Wer zuletzt lacht ... (BTS-FF)

Episode 012: Silvester Stallone (J-Hope)

Endlich bin ich fertig! 16 Seiten nur Trinkspiele! Puh ...

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Sayu flüsterte mir etwas ins Ohr.
„Yoongi sieht nicht sonderlich glücklich aus"
Ich seufzte nur, und wusste dass sie recht hatte. Natürlich war er nicht glücklich damit, dass sie hier war, und er versuchte auch gar nicht dass zu verbergen. Ganz im Gegenteil; ich spürte seinen Blick und wie er uns kritisch beäugte. Ich versuchte es lässig abzutun, merkte aber selber, dass meine Stimme nicht die gewünschte Festigkeit hatte.
„Ignorier ihn einfach. Der ist nur neidisch, dass er nicht so einen tollen Fang hat"
Sie kicherte etwas, dann gab sie mir einen Klaps auf den Po.
Perplex sah ich sie an, doch sie zeigte nur auf das frisch eröffnete Buffet und war bereits auf dem Weg dahin.
Ich folgte ihr und nahm mir einen Teller.
Wie bereits gestern und vor ein paar Stunden schon, sah das Buffet unglaublich gut aus. Ich hatte selten so eine geniale, selbstgemachte Aufreihung an geilem Essen gesehen. Ich nahm mir Stäbchen und einen Teller und stellte mich an (denn wir waren zwar hungrig aber nicht unzivilisiert).
Ich sah Jungkook, der sich seinen Teller randvoll schaufelte; Massen an Fleisch, hauptsächlich Fleisch. Gutes Bulgogi und Chicken Wings. Gemüse kam auch noch etwas an den Rand aber der Hunger trieb ihn wie ein Tier. Und mein Gott, der Junge sollte essen. Er war zwar schon vor einer guten Zeit zu einem großen, starken Kerl geworden, aber trotzdem war er doch immer noch unser Nesthäkchen. Und unser Nesthäkchen musste immer groß und stark werden.
Hinter ihm waren Eunji und Taehyung, die sich ebenfalls die Teller vollpackten, dabei aber ausgewogener waren. Eunji packte sich mehr Gemüse und gebratene Nudeln auf, Taehyung riet ihr zu Jins weltberühmten Kimbap.
Ihnen folgten Namjoon und Becca. Er trug gleich zwei Teller, während sie ebenfalls noch einen in der Hand hatte. Er zeigte immer wieder auf eine bunte Mischung aus verschiedenen Sachen, packte auf seinen einen Teller Fleisch, Gemüse und Reis und auf den anderen ... fast alles, was Becca sich nicht bereits aufgeladen hat. Ich hörte wie sie zu ihm sagte „Das kann ich doch nicht alles essen", doch er verzog nur das Gesicht.
„Natürlich kannst du das. Du hast doch selber noch gesagt, was für einen Hunger du in letzter Zeit hast"
„Ja, aber ich habe ja nicht immer so viel Hunger"
„... ich nehme ihn trotzdem mal mit. Im schlimmsten Fall isst Jungkook das sicher"
Besagter stopfte sich bereits im Wohnzimmer den zweiten Chicken Wing rein.
Hinter unserem Traumpärchen waren Jimin und Jin. Der Chefkoch erklärte seinem Lehrling grade eifrig, mit was für unschlagbaren Tricks er was zubereitet hatte. Jimin hörte ihm mit mittelmäßiger Begeisterung zu und interessierte sich eher für das Endprodukt als den Prozess der Mache.
Auf unser Duo folgte unser persönlicher Miesepeter, der bei dem Anblick dieses tollen Essens etwas weniger miesepetrig war.
Wortlos lud er sich das Essen auf den Teller.
Hinter ihm war Sayu und zum Schluss kam ich.
Sayu packte sich, ähnlich wie Jungkook, hauptsächlich Fleisch auf den Teller, nebenbei auch noch etwas Kimchi und einige Teigtaschen.
Ich sah, wie Yoongi die Worte bereits auf der Zunge brannten, und schließlich konnte er sich einen blöden Spruch nicht verkneifen.
„Du achtest wohl nicht sonderlich auf deine Figur, oder?"
Sayu schaut ihn an, während sie sich demonstrativ eine weitere Hühnerkeule nahm.
„Schon mal was davon, eine Frau das essen zu lassen, was sie will? Ohne ihr dabei auf zu diktieren, was sie zu tun und zu lassen hat?"
„Das war ja nur 'ne Frage", schnaubte er etwas, „kein Grund biestig zu werden"
Ohne ein Wort kniff sie ihm in die Seite des Bauches und zog die Augenbrauen hoch, er wich zurück.
„Und mir sagst du, dass ich nicht auf meine Figur achte?"
Sie lächelte kurz und ging dann an ihm vorbei, um sich etwas zu trinken zu holen.
Yoongi sah ihr nach und dann zu mir.
„Würdest du bitte deine Stute im Zaum halten"
„Würdest du bitte nicht so sprechen", ich schickte ihm einen bösen Blick und folgte ihr dann, um mir ebenfalls ein Bier zu holen.
Die Allgemeinheit hatte sich bereits im Wohnzimmer einquartiert und lümmelte sich auf Stühlen und Coaches und alle schmausten wie die Könige.
Jin wurde mit Komplimenten und Lob überschüttet und konnte sich vor Stolz fast nicht mehr halten. Jeder freute sich über das leckere Essen. Die Stimmung war ausgelassen und Sayu lehnte sich an mich, während sie sich am Coachende etwas bequemer hinsetzte.
„Schmeckts dir?", fragte ich rein obligatorische und sie nickte.
„Absolut unglaublich. Dein Freund ist ein wirklich guter Koch"
„Jin"
„Mh?"
„Er heißt Jin"
„Ah, okay, Jin macht das klasse. Der darf gerne sein Leben lang für mich kochen. Dafür würde ich fast sogar schon bezahlen"
„Das hört er sicher gerne", grinste ich.
„Ich finde übrigens nicht, dass du zu viel isst"
Sayu schnipste mir darauf hin gegen die Nase. „Ist lieb dass du mir das sagst, ist aber nicht nötig"
„Ja, ich weiß, starke unabhängige Frau, und so"
„Richtig, und so", schmunzelte sie und schob sich ein Stück Kimbab in den Mund.
„Wo habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?"
Ich drehte mich etwas um und sah Eunji, die bei Becca und Namjoon saß. Er sah so aus, als wäre er bereit, sie nie mehr gehen zu lassen.
„Mh, ist schon etwas länger her", begann sie, „das war in meinem Auslandsjahr vor 5 Jahren. Ich habe für zwei Semester an der Frauenuniversität hier in Seoul studieren dürfen und habe auch hier in einer privaten Pension für Studenten gelebt. Kennen gelernt haben wir uns zufällig als ich in einer Reinigung etwas machen lassen wollte, aber mir partou nicht die richtigen Vokabeln einfielen, und die Besitzerin sprach auch kein Englisch. Namjoon war grade zufällig da und ich konnte ihm auf Englisch sagen was ich wollte und er hat dann vermittelt. Nach dem ‚Vorfall' kamen wir noch etwas ins Gespräch und haben, überraschenderweise, den Rest des Tages miteinander verbracht. Er hat mich weiter durch Seoul geführt und ich hatte mich selten mit einem intelligenten, unglaublichen Mann unterhalten wie ihm. Und na ja, schließlich haben wir uns wohl verliebt"
Eunji war absolut begeistert. „Das ist unglaublich süß. Wer hat es denn zuerst gesagt?"
„Sie", sagte Namjoon und Eunji lachte.
„Wirklich?"
„Ja, echt. Wir hatten uns zu einem Abendspaziergang durch Hongdae verabredet und ich wollte ihr ein paar schöne Sachen bei Nacht zeigen. Wir sind dann an der Banpo-Brücke angekommen und haben uns dann das Lichtspiel angesehen und es war wirklich, wirklich schön. Es war mitten im Sommer und die Nacht war noch total mild und ... na ja, eigentlich hat sie gar nichts gesagt"
„Wie?", fragte Eunji überrascht und sah Becca an. Die errötete etwas.
„Ich habe einfach die Initiative ergriffen und ihn sofort geküsst als es sich ergeben hat"
„Oooooh meeeeeiiin Goooooott das ist so romantisch!"
Namjoon drückte daraufhin seiner Freundin einen Kuss auf die Wange.
„Ich weiß nicht ob ich dem Moment den Mut gehabt hätte, das Gleiche zu tun, aber ich bin froh, dass sie es getan hat"
Sayu und ich hatten der Geschichte ebenfalls aufmerksam zugehört und Eunji redete immer wieder auf Taehyung ein, was für ein schönes Paar die beiden seien und wie romantisch das alles sei.
„Bei uns ist das nicht so süß wie bei denen", sagte Sayu schließlich und ich sah sie an.
„Wie?"
„Ja, wir haben uns nicht so schön kennen gelernt"
Etwas in mir grummelte und mein Magen zog sich erst zusammen, dann realisierte ich was sie damit meinte und der Subtext ging mir unter die Haut.
Mein Herz begann mir gegen die Brust zu hämmern.
„Schon ... welches Kennenlernen würdest du denn als das offizielle Kennenlernen ansehen?"
Fragend schaute sie mich an, während sie etwas Bulgogi aß.
„Also, ich meine, ist unser Kennenlernen das, wo du nackt auf unserem Sofa lagst und ich dich geweckt habe und du rumgeschrien hast, oder ist unser Kennenlernen das, wo ich dich aus Spaß auf einen One Night Stand eingeladen habe und du tatsächlich vorbeigekommen bist?"
Sie zog die Augenbrauen hoch und sah mir einen Moment zu lange in die Augen.
„Ist beides lustig, findest du nicht?"
„Das zweite gefällt mir besser", raunte ich und sie lachte leise, drückte mir dann einen Schmatzer auf die Wange.
„Mir auch"