Kapitel 7: Krankheitssymptome

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Haruka

Nach der Schule gehen wir zu Makoto nach Hause. Wie immer werde ich herzlich von den Zwillingen und seinen Eltern begrüßt. Die Zwillinge wollen eigentlich spielen, aber wir müssen lernen, also gehen wir alleine nach oben. Wir machen uns an Mathe. Ehrlich gesagt habe ich heute überhaupt keine Konzentration dafür, schon die ganze Schulzeit über haben sich meine Gedanken sich nur um den Brief gedreht, auch jetzt sind sie allgegenwärtig und rauben mir jegliche Aufmerksamkeit. Ich versuche verzweifelt meine Aufgaben zu lösen, aber scheitere kläglich. Das darf doch nicht wahr sein. Makoto ist schon fertig, obwohl wir die gleichen Hausaufgaben haben. Sonst bin ich doch auch nicht so zerstreut. Resigniert gebe ich auf. „Makoto, kannst du mir helfen?", frage ich genervt. „Klar.", antwortet Makoto sofort hilfsbereit und kommt zu mir.Er setzt sich rechts neben mich, mit seinen linken Arm hinter mir abgestützt und schaut mir über die Schulter. „Du musst diese beiden Exponenten addieren und dann hier einfügen.", erklärt er und zeigt mir die entsprechende Stelle auf meinen Blatt. Irgendwie sind wir uns sehr nahe und ich kann quasi seine Wärme spüren. Ich versuche die Aufgabe zu lösen, aber merke, wie ich nervös werde. Warum werde ich bitteschön nervös? Irgendwie bin ich aufgeregt und irgendwie pocht mein Herz so schwer gegen meine Brust. Dabei habe ich mich doch die letzten Tage gut gefühlt, ich will nicht krank werden. Mit zittriger Schrift als sonst schreibe ich die Antwort der Addition auf. „Haru, das ist falsch.", werde ich von Makoto auf meinen Fehler aufmerksam gemacht. Verwirrt sehe ich auf mein Blatt.Echt? Ich bin gerade total überfordert und das von so etwas einfachen wie Addition. Makoto merkt, dass ich nichts mache und nimmt mir meinen Stift auf der Hand, wobei wir uns kurz berühren, was meinen Herzschlag aussetzen lässt. Was ist hier nur los? Was sind das für komische Symptome? Von so einer Krankheit habe ich noch nie gehört. Makoto beugt sich weiter nach vorne und berichtigt meine Aufgabe. Dabei lehnt er sich soweit zu mir, weswegen wir uns an der Schulter berühren. Wie ein Stromschlag geht ein Zittern durch mein Körper. Ich bin wie festgefroren und nehme nur noch seine Wärme wahr. Was ist hier nur los? Werde ich langsam verrückt? Während ich mich nicht einen Zentimeter bewegen kann und mein Herz immer noch schnell schlägt, ist Makoto vollkommen auf die Aufgabe konzentriert und zeigt mir den richtigen Lösungsweg. „So, fertig.",sagt er und schaut mich lächelnd an. Erstarrt sehe ich ihn in seine Augen und bekomme kein Wort heraus. Was ist hier los? Was ist das für einen Krankheit? Warum habe ich das Gefühl gleich umzukippen? Makoto gibt mir lächelnd meinen Stift zurück und setzt sich wieder auf seinen Platz. Was ist das? Warum benehme ich mich so komisch? Ich will doch nicht krank werden. Nach einen kurzen Moment kann ich mich endlich wieder bewegen und mache mich dann daran die restlichen Aufgaben nach diesen Schema zu lösen. Vielleicht sollte ich zum Arzt gehen.Was ist das? Warum benehme ich mich so komisch? Ich will doch nicht krank werden. Nach einen kurzen Moment kann ich mich endlich wieder bewegen und mache mich dann daran die restlichen Aufgaben nach diesen Schema zu lösen. Vielleicht sollte ich zum Arzt gehen.Was ist das? Warum benehme ich mich so komisch? Ich will doch nicht krank werden. Nach einen kurzen Moment kann ich mich endlich wieder bewegen und mache mich dann daran die restlichen Aufgaben nach diesen Schema zu lösen. Vielleicht sollte ich zum Arzt gehen.


So, Problem dank Makoto gelöst, sage ich mir als ich fertig bin. Wenn du ein Problem hast, bin ich für dich da. Warte! Was? War das im Brief so gemeint oder wie? Aber was soll das heißen? Freunde helfen sich doch auch bei Problemen... Ich steige bei diesen ganzen gefühlsduseligen Sachen einfach nicht durch.


Für ungefähr zwei Stunden sind wir beschäftigt und legen uns danach auf Makotos Bett um eine Pause zu machen. Wir liegen auf den Rücken und während Makoto liest, höre ich eher der Musik zu, ohne wirklich etwas von dem Geschriebenen in meinem Buch zu erfassen. Wir liegen so nahe beieinander, sodass wir uns an dem Armen berühren. Wieder muss ich daran denken, was mir Makoto gestern gesagt hat. Du solltest niemanden so nahe kommen, wenn du nicht willst, dass er etwas mit dir anstellt. Was meint er mit ,anstellen' und wir sind uns doch immer so nah... Auch jetzt oder vorhin als er mir geholfen hat... Schon wenn ich daran denke, wird mir ganz anders. Ich fühle mich krank. Ich fühle mich, als wenn ich gerade Sport treiben würde, obwohl ich doch gerade hier nur rumliege und meine Wangen werden ganz warm. Ich hoffe das geht schnell vorüber.

Versucht konzentriert starre ich auf die Buchseite und habe noch nichts davon erfassen können. Entmutigt lasse ich das Buch auf meinen Bauch sinken, während Makoto leicht summend weiterliest. Woher nimmt er nur diese Konzentration? Ich starre an die Decke und atme tief aus. Mein Herzschlag verselbständigt sich und schlägt so schnell, dass ich Angst habe gleich zu kollabieren. Wie soll ich mir das vorstellen? Warum sollte sich der Herzschlag schneller werden, wenn man jemanden ansieht oder nahe kommt?... Hirnrissig, denke ich mir stöhnend. Das passiert doch nur, wenn man krank ist oder wird. Wie bei mir... Schnell zwinge ich mich an etwas anderes zu denken. Ich will nicht krank werden.


Makoto blättert um und holt mich damit kurzzeitig aus meinen Gedanken. Stimmt, Makotos Herzschlag war auch ganz schnell, als er mich aufgefangen hat. Also heißt das er auf mich steht? Nein, das war bestimmt nur, weil es eine ungewöhnliche Situation war. Ich schiele zu Makoto hinüber. Seine Brust, die sich hebt und senkt. Ohne weiter darüber nachzudenken, schmeiße ich das Buch neben mich und lege mich auf Makoto, meinen Kopf an seine Brust gekuschelt. Er erstarrt augenblicklich und ich kann hören, wie sein Herz im schnellen Takt gegen seine Brust hämmert.

Es braucht ein bisschen, bis Makoto sich gefasst hat. Dann schiebt er mich schnell von sich, sodass ich auf den Rücken liege und ist im nächsten Moment aus dem Zimmer verschwunden. Verwirrt liege ich im Bett. Warum hat sein Herz nur so schnell gerast? Was soll das alles nur bedeuten? Diesmal war es doch gar keine aufregende Situationen. Enttäuscht, immer noch nicht schlauer zu sein, drehe ich mich auf meinen Bauch und atme tief ein. Makotos Geruch ist hier überall. Ich mag seinen Geruch, es hat irgendwie etwas beruhigendes. Er ist so vertraut und lässt mich geborgen fühlen, wie das Gefühl von Zuhause.


Nach einigen Minuten ist Makoto immer noch nicht zurück, während ich immer müder werde. Geistesabwesend ziehe ich die Decke zurück und kuschele mich in Makotos Bett, um ein Nickerchen zu machen.


Erzähler

Makoto flüchtet schnell von seinem Zimmer ins Badezimmer. Harukas Aktion eben hat ihn viel Herzklopfen und einen Ständer beschert. Ratlos stützt sich Makoto mit seinen Händen am Waschbecken ab und starrt auf den Boden. Was sollte das? Hat Haru eine Ahnung, was er mit ihm anstellt? Wie soll er es länger geheim halten, wenn Haru geradezu Situationen herbeiführt, wo er einen Ständer bekommt?, fragt er sich verzweifelt. Zum zweiten Mal in dieser Woche kümmert er sich um seinen Erektion. Auch wenn er sich dabei schuldig fühlt, kann er beim Masturbieren nur an Haruka denken und jedes Mal kommt er mit dem Namen seines besten Freundes auf den Lippen.


Von sich selbst enttäuscht und ratlos, wie er weiter verfahren soll, geht er verspätet in sein Zimmer zurück. Zu seiner Überraschung findet er Haruka in sein Bett gekuschelt vor. Die Decke bis zu den Ohren hochgezogen, mit leicht geöffneten Lippen und einen leisen Schnarchen, was Makoto wieder einmal bezaubert, liegt er in seinem Bett. Wie kann jemand nur so süß sein? Makoto ist wieder kurz davor mit seinen Gedanken abzudriften und sich in dem Anblick seines besten Freundes zu verlieren. Nein, er kann es nicht mehr länger ertragen, weswegen er entscheidet ihn aufzuwecken. Schnell tritt er an das Bett heran und schüttelt Haruka etwas unsanft wach. Er will nicht so grob zu Haruka sein, aber er kann nicht mehr lange an sich halten. Der Schmerz in seinem Herzen wird mit jeder Sekunde größer,in den er seine heimliche Liebe betrachtet und stößt ihn gleichzeitig noch weiter in seine bittersüße Hölle. Von dem Schütteln aufgeweckt richtet sich Haruka verschlafen auf und streckt sich erst einmal. „Haru, warum schläfst du in meinem Bett?", fragt Makoto, um hoffentlich seinen schmerzenden Gedanken zu entfliehen. „Ich war müde.", gibt Haruka die kurze Antwort und steht gähnend auf.


Er packt seine Sachen und kurze Zeit später verabschiedet er sich an der Haustür von Makoto. Er hat keine Ahnung davon, wie sehr der heutige Tag den Orca gefordert hat und wie dieser sich jetzt verzweifelt daran macht seine Bettwäsche zu wechseln, um sich nicht noch schuldiger vor seinem Freund fühlen zu müssen.


Fortsetzung folgt...

Liebesbrief MakoHaruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt