Kapitel 13

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Pierre's POV:

Ich war nun wieder zu Hause und saß an meinem Schreibtisch. Ich versuchte mich auf meine Hausaufgaben zu konzentrieren, aber so richtig gelang mir das nicht, da einfach zu viel in meinem Kopf war. Zum einen dachte ich über die Situation heute mit Austin nach als ich so ausgerastet war. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie hatte er mich total wütend gemacht mit seinen Aussagen, besonders als er William miteinbezogen hatte. Zum anderen dachte ich aber immer noch darüber nach ob es wirklich Louisiana gewesen war, die das Video veröffentlicht hatte.

Es sah alles danach aus, aber sie war immer noch meine Schwester. Hatte ich sie zu Unrecht beschuldigt, aber woher wusste Austin, dass sie es war? Es waren so viele Fragen, die mich beschäftigen und ich hatte keine Antwort. Als ich mich gerade wieder den Aufgaben vor mir zuwenden wollte hörte ich wie sich meine Tür langsam öffnete. Ich drehte mich um und sah wer gerade reinkam. Im war überrascht und wusste nicht wirklich wie ich reagieren sollte, da ich nicht mit Louisiana gerechnet hatte. Sie sah mich kurz an sagte aber nichts. Ich war kurz davor etwas zu sagen ließ es dann aber, da sie auf mich zukam. Als sie vor meinem Schreibtisch stand, sagte sie immer noch nichts, sondern holte einfach nur etwas aus ihrer Jackentasche und legte es vor mich.

Ich schaute sie verständnislos an, aber sie hatte nur einen Blick drauf, den ich nicht wirklich einordnen konnte. Sie hatte mich die ganze Zeit nicht angesehen, bis auf jetzt. Sie sah mir kurz in die Augen mit einem Blick, der irgendwie traurig und entschuldigend aussah. Sie sagte immer noch nichts und drehte sich jetzt wieder um und verließ mein Zimmer. Ich schaute ihr verwundert hinterher bis ich mich wieder umdrehte und mein Blick auf den Gegenstand fiel, den sie vor mich gelegt hatte.

Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es ein Stick war. Mir kam ein leichter Verdacht, den ich aber eigentlich nicht wahrhaben wollte. Ich nahm den Stick in die Hand und merkte wie meine Hand leicht zitterte.
Ich schob den Stick in meinen Computer und öffnete die Order, die sich darauf befanden. Es war nur eine Datei enthalten, die keinen Namen hatte. Ich überlegte kurz: Sollte ich das wirklich öffnen? Ich zögerte aber schließlich siegte die Neugier in mir und ich klickte einfach drauf. Die Datei brauchte kurz um zu laden und ich erkannte, dass es ein Video war. Die angst in mir stieg noch etwas mehr, da sich mein Verdacht immer mehr bestätigte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte es endlich geladen und ich drückte auf „play“. Das Video begann und ich brauchte eine Weile um zu erkennen was passierte. Als mir allerdings bewusst wurde wo es aufgenommen worden war und vorallem Wer sich in dem Video befand traf es mich wie ein Schlag in mein Gesicht. Es war was ich befürchtet hatte: Das Video von William und mir im Musikraum.

Ich brauchte einen Moment um zu begreifen was das hieß. Aber dann wurde es mir klar. Louisiana hatte das Video online gestellt und nicht nur das. Sie musste vorher in der Schule gewesen sein und sich die Aufnahmen der Überwachungskamera angeschaut haben. Diese Erkenntnis ließ mich erschaudern. Hasste sie mich wirklich so sehr?

Ich war noch überfordert mit den ganzen Informationen weshalb ich beschloss William anzurufen. Er ging nach kurzem klingeln dran und ich hörte seine vertraute Stimme: „Hey was ist?“ Ich musste mich kurz sammeln und überlegen wie ich es am besten formulieren sollte: „Louisiana war es wirklich sie hat das Video veröffentlicht.“ William sagte kurz nichts fragte aber dann: „Was woher weißt du das?“ „Sie hat mir einen Stick gegeben wo das Video drauf ist. Sie hat
die Aufnahmen von der Überwachungskamera.“

William sagte erneut nichts, da er mit dieser Nachricht wohl auch erstmal klar kommen musste. Auch wenn es meine Schwester war und nicht seine schockierte es ihn. Nach kurzer Stille fragte William: „Wollen wir uns treffen, dann kommst du bestimmt auf andere Gedanken?“ Ich dachte nicht lange nach und stimmte direkt zu. Wir machten aus, dass mich William in 15 Minuten bei mir Zuhause abholen würde und legten dann auf.

William's POV:

Ich stand vor Pierre's Haustür.. es fühlte sich komisch an.. auf ihn zu warten und nicht zu wissen wann er kommen würde. Immer wenn ich mit ihm war verging die Zeit so schnell, doch ohne ihn fühlte es sich wie eine Ewigkeit an.. So wie jetzt.

Ich lief hin und her.. er- das war unser erstes richtiges Date oder? Ich bekam Panik.. was wenn es nicht so laufen würde wie ich es mir geplant hatte? Vielleicht war der Platz vollkommen bescheuert, den ich ausgesucht hatte.. Vielleicht- Plötzlich spührte ich eine Hand auf meiner Schulter, doch ehe ich mich umdrehte schmiegte sich ein Gewicht auf meinen Rücken- Pierre. Er schlang seine Arme um mich und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab, als ob es etwas völlig normales wäre. ,,Hey Babe“, flüsterte er in mein Ohr.

Ich wollte mich losreißen doch- ich konnte es nicht. Diese Nähe..- machte mich süchtig.. ihn zu spühren, ihn zu fühlen und zu wissen, dass er mich auch mochte.. Pierre ging es anscheinend auch so.. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. 

Er hatte die Augen geschlossen.. und sein Atem streifte meinen Nacken.

Er öffnete seine Augen, blinzelte kurz und griff nach meinem Hals. Ich realisierte nicht, was passierte, das Einzige, was ich wusste war: Ich liebte ihn. 

Unsere Lippen trafen aufeinander und ich- war überfordert. Klar.. wir hatten schon.. andere Sachen zusammen erlebt und uns geküsst. Aber es war was Besonderes.. und das würde es auch immer bleiben.

„Ich habe dich vermisst.“, rutschte es mir heraus. Pierre wurde etwas rot.. nickte aber nur. Er löste sich von mir und ich vermisste ihn jetzt schon.

„Also.. wo geht’s hin?“ „Warte einfach nur ab“, sagte ich grinsend. Ich hielt ihm meine Hand hin, und er zögerte nicht eine Sekunde.

Wir liefen schon eine Weile in der Stadt entlang, bis wir endlich zu einer Art von Wald kamen. Es war mehr ein Park, mit vielen Bäumen.. die Sonne glitzerte zwischen Ästen und Blättern. Dieser Moment war perfekt, er war perfekt. Er machte mich- perfekt.

„Da vorne ist es“,sagte ich ihm. Pierre wirkte etwas enttäuscht.. ich glaube er hatte mehr erwartet, doch das Beste kam noch. Ich lief voraus und schaute herunter. Unsere Stadt lag vor unseren Füßen. Wir waren auf einem Berg, und da es schon dämmrig wurde, wurde die Stadt von Lichtern überflutet. 

Pierre blieb stehen und starrte mich wortlos an. „W-Was?“, ich war ein Idiot- ich hätte mir irgendwas spannenderes aussuchen sollen.. etwas wie-

„.. Danke.“ Ich drehte mich um. „Danke für was?“ „Für- alles.. du machst mein Leben besser, in jeder denkbaren Art. Ich sehe dich und- alle meine Probleme verschwinden. Das einzige was ich brauche bist du. Nur du, William.“

Mein Herz stoppte. Ich- was sollte ich sagen..- Ich wollte ihn umarmen, nie wieder loslassen doch- was wenn ich aufdringlich war..

„William.. ich liebe dich.“, meine Welt wurde kleiner, alles was für mich existierte war er. Seine Worte und seine Gefühle waren alles was ich je gebraucht hatte.. Nie hatte ich gedacht, dass wir- „Ich liebe dich auch.“

 
 


P und W (BxB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt