"
„N-Nein, natürlich nicht", fuhr ich ihn an, ruderte aber sofort zurück.
„Also, nein, das ist es nicht. Ich meinte doch, dass alles grade durcheinander ist und ich nicht weiß, was los ist"
Jimin seufzte.
„Ist doch ganz klar was mit dir nicht stimmt"
Ich warf ihm einen Seitenblick zu.
„Und was bitte schön?"
Er schwieg.
„Was ist denn jetzt?"
„Kommst du nicht von selbst drauf?"
„Sonst würde ich doch nicht fragen, oder?"
Ich bemerkte meinen informellen Ton selbst erst nachdem ich es gesagt hatte.
Ich versuchte mich rauszureden.
„Also, nein, ich denke es jetzt jedenfalls nicht"
Jimin entfuhr ein weiterer, unheimlich schwerer Seufzer, als würde die ganze Welt auf seinen Schultern lasten und er könnte das Gewicht nur mit Mühe und Not halten.
„Dann wirst du da noch von selbst früh genug draufkommen. Ich werde Yoongi nichts sagen"
„Was wirst du ihm nicht sagen?"
Ich stand komplett vor dem Schlauch.
„Nichts, ist schon in Ordnung, Kookie. Schau einfach nur, dass du das mit ihm wieder auf die Reihe bekommst. Er war jetzt zwei Wochen nicht mehr so richtig weg und jetzt streitet ihr beiden euch und er lässt sich zuhause nicht mehr blicken. Macht einfach keinen Scheiß, okay? Verkracht euch nicht zu sehr, das ... tut euch beiden anscheinend nicht sonderlich gut"
Ich erwiderte darauf nichts. Ich wusste schließlich nicht mal so richtig, was ich genau darauf sagen sollte, also ließ ich es ganz bleiben.
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Wer zuletzt lacht ... (BTS-FF)
FanfictionFünfte Etage eines Mehrfamilienhauses, dritte Tür links auf dem ersten Gang. Sie mögen vielleicht für ihre Umwelt wie ein Haufen Vollidioten aussehen, doch hinter jedem von ihnen steckte der Wunsch mit den Leuten zusammen zu leben, die für sie eine...