Mystiks - wilde Gewässer

10. Ein Geheimnis.

 Am Morgen nach dem Gespräch mit Smoke, entschied sich Storm mit Nala und Shadow zu reden. Ihm wurde das alles zu komisch und er wusste nicht mehr genau was er machen sollte. Die Erklärungen, die Lightning und Smoke ihm gegeben hatten, fand er zwar glaubwürdig, aber er war der Meinung, dass sie ihm etwas verschwiegen hatten . Er machte sich auf den Weg zum See, damit er pünktlich war. Als er am See ankam sah, er die beiden schon. Sie fraßen gerade die Reste von ihrer Beute.

 Er gesellte sich zu ihnen und begrüßte sie: „Hey Nala, hey Shadow. Sagt mal, ist euch eigentlich aufgefallen, dass Lightning immer weniger Zeit mit uns verbringt?" Die beiden ließen von ihrer Beute ab und schienen nachzudenken, bis Shadow schließlich sagte: „Stimmt, du hast recht. Wie bist du darauf gekommen und warum erzählst du uns das jetzt?" „Ich habe viel darüber nachgedacht und dann Lightning und Smoke, danach gefragt und sie haben ziemlich komisch auf die Frage reagiert. Was sollen wir jetzt machen? Glaubt ihr er verbirgt etwas vor uns?" „Ich glaube nicht, dass er etwas verbirgt, er ist doch total nett und Smoke auch.", Nala sah die beiden überzeugt an. „Nala, du bist viel zu gutgläubig! Nicht jeder auf dieser Welt ist ungefährlich, nur weil er nett wirkt! Wir müssen jedenfalls vorsichtiger sein, er könnte gefährlich sein.", Shadow sah ihre kleine Schwester belehrend an. Nala sah enttäuscht auf den Boden, sie hatte nicht mit dieser Antwort gerechnet. Die große Löwin ergriff wieder da Wort: „Wir sollten ihn im Auge behalten, aber unauffällig, er könnte etwas gefährliches im Schilde führen. Am besten sprechen wir ihn nicht mehr darauf an, damit er keinen Verdacht schöpft. Es ist das beste wenn du das übernimmst Storm. Sobald du etwas wichtiges herausfindest kommst du sofort zu uns! Verstanden? Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert." „Ja" „Gut ich werde uns einen geeigneten Platz zum Trainieren suchen. Ihr zwei könnt erst mal zu Ende fressen.", mit diesen Worten drehte sich Shadow um und ging.

 Die beiden Kleinen fraßen weiter. „Das ist bestimmt alles nur ein großes Missverständnis, richtig? Lightning verbirgt nicht böses vor uns oder Storm?", unterbrach die weiße Löwin die Stille. „Bestimmt Nala, wir werden herausfinden warum er sich so verhält und es wird bestimmt nichts schlimmes sein. Du weißt doch Shadow reagiert gern über." Es wird schon nichts passieren... Wir werden das klären und dann ist alles gut. Ganz sicher.

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Das Training war vorbei und Storm war wieder im alten Dorf angekommen. Er fragte sich wirklich, wie er es überhaupt bis hier geschafft hatte. Er war Hundemüde, so müde, dass er gar nicht mehr auf seine Umgebung achtete , sondern einfach nur zu seinem Schlafplatz schlurfte und sich schlapp in den Steinkreis fallen ließ. Es fühlte sich gut an seine schmerzenden Muskeln zu entspannen und sich einfach hinzulegen. Die Sonne hatte zwar erst dreiviertel des Himmels überquert, aber er schlief sofort ein.

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Storm öffnete verschlafen die Augen. Er war von einem komischen Geräusch geweckt worden. Der Wolf drehte den Kopf ganz langsam in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Es war schon dunkel, nur der Mond spendete ein bisschen Licht. Da entdeckte er eine Bewegung, es war Lightning er schien mit der Pfote einen alten Krug umgeschmissen zu haben. Das war also das Geräusch. Aber warum ist Lightning mitten in der Nacht wach? Sollte er nicht schlafen? Storm beobachte ihn weiter, der Löwe schien nicht gemerkt zu haben, dass er aufgewacht war, er hatte ihm den Rücken zugedreht. Was macht er denn da? Wieso schaut er so auf den Boden? Der Wolf schaute genauer hin, da bemerkte er die deutlich kleinere Gestalt neben Lightning. Smoke. Die Echse saß vor dem Löwen und schien ihm etwas zu erzählen, was dem Löwen nicht gefiel, seine Haltung war angespannt und sein Schwanz pendelte unruhig hin und her. Lightning sagte etwas, was Storm nicht verstehen konnte, dann gab er Smoke ein Zeichen und er lief los, Lightning folgte ihm. Wo wollen die denn jetzt hin, besser ich folge ihnen, schließlich haben sie sich ja schon vorher komisch verhalten.

Er wartete ein paar Sekunden bis er ihnen leise hinterher schlich. Es ging eine ganze Weile durch das hohe Gras der Savanne und zu Storms Überraschung war die Echse ziemlich schnell unterwegs, er hatte Mühe mitzuhalten ohne sich zu verraten. Plötzlich blieb Lightning stehen, zuerst dachte Storm sie hätten ihn bemerkt, aber dem war nicht so, denn weder Lightning noch Smoke drehten sich um. Warum hatten sie dann angehalten? Da fing Lightning an zu sprechen: „Hallo Meister..." Storm starrte angestrengt hinter ihn, um zu sehen, mit wem er redete, doch er konnte niemanden entdecken. „Sie werden langsam misstrauisch wir müssen vorsichtiger sein..." Storm hörte keine Antwort und suchte weiter nach diesem sogenannten Meister. Sein Blick viel auf Smoke, doch dieser saß nur ganz stumm da, fast wie eine Statue. „Bist du dir sicher Meister?..." Der Wolf sah zurück zu Lightning, dieser hatte sich ein bisschen gedreht, sodass Storm nun sein linkes Auge sehen konnte. Dem Wolf stockte der Atem, Lightnings Auge war rot , glühend rot und hatten keine Pupille. 

Das ist nicht normal, definitiv nicht normal . Sein Herz begann zu rasen, dieses Auge machte ihn nervös. Bleibt ruhig, ganz ruhig, sonst wirst du dich verraten. Langsam bewegte sich Storm rückwärts, dabei ließ er Lightning und Smoke nicht aus den Augen. Alles wird gut, alles wird gut, du musst es nur zu Shadow und Nala schaffen. Er ging weiter, Schritt für Schritt rückwärts, ohne ein Geräusch zu machen. Als er weit genug weg war, sodass Lightning ihn nicht mehr hören konnte, rannte er. Er jagte durch die Savanne, den schnellsten Weg zum See, als wäre der Büffel wieder hinter ihm her. Bis er plötzlich einen Geruch wahrnahm der ihn eine Vollbremsung machen ließ. 

Ein Gepard! Ein ausgewachsener Gepard, an dem komme ich niemals alleine vorbei. Was soll ich nur machen? Kämpfen? Dafür bin ich zu schwach... Hilfe holen? Lightning kann ich nicht trauen und dieser Idiot, versperrt mir den Weg zur Hilfe... Dann muss ich ihn wohl umgehen, der zweit schnellste Weg müsste über das Dorf sein. Als Storm im Dorf ankam tat ihm alles weh, er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Es war mitten in der Nacht und er war gerannt wie ein Geisteskranker. Vielleicht kann ich mich ganz kurz hinlegen... nur ganz kurz meine Beine entspannen. Schon legte sich der Wolf hin, nur ganz kurz... doch bevor er überhaupt den Boden mit den Kopf berührte, hatte der Schlaf schon seine schwarzen Klauen nach ihm ausgestreckt und zerrte ihn in das Land der Träume. Er konnte sich nicht wehren, nicht befreien, nicht widerstehen ...