Kap. 1 Ich war's nicht

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Percy pov

Ich saß gerade Händchen haltend mit Annabeth in einem Café in New York. Wir gingen an ein normales College in Manhattan, da wir nun doch lieber in der Nähe meiner Mutter und unserer Freunde sein wollten. Frank und Hazel waren zwar in Camp Jupiter und Jason auch manchmal, aber die meisten waren immernoch in Camp-Half-Blood. Wir wohnten bei meiner Mutter, Paul und Estelle, meiner kleinen Schwester. Als ich von ihrer Existenz erfahren hatte, war der Vorsatz, Hera mehrmals in Regionen zu treten, die die Sonne nicht zu sehen bekommen, noch weiter auf der To-Do-Liste nach oben gestiegen. Damit war sie jetzt noch über dem selben Vorhaben für Zeus, Gaia und Kronos. Ich hatte eine Schwester und Hera musste davon gewusst haben. Und trotzdem hatte sie mich ungefragt auf eine Himmelfahrtsmission mit Zwischenstopp in der Hölle geschickt.

Nachdem ich Mom's Umarmung bei meiner Rückkehr überlebt hatte, waren wir recht gut angekommen. Ich studierte Meeresbiologie und Annabeth Architektur. (Ist irgendwer überrascht?)

Ich gab mir sogar recht viel Mühe dabei, da ich erstens sonst Ärger von meiner wundervollen Freundin bekommen hätte, und zweitens es meine vielleicht beste Möglichkeit für einen späteren Beruf wäre. Auch wenn der Schwerpunkt Meeresbiologie war, kamen auch andere Naturwissenschaften dran. Gerade Chemie war sehr hilfreich. Es war erstaunlich, wie viel in unserer Umwelt teilweise aus Wasser bestand. Auch wie man diese Dinge am effektivsten einsetzen konnte, gehörte dazu. Das Wissen darüber interpretierte meistens Annabeth in nutzbare Fähigkeiten für mich um.

Und dann war da Physik. Ihr wollt nicht wissen, wie viele Stunden sie geduldig neben mir saß und versuchte, mich so weit auf die Prüfungen vorzubereiten, dass ich nicht vollständig versagen würde.

Wie auch immer, wir saßen gerade im Café und genossen den freien Nachmittag. Vor den beiden Kriegen hätte ich es vielleicht langweilig gefunden, aber so war mir diese Ruhe sehr willkommen. Ver-DAMM-t. Warum musste ich das denken, sowas bringt Unglück.

Offensichtlich wollten mir die Moiren solche Gedanken sehr direkt und effektiv austreiben. Auf der Straße standen plötzlich drei Dracaenae, eine Empusa und zwei fünf Meter große Höllenhunde. Wo waren die hergekommen? Keine Ahnung und die wenigsten Monster warteten geduldig genug, um mir die Zeit zum Fragen zu geben. Es waren leider keine anderen Gäste anwesend, hinter denen wir uns hätten verstecken könnend, und so hatten die Monster uns bereits bemerkt. Also seufzte ich, gab Annabeth ein Zeichen und wir fuhren unsere übliche Taktik ab.

Ich zog mein Schwert und ging frontal zum Angriff über, Annabeth setzte ihre Mütze, die sie nach dem Krieg zurück bekommen hatte, auf. Die Schlangenfrauen fielen sehr schnell. Keine von ihnen wehrte meh als einen Hieb von mir ab. Als die dritte zu Staub zerfiel, rollte ich mich blitzschnell zur Seite, da einer der Höllenhunde auf mich zu sprang. Er flog über mich hinweg und... krachte mit vollem Tempo in das Café. Die vordere Seite stürzte ein, Ich vermutete jedoch, dass keiner der Mitarbeiter sich in diesem Moment dort aufgehalten hatte.

Als nächstes stand dann die Empusa vor mir. Sie machte einen peinlichen Versuch, mich mit Charmschprech zu verführen. Als ob das bei mir funktionieren würde. Ich hatte inzwischen so viel Übung, dass selbst Piper oder Aphrodite persönlich Probleme hatten, mir etwas zu befehlen. Außerdem würde ich niemals mit jemandem außer Annabeth zusammen sein wollen. Nicht mal Hera hatte es geschafft, sie aus meinem Gedächtnis zu entfernen und dieses dumme Monster dachte, es könnte mich überzeugen, für sie Annabeth zu verraten? Ehe ich mich entscheiden konnte, ob ich lachen oder zuschlagen sollte, zerfiel auch die humpelnde Vampirlady zu Staub. Kurz blitzte Annabeth dahinter auf, die hatte wohl einmal kurz ihre Basecap angehoben, und verschwand auch sofort wieder. Ich lief auf einen der beiden übergroßen Hunden zu. Ich hörte ein fiepen und vermutete, dass Annabeth gerade den anderen erstochen hatte. Als der letzte auf mich zusprang, warf ich mein Schwert nach vorne und hechtete dann zur Seite.

Das Schwert flog direkt durch sein Maul und bohrte sich tief in ihn hinein. Er zerbarst zu goldenen Staub und wir ich seufzte auf. Erledigt.

Leise bemerkte ich, dass der Kampf nicht ganz so glorreich verlaufen war, wie ich gedacht hatte. Der letzte Höllenhund hatte mir seine Krallen über den Arm gezogen. Jetzt, wo das Adrenalin des Kampfes schwand, spürte ich das Pochen. Ich hatte schon so viel Schmerzen durchlitten, dass es nicht mer besonders war, aber angenehm war es trotzdem nicht. Mein Neunmalklug tauchte neben mir auf und sah besorgt auf meinen Arm. Sie hatte eine kleine Umhängetasche bei sich, aus der sie nun Verbandszeug holte. Die Verletzungen war nicht so schlimm, das ich dafür Ambrosia brauchte.

Als sie fertig war, meinen Arm zu verbinden, hörte ich in der Nähe Sirenen (Polizeisirenen, nicht die griechischen Monster). Ich drehte mich um und sah, dass der blöde Hund ganze Arbeit geleistet hatte. Die gesamte Häuserfront war eingestürzt und aus dem Schutt stieg Rauch auf. Offenbar hatte jemand den Herd angelassen. Keine gute Idee.

Ich seufzte erneut, dieses Mal jedoch nicht zufrieden, und sagte: „Setz die Mütze auf und verschwinde. Ich kann mit dem Arm sowieso nicht gut weglaufen. Ich schicke dir so bald wie möglich eine IM." Sie wollte widersprechen, aber ich gab ihr einen Kuss und sagte dann: „Keine Widerrede. Wir sehen uns später. Wird schon schiefgehen." Sie brummte nur. „Das befürchte ich. Pass auf dich auf, Algenhirn, ich will nicht nochmal acht Monate nach dir suchen." Sie umarmte mich nochmals und setzte dann ihr Mütze auf. Weg war sie und ich ging gespielt entspannt die Straße lang.

Ich hatte keine Angst vor der Polizei, spielte aber einfach mit. Als sie mit gezogenen Waffen auf mich zu kamen und „Hände hoch!" riefen, tat ich sie mir geheißen. Sie sagten, sie würden mich mit auf die Wache nehmen und ich solle widerstandslos folgen.

Einen kleinen Scherz konnte ich mir allerdings nicht verkneifen. Nachdem sie mir Handschellen (die ich vermutlich aus eigener Kraft auf bekommen hatte) angelegt hatte und mich zu einem der Autos führte, fragte ich: „Darf ich vorne sitzen?" Ihr Gesicht daraufhin war Gold wert. Ein ungläubiges starren, gegen das der Blick der jüngsten Camper, die Jason und mich kämpfen sahen, ein Witz war.

Dann ging es auf zur Polizeiwache. Ich durfte nicht vorne sitzen. Gemeinheit. So wie wir dort ankamen, sagte man mir, dass ich später befragt werden würde und führte mich dann direkt in eine Zelle. Sie war nicht ganz so schlimm eingerichtet, wie ich erwartet hatte. Es gab sogar ein Bett. Ich legte mich hin und beschloss etwas zu schlafen.

Leider kam ich nicht dazu, denn ein einer der Polizisten öffnete die Zellentür und führte mich in einen abgelegenen Raum. Dort warteten bereits einige Personen auf mich...

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So, erstes inhaltliches Kapitel ist fertig. Es ist etwas kürzer als die aus meiner anderen Geschichte. Ich versuche die nächsten länger zu machen.
1058 Wörter
Bis zum nächsten Mal.

Percy hat Spaß mit den AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt