Mystiks - wilde Gewässer

12. Keine Antworten

Nala verfolgte Lightning Tag für Tag entweder heimlich oder sie fragte ob sie zusammen trainieren wollen. Sie sammelte fleißig Informationen und berichtete den Anderen im Nachhinein ob sie etwas neues herausgefunden hatte. Zusammen beratschlagten sie sich dann und versuchten sich etwas aus den Gesprächsfetzen zusammenzureimen, dies erwies sich jedoch als ziemlich schwer, da auch Nala keine Antwort von Lightnings Meister hören konnte. Wenn der große Löwe bei ihnen war versuchten sich die Tiere so normal wie möglich zu verhalten, auch wenn es sich komisch anfühlte, da sie von seinem Geheimnis wussten. Shadow wurde immer übervorsichtiger und ließ die beiden Kleinen kaum noch aus den Augen, es sei denn Nala verfolgte Lightning. Nala und Storm konnten es auf der einen Seite zwar verstehen, schließlich hatten sie auch etwas Angst davor, dass er sie enttarnen würde und was dann passieren könnte, aber andererseits wurde es manchmal etwas nervig, vor allem weil die große Löwin langsam ihre Geduld verlor. Sie kümmerte sich darum im Notfall einen Flucht oder Kampfplan zu haben und umso ausgereifter dieser wurde, desto mehr wollte sie den anderen Löwen einfach nur vertreiben. Storm hatte überlegt ob er vielleicht Smoke befragen sollte, bis Shadow ihn darauf hinwies, dass dieser es ja höchstwahrscheinlich an Lightning melden würde, nach einer kurzen Diskussion schaffte es Storm sie jedoch davon zu überzeugen, dass er ihn ja nicht direkt fragen würde sondern, versuchte ihm unbewusst ein paar Informationen zu entlocken. 

Schließlich trafen sie sich wieder und Nala fasste zusammen was sie auf ihren letzten Beobachtungen heraus gefunden hatte: „Wie wir bereits heraus gefunden haben, arbeitet Lightning für jemanden den er Meister nennt, er nimmt Befehle entgegen und erstattet ihm Bericht. Anscheinend ist sein Hauptauftrag irgendwen oder irgendetwas zu finden und zu seinem Meister zu bringen. Ich gehe aber eher davon aus, dass es sich um irgendwem handelt. Wer genau das ist und wozu der Meister ihn oder sie braucht konnte ich bisher noch nicht herausfinden." 

„Ich habe es zwar geschafft immer mehr Zeit mit Smoke zu verbringen, aber ich habe das Gefühl er macht das nur um nicht auffällig zu sein. Er geht häufig mit fragwürdigen Ausreden und ich glaube er hat Angst vor: wer auch immer dieser Meister ist. Leider macht ihn das sehr vorsichtig, weswegen ich noch keine wirklich relevanten Informationen von ihm bekommen konnte.", berichtete der Wolf, „Was ist mit dir Shadow?" „Ich habe mir bereits mehre Pläne zurecht gelegt, einer ist auch schon fast perfekt durchdacht. Außerdem habe ich ein paar neue Kampftaktiken ausprobiert, die ich euch auch bald beibringen werde. Habt ihr Beide wirklich nichts anderes ungewöhnliches bei den Beiden entdeckt? Ihr wisst ja jede Information könnte wichtig sein." 

Die beiden Tiere dachten nach, schließlich meldete sich Nala zu Wort: „Also eine Sache war da noch, aber ich bin mir nicht sicher ob mir meine Augen einen Streich gespielt haben, es sah so aus als wäre Lightnings linkes Auge bei den Gesprächen mit seinem Meister rot geworden." „Echt? Das habe ich auch gesehen als ich ihn das erste Mal beobachtet habe, ich hatte nur nichts gesagt weil ich die gleichen Zweifel hatte.", Storm wurde ganz aufgeregt und Shadow fing wieder an unruhig auf und ab zu laufen. „Rot sagt ihr? Seit ihr euch sicher?", sie bleib kurz stehen. „Wenn Storm es auch gesehen hat bin ich mir ziemlich sicher, ja.", antworte ihre Schwester. Die Große lief wieder auf und ab. „Das ist wirklich sehr ungewöhnlich." 

Sie überlegten sehr lange, aber es viel keinem von ihnen eine logische Erklärung dafür ein. Sie saßen einfach nur noch grübelnd da, bis Shadow die Stille durchbrach: „Das bringt so nichts, wenn wir so weiter machen kommen wir nie zu einer Lösung. Wie wäre es wenn wir uns erst mal ein bisschen ablenken? Ich muss sowieso noch auf Patrouille gehen, ihr könnt mitkommen wenn ihr wollt." „Ja, das ist eine gute Idee ich komme mit. Du auch Nala?" „Ja" „Gut. Na dann mal los.", schon war die Dunkelbraune los gelaufen und die beiden anderen folgten ihr. Sie liefen schweigend bis zur Reviergrenze, dort fing Shadow dann an die Markierungen zu erneuern. Sie beobachteten ein paar Zebras auf der anderen Seite, des halbleeren Flusses und zwischendurch fragte Shadow sie immer wieder, etwas über das Bewachen des Reviers und dem richtigen Verhalten gegenüber Eindringlingen ab.

 Es half Storm wirklich erst einmal auf andere Gedanken zu kommen. Er konzentrierte sich anfangs noch ganz auf Shadow, damit er seine Gedanken frei bekam, fing nach einiger Zeit jedoch an mit Nala zu reden, bis Shadow plötzlich: „Psst! Runter!", zischte und Nala mit der Pfote runter in den Schutz eines am Ufer stehenden Busches drückte. „He-" „sei leise Nala", unterbrach die Große ihre kleine Schwester bevor diese sich beschweren konnte. Storm hatte sich auch sofort neben die Beiden in dem Busch versteckt und fragte jetzt: „Was ist denn los?" „Da, schaut mal.", die große Löwin deute mit ihrer Nase auf die Grasfläche vor ihnen. Sie folgten ihren Blick und entdeckten eine mittelgroße, schlanke Raubkatze die gegen ein Nilpferd kämpfte. Warte mal. Storm schaute genauer hin Das ist doch... ein Gepard. Sind die nicht eigentlich dafür bekannt aus ihrer Schnelligkeit ihren Vorteil zu ziehen? Hetzen die nicht eigentlich ihre Beute, bis die zu erschöpft ist? Außerdem habe ich gehört sie haben nicht so einen starken Kiefer wie zu Beispiel Löwen, ist ein Nilpferd nicht dann ein bisschen groß als Beutetier?

Die Drei beobachteten den Geparden weiter, er war unglaublich wendig und schaffte es so allen Angriffen des Nilpferdes auszuweichen. „Wow, wie macht der das nur?", flüsterte Nala fasziniert. „Ich habe keine Ahnung...", flüsterte Storm zurück. Der Gepard selbst griff kaum an, hier und da fügte er dem Nilpferd zwar ein paar Kratzer zu, aber ernsthaft verletzt war es dadurch jetzt nicht. Das Nilpferd wurde immer träger und langsamer. Es hatte schon zu viel Energie verpulvert, da schnellte der Gepard vor und verbiss sich in der Kehle des Nilpferdes, sodass es keine Luft mehr bekam. Als das Nilpferd leblos zur Seite kippte drehte er sich zu dem Busch von dem aus die drei ihn beobachteten. „Ihr wisst schon das Starren unhöflich ist oder?"