Ist noch unkorrigiert, aber ich lade es jetzt einfach schon mal hoch, es wird später auf jeden Fall nochmal korrigiert, versprochen.
---
Ich schob den Magneten um einen Tag zur Seite - von zwanzigsten auf den einundzwanzigsten.
„Nicht mehr lange, dann ist Weihnachten", murmelte ich und fing nebenbei an alles für das Frühstück rauszulegen.
Es war kurz nach sechs und noch war keiner wach, Jungkook war nicht mal hier, und umso überraschter war ich dann auch als ich hörte, wie jemand leise eine Tür öffnete, gefolgt von dem Geräusch von Schritten nackter Füße auf Parkett.
Ich linste aus der Küche um die Ecke.
Hoseok schloss vorsichtig die Tür des Viererzimmers.
Er trug nur eine kurze Shorts und ein Unterhemd, das Haar noch ganz verstrubbelt.
Er sah auf.
„Guten Morgen", flüsterte er und kam zu mir rüber.
„Zieh dir wenigstens Socken an, bevor du dich erkältest", kam es unverzüglich von mir während ich für ihn ein Glas aus dem Schrank nahm und ihm den Orangensaft aus dem Kühlschrank holte.
„Passt schon", erwiderte er mit seiner rauen, morgendlichen Stimme.
Ich goss ihm den Saft ein und reichte ihm das Glas während ich mir selbst das Wasser für einen Tee aufsetzte.
„Danke", kam es von ihm als er sich an seinen Platz am Esstisch fallen ließ.
Ich setzte mich ihm gegenüber.
„Hast du heute schon etwas Besonderes vor?", fragte ich während ich einen raschen Blick auf die Uhr über dem Herd erhaschte. Kurz nach Sechs.
„Nein, nichts Besonderes. Morgenabend erst wieder, da bin ich dann bei Sayu. Warum?"
„Könntest du zwei Teile für mich in die Reinigung bringen? Ich komme da heute nach meiner Arbeit nicht mehr hin. Wenn es heute Morgen hinbringen würdest, schaffen sie es vielleicht sogar noch alles bis heute Abend fertig zu haben"
„Kein Problem", er nahm einen Schluck von seinen Saft, „Kann ich erledigen. Nur zwei Teile?"
Ich nickte. „Ja, Yoongis weißes Hemd und Namjoons Jackett"
„Wann hatte der denn das letzte Mal sein Jackett an?"
Hoseok zog die Augenbrauen hoch, einen weiteren Schluck von seinem Saft nehmend.
„Frag mich das nicht, da ist jedenfalls irgendein Monster-Fleck drauf, den ich selbst nicht rauskriege", sagte ich und sah auf, als der Wasserkocher anfing zu pfeifen.
Ich schob den Stuhl zurück und stand auf.
„Zu irgendeiner besonderen Wäscherei?"
„Die an der Ecke bei dem Blumenladen macht eigentlich immer eine gute Arbeit bei sowas. Außerdem nehmen die faire Preise", erwiderte ich und holte aus dem Schrank über dem Tresen eine Tasse und einen Teebeutel aus dem Vorratsschrank.
„Gut, geht klar, dürfte ich hinkriegen"
Es war nur das Ticken der Uhr zuhören, neben dem Geräusch als ich den Teebeutel in die Tasse fielen ließ und das Wasser dazu goss.
Ich setzte mich mit meiner Tasse zurück zu Hoseok und rührte etwas in dem Tee.
Er spielte mit dem Glas, drehte es in seiner Hand, ließ den letzten kleinen Schluck auf dem Boden jede Stelle einmal überlaufen und klimperte mit den Fingernägeln dagegen.
Er biss sich auf die Lippe.
Ich beobachtete ihn stumm während er so in seinen Gedanken versunken war.
Ich überlegte kurz, dann stand ich auf, holte einen Joghurt aus dem Kühlschrank, schnappte mir einen Löffel und legte beides vor Hoseok auf den Tisch.
„Bio-Soya Joghurt. Lass ihn dir schmecken. Ich dachte, wo du wieder das Trainieren anfängst, sollte ich dir etwas Gesundes mitbringen", begründete ich und setzte mich wieder.
Er sah mich überrascht an, dann lächelte er.
„Danke"
Er zog die Folie von dem Becher und kratze die letzten Joghurtreste ab.
„Weißt du", fing er an, „Sayu ist eigentlich gar nicht so eine ... Schlampe wie alle behaupten"
Ha, ich habs gewusst.
Ich hab es doch gewusst.
Er würde das Reden anfangen wenn er etwas isst.
Wenn er nur wüsste, dass Jungkook genauso wäre.
„Ist das so?", fragte ich und zog die Augenbrauen hoch während ich in meinem Tee rührte.
„Du glaubst mir das nicht, oder?"
Ich sah auf.
„Ich kenne sie doch nicht. Das Einzige was ich von diesem Mädchen weiß ist das sie schon mit zwei von sechs Leuten aus dieser WG geschlafen hat. Und meine erste Begegnung mit ihr, als sie nackt auf dir lag, war auch nicht grade die passendste Situation"
Hoseok probierte einen Löffel Joghurt, er schien ihm zu schmecken.
Der Jüngere knibbelte an dem Etikett.
„Na, komm schon, das war natürlich jetzt nicht so krass, das gebe ich ja auch selber zu. Und das war ja auch eh mehr meine Schuld das es jetzt mit mir zwei Leute waren. Ich meine, ich hab sie eingeladen"
„Die Entscheidung blieb bei ihr, ob sie wirklich gekommen wäre oder nicht, was ja dann aber im Endeffekt doch der Fall war, oder?"
Hoseok riss die Hälfte des Etiketts ab und puhlte an den Kleberesten.
„Ja, gut, aber ich hab sie auch provoziert. Und ich meine ... Ich hab sie ja ... also, du weißt schon"
Ich zog vielsagend die Augenbrauen hoch.
„Ich meine, sie war ganz aufgebracht gewesen als sie hier war, hat mich gefragt warum ich mir erlauben würde so mit ihr zu reden"
Ich nahm den Teebeutel aus meiner Tasse.
„Spätestens wenn ihr BH zu ihrem Höschen gepasst hat, weißt du was sie vorhatte"
Betretenes Schweigen auf Seiten Hoseoks.
„Ja gut"
Ein weiterer Löffel Joghurt verschwand in seinem Mund.
„Außerdem, Hoseok, lag ihr String auf Jungkooks Platz auf dem Esstisch"
„Also dafür konnte ich nichts. Woher soll ich bitte wissen wohin der fliegt wenn ich ihn in die Dunkelheit schmeiße?"
„Du hättest zwei Sekunden Gehirnaktivität darauf verwenden können kurz zu überlegen ihn nicht Richtung Esszimmer zu schmeißen"
„Du, mein Gehirn ist mir da wohl mehr im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose gerutscht. Ich hab nicht mehr gedacht"
Ich lachte kurz.
„Hab ich bemerkt. Passiert dir leider öfter"
Er grummelte und löffelte weiter an seinem Joghurt.
Ich klopfte mir innerlich auf die Schulter für meinen Trick mit dem Essen. Er funktionierte immer, bei jedem.
„Jedenfalls", fing Hoseok an und wischte sich etwas Joghurt vom Kinn.
Keine Fragen, bitte, wie das dahin kam.
„Sie ist ein wirklich nettes Mädchen. Ich hab mich mit unterhalten"
Ich lachte und zog anerkennend die Augenbrauen hoch.
„Ihr habt euch unterhalten? Wow, das ist eine Leistung, im Ernst. Und ich dachte ihr fesselt euch die ganze Nacht lang nur"
Hoseok verschluckte sich fast.
„Ich steh nicht so auf Fesseln", hustete er.
„Sie mehr"
„Na dann"
„Jin"
Er sah mich an und ich verschränkte die Arme vor der Brust.
„Bitte denk nicht so schlecht von ihr. Sie ist gar nicht so, wie du denkst"
Ein Grinsen schlich sich ungewollt auf meine Lippen.
„Und warum genau sagst du mir das?"
Er wandte seinen Blick ab und knibbelte weiter an den Resten des Etikettes.
„Mh, nur so"
Ich rollte die Augen.
„Na wenn das so ist"
Neben seinem Joghurtbecher sammelte sich ein kleiner Haufen an klebenden Papierfetzen an.
Er schwieg.
„Du magst sie, oder?"
„Das weiß ich nicht, Hyung"
„Du sagst mir dass ich nicht schlecht über sie denken soll und das sie gar nicht die Person ist für die man sie hält. Du warst in kürzester Zeit drei Mal bei ihr, oder uns, und morgen wieder. Ich kenne dich zwar und weiß, dass auch du nur deine Bedürfnisse hast, aber das grenzt an Satyriasis"
„Gesundheit, an bitte was?"
„Sexsucht"
„Oh, ach so. Ne, ich, ähm, glaube nicht dass es das ist"
Er löffelte seinen Joghurt leer und ich nahm einen Schluck von meinem heißen Tee.
„Also", ergänzte er, „mehr oder weniger"
„Du magst sie also doch"
„Na ja, also, nun, eigentlich, gut, um ehrlich zu sein, ich meine, ich will ja jetzt nichts einfach so, öhm, also, eigentlich, mh, ich denke ... ja"
Ich unterdrückte ein Lächeln.
„Hoseok, ich frage dich das nur einmal und möchte eine ehrliche Antwort: Glaubst du bitte, dass du der Einzige bist, der Sayu ... nun ja"
„Knallen darf?", nahm er mir die Worte aus dem Mund.
„Nun, ich wollte es eigentlich nicht direkt so ausdrücken, aber, ja. Der sie knallen darf"
„Ich glaube das selbst nicht wirklich, ich meine, ich weiß ja nicht mal ob ich sie mag, oder halt ob nicht, und wie"
Wenn er nervös war kam sein Satoori durch und er hörte gar nicht mehr auf zu reden - wie jetzt zum Beispiel.
„Ich finde sie halt einfach sympathisch und sie ist auch gar kein so schlechter Mensch, auch wenn sie manchmal ziemlich schlecht über Yoongi redet und ich ihr dann sage dass sie das lassen soll und dann schreit sie mich an und ich schreie zurück und dann hat sie mich geohrfeigt und ich hab sie ..."
„Atme durch", versuchte ich ihn etwas runterzufahren und nahm einen weiteren Schluck meines Tees.
Er konnte manchmal einfach verdammt viel reden, selbst zu dieser Uhrzeit.
„Und dann endeten wir damit dass sie mir einen Blowjob verpasst hat"
„So genau wollte ich das gar nicht wissen aber danke für die Info", erwiderte ich und stellte meine Tasse wieder auf den Tisch.
„Verallgemeinern wir es einfach damit dass wir uns streiten und dann Sex haben"
„Klasse, klingt nach der Number One-Beziehung"
„Also ich finde das geht"
„Ich muss ja nicht alles mögen was du gut findest"
„Nein, nein, musst du nicht"
„Gut, denn das mag ich nicht"
„Warum das? Ist doch meine Sache"
„Heißt doch trotzdem nicht dass ich das gut finden muss, oder?"
Er atmete tief ein und blies erschöpft die Luft wieder aus.
„Natürlich nicht. Ich hätte nicht so ins Detail gehen sollen, tut mir leid, Hyung"
„Passt schon, Hoseok. Mach dir um mich keinen Kopf"
Sein Joghurt war leer und er fing an die Folie des Deckels zu bearbeiten.
„Was sagst du dazu, Jin?"
„Zu was?"
„Zu dieser ... ganzen Situation"
Ich dachte einen Moment nach, nahm einen weiteren Schluck Tee und lehnte mich in meinem Stuhl zurück.
„Wenn du sie magst, dann tust du das halt, und wenn nicht, dann nicht. Dann kann eure momentane Beziehung so bleiben wie sie ist. Solltest du aber wirklich so eine Art ... na ja, Freundschaft oder Liebe empfinden solltest du da vielleicht wirklich nochmal nachdenken. Du sagtest schließlich selbst, du glaubst nicht dass du der Einzige bist der ... na ja, wie auch immer. Jedenfalls ist sie wahrscheinlich nicht so eine die nach ein paar Nächten anfängt Gefühle für jemanden zu entwickeln, obwohl du es ihr anscheinend angetan hast. Sonst würde sie sich nicht so oft mit dir treffen. Und ich meine, sie hat auch ein Treffen für dich abgesagt, oder?"
Er nickte, hielt dabei aber den Blick gesenkt.
„Ja, das hat sie"
„Gut. Aber da du morgen Abend nochmal mit ihr ... bei ihr sein wirst, kannst du nochmal versuchen, irgendwie mehr darüber rauszufinden, was du für sie empfindest"
„Empfindest" Er sprach das Wort mit einer gewissen Ablehnung aus.
„Das klingt als hätte ich mich in mein One Night Stand verliebt"
Ich lehnte mich vor.
„Und was wäre, wenn es so ist?"
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schloss die Augen.
„Dann habe ich ein Problem"
Ich war kurz davor zu sagen, dass ich jemanden kenne, der ein ähnliches Problem wie er hatte, aber da diese Person mit mir darüber noch nicht geredet hatte, war ich mir bisher noch überhaupt nichts sicher.
Klar war nur dass sowohl Hoseok als auch diese andere Person sich nicht im Klaren über ihre Gefühle waren.
Der Unterschied war nur, dass Hoseok mit mir offen reden würde ohne zu befürchten, dass ich ihn ablehnen würde. Egal wie schlampig Sayu war.
Person Zwei hingegen wollte noch nicht darüber reden.
Und das sollte er auch selbst entscheiden, ob er es tat.
DU LIEST GERADE
Wer zuletzt lacht ... (BTS-FF)
FanfictionFünfte Etage eines Mehrfamilienhauses, dritte Tür links auf dem ersten Gang. Sie mögen vielleicht für ihre Umwelt wie ein Haufen Vollidioten aussehen, doch hinter jedem von ihnen steckte der Wunsch mit den Leuten zusammen zu leben, die für sie eine...