Kapitel 1

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Zitternd atmete ich aus und betrat mit Peril an meiner Seite eine etwas ruhigere Straße in Oklahoma. Es war zwar nicht das erste Mal, dass ich das Taschenmaß verließ, aber es fühlte sich dennoch seltsam an. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich dieses Mal vorhatte, Oklahoma zu verlassen und nicht nur wie so oft durch dessen Straßen zu wandern. Neben mir bellte Peril leise und riss mich so effektiv in die Realität zurück.

„Na, komm, Mädchen, wir haben zu tun."

Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich mich auf den Weg in Richtung Straße machte. Meine sechs blau-goldenen Flügel dicht an meinen Rücken gepresst und Peril direkt neben mir.

Wir machten uns auf den Weg zum nächsten Busbahnhof, um auf dem schnellsten Weg nach Colorado zu kommen. Ich hätte zwar auch dahin fliegen können, allerdings wollte ich nicht, so wie bei meinem letzten Flugversuch, im Pazifik landen. Also nahmen wir den Bus und ich war wieder einmal froh darüber, dass niemand Peril sehen konnte, denn ich bezweifelte, dass ein rot-äugiger grauer Wolf mit einer Schulterhöhe von einem Meter leicht zu erklären gewesen wäre.

Die Fahrt dauerte gefühlt ewig und ich glaubte nicht, dass ich mich jemals zuvor schon mal so über eine Pause gefreut hatte. Es gab insgesamt drei und jede von ihnen war ein Segen. Und das nicht nur für mich, auch Peril freute sich darüber nach stundenlangem Liegen sich die Beine vertreten zu können.

Als wir nach knappen zwölf Stunden und spät in der Nacht endlich in Colorado Springs ankamen, machte ich mich erst mal auf die Suche nach einem Diner. Ich musste zwar schon lange nichts mehr Essen, doch jetzt wollte ich verdammt noch mal was zum Beißen. Peril schien es da genau so zu gehen, denn kaum, dass wir ausgestiegen waren, machte sie sich ebenfalls auf die Suche nach einem Snack.

Ein Diner war schnell gefunden und das Essen, ein Cheeseburger mit Pommes, ebenso schnell bestellt und wurde auch schon bald von der echt süßen Kellnerin gebracht. Amy stand auf ihrem Namensschild. Schüchtern strich ich mir eine Strähne meiner dunkelbraunen Haare aus dem Gesicht, als diese mich anlächelte und wurde leicht rot, während sich meine Flügel hinter mir leicht aufplusterten. Schnell wandte ich den Blick ab und bemühte mich darum, meine Flügel wieder unter Kontrolle zu kriegen, während ich stillschweigend mein Essen aß.

Kaum, dass ich fertig mit dem Essen war, bezahlte ich und verließ eilig das Diner, bevor meine Flügel noch beschlossen, eine Lichtshow zu veranstalten. Das konnte ich jetzt nämlich echt nicht gebrauchen. Beim Verlassen des Diners lächelte mich Amy noch einmal an, ehe sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte und ich das Diner vollständig verließ. Dadurch abgelenkt bemerkte ich nicht, wie zwei weitere Gäste ebenfalls aufstanden und mir nach draußen folgten.

Vor dem Diner schaffte ich es endlich meine Flügel unter Kontrolle zu bringen und machte mich auf die Suche nach einem günstigen Motel. Ich folgte eine Zeit lang einfach der Straße, ohne viel auf meine Umgebung zu achten. Allerdings wurde mir das schon bald zum Verhängnis, denn kaum, dass ich um eine Ecke bog, welche zu einer Straße etwas abseits der vielen Menschen führte, bekam ich auch schon einen Schlag auf den Kopf und sank benommen zu Boden. Ich versuchte mich wieder aufzurichten, nur um noch einen weiteren Schlag zu kassieren und endgültig ohnmächtig zu werden.

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