Percy hat Spaß mit den Avengers

Kap. 8 Nö

Annabeth pov

Mir reichts! Ob Percy mich jetzt gebeten hat, noch etwas zu warten, oder nicht. Tatenlos abwarten mache ich nur aus taktischen Gründen und wenn der Auftrag von Percy kommt, kann man sich fast sicher sein, dass er nicht taktisch ist. Meine Ausrüstung dafür hatte ich schon längst zusammengestellt. Leo war Feuer und Flamme gewesen, wortwörtlich, als ich ihm ausnahmsweise mal erlaubt hatte, seine Erfindungen zur Anwendung, und sei es an mich, weiterzugeben. Normalerweise verboten ich oder Kalypso ihm dies, zum Schutze jedes Lebewesens im Umkreis von einem halben Dutzend Meilen.

Hallöchen, Manfred ist hier und da Annabeth im Gegensatz zu Percy im Bus fahren kann, ohne diesen dabei in die Luft zu sprengen, kann man das auch einfach überspringen... warum bin ich überhaupt so nett und erzähle euch das? Ich muss echt mal wieder gemein sein.

Ironischerweise lag das Café, an dem wir, oder eher die Monster, leichte Kollateralschäden hinterlassen hatten, genau auf dem Weg zwischen der Bushaltestelle und dem Avengers-Tower. Als ich daran vorbei lief, waren die Wiederaufbauarbeiten bereits in vollem Gange. In dem Gebäude war der fast fünfzehn Meter breite Krater bereits fast zur Hälfte wieder zugemauert.

Ich lief weiter zu meinem eigentlichen Ziel. Leo hatte das Hauptquartier binnen knapp fünf Minuten gehackt und somit einen vollständigen Plan von jeder einzelnen Etage zur Verfügung gestellt. Durch die Eingangshalle käme ich zwar ohne Probleme, denn dort gab es auch die Möglichkeiten von Besuch oder Ähnlichem, aber sobald ich in die von S.H.I.E.L.D. genutzten Etagen käme, wo ich die einzelnen Zellen durchsuchen wollte, könnte es zu der einen oder anderen Auseinandersetzung kommen.

Percy pov

Während wir warteten, vertrieben wir uns die Zeit mit Hammerwerfen. In diesem Fall bedeutete das, wir werfen uns Mjölnir so hart zu, wie nur irgend möglich und der andere musste ihn fangen. Ich glaube, es machte mir etwas mehr Spaß als Thor denn ihm schien es nur begrenzt zu gefallen, dass ein Sohn des Meeres diesen Hammer, der stark im Zusammenhang mit Blitzen stand, leichter werfen und fangen konnte, als er selbst. Dies zeigte er spätestens, als ich einen recht guten Wurf von ihm mit dem kleinen Finger abfing. Je würdiger ein Mensch war, desto weniger Widerstand leistete Mjölnir dieser Person und angenehmer Weise hatte er dadurch mehr die Kraft einer Feder, als eines Stahlblocks, wenn ich ihn fing. Ich hätte das zwar anders eingeschätzt, aber ich wollte die Entscheidung des Hammers nicht anfechten, wenn sie mir in diesem Ausmaß zu Gute kam.

Wann immer einer der Avengers aufwachte, sagte Thor ihm relativ deutlich, dass er am Rand warten sollte, bis die anderen wach wären. Als Tony nach knapp fünf Minuten als letzter wach wurde, standen bereits ein übellauniger Steve Rogers und ein verwirrter Bruce Banner am Rand und sahen mich misstrauisch an. Aus dem eisernen Anzug klang in der typischen Roboterstimme eine halblaute Beschwerde über Kopfschmerzen und darüber, wie schlecht jemand den Anzug von innen gepolstert hat. Als er mich dann ansah, richtete er sofort etwa fünf weitere Raketen und einen Arm auf mich.

Ich hatte keine Lust, meine Verteidigung wieder Thor zu überlassen und rief deshalb: „Tony, lass den Quatsch, sonst wehre ich mich dieses Mal und dann bekommst du noch mehr Kopfschmerzen. Lass doch bitte einfach Thor reden, der weiß besser Bescheid, was hier los ist, als du." Leider schien Tony kein Profi im Bereich des sein lassen's zu sein. Er schoss die Raketen ab. Ich fror sie in. Sie fielen zu Boden. Um ihn herum lagen nun fünf tiefgefrorene aber schwer explosive Metallteile. Er versuchte nochmal mich durch seine Hand abzuschießen aber nun hielt Thor seinen Hammer in den Weg und rief: „Das reicht, Lord Perseus..." - „Nenn mich noch einmal so und du bist wieder Lord Thor Odinson, Gott des Donners, Sohn und Thronfolger des Odin auf Lebenszeit, selbst wenn diese unendlich ist!", unterbrach ich ihn. Er sah mich schockiert und entsetzt angesichts dieser schrecklichen Drohung an. „Ist ja gut, also, Percy ist kein Feind..."

Erneut wurde er unterbrochen, dieses mal jedoch nicht von mir. „Und was ist er dann? Ein Freund der nur zufällig Nationaldenkmäler in die Luft jagt, Cafés einreißt und armen Milliarden Kopfschmerzen beschert?", rief Tony etwas einseitiger als nötig. Im Kern hatte er mit dem Inhalt ja recht. „Diese Frage darf ich fürchte ich nicht so schnell beantworten", murmelte Thor. Auch wenn ich es nicht sah, hätte ich wetten können, dass der Insasse des Anzugs die Augen verdrehte, während er vollkommen übertrieben entnervt klingend stöhnte: „Und wer darf es dann?" Das wäre jetzt der Moment für eine geniale Ablenkung oder so etwas in der Art gewesen, doch leider deutete der Gott des Donners nur auf mich.

Die sich anschließende Frage war relativ vorhersehbar gewesen. „Würde Percy uns dann bitte die Ehre zu Teil haben lassen, zu erfahren, wer er ist?" - „Sehr witzig, so ausgefallene Ironie habe ich schon lange nicht mehr gehört", brummte ich trocken. An diesem Punkt mischte sich auch Steve noch in das Gespräch ein. „Beantwortest du die Frage bitte trotzdem?" Ich musterte ihn nachdenklich, ehe ich dreist „Nö!" antwortete.

„Na bitte, geht do... warte was hast du gesagt? Willst du uns jetzt völlig verarschen, Junge?", empörte sich Tony. Ich lächelte nur scheinheilig und bejahte. Spätestens jetzt hätte ich, auch wenn sein Gesicht unter der Maske nicht zu sehen war, wetten können, dass er mich einfach nur noch verwirrt anstarrte. Gut, zugegebenermaßen passierte es vermutlich überdurchschnittlich selten, dass jemand gegenüber eines Mannes, dessen Ego nur von seinem Kontostand übertroffen wird, so frech ist. Vielleicht war es genau deshalb ganz gut.

Noch ehe Tony auf dumme Ideen kommen könnte, die von mich angreifen bis mich nicht angreifen reichen könnten, flog ihm von hinten etwas kleines an den Kopf. Bevor jemand reagieren konnte, sprühte das Teil Funken und die Augen des Anzugs wurden dunkel. Die Luft hinter ihm flimmerte und dort stand...

„A... Annabeth?", rief ich überrascht. „Ganz recht, Algenhirn!", antwortete sie. „So schön du dich hier amüsieren magst, erstens will ich auch mitmachen und zweitens, wenn wir schon mit einer für die sterblichen Instanz zusammenarbeiten, dann denke ich, wir sind lieber als Besuch hier, als dass irgendwelche Leute, die Anzüge tragen, die selbst in Filmen komisch aussehen würden, meinen Freund wie einen Gefangenen behandeln wollen." Während des letzten Teils sah Bruce etwas angepisst aus.

„So schlimm ist mein Anz..." - „Ich kann dir mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass sie jeden hier, aber nicht dich damit gemeint hat", unterbrach ich ihn. In einem darauf folgenden Moment der Ruhe, in dem sich Cap zwar kampfbereit hinstellte, jedoch noch nicht mehr tat, hörte man aus dem Wrack des scheinbar abgeschalteten Iron Man Anzugs Tony sprechen. Ich vermutlich eigentlich wollte er irgendwas zwischen brüllen und rufen aber die Metallschicht dämpfte das meiste und der Rest war in angenehmer Lautstärke. „Erstens, warum bin ich von hinten abgeschaltet worden, ohne das Jarvis jemanden bemerkt hat, und zweitens, was zum Teufel ist hier eigentlich los?"

Am Ende war ich relativ sicher, dass er schrie, doch auch das wäre deutlich unangenehmer gewesen, würde er jetzt vor uns stehen. So klang es eher wie ein Kleinkind, was einem droht, auf alles und jeden einzuschlagen. Bestenfalls niedlich. Annabeth lachte ihn aber nur aus und rief: „Deine Technik mag ja ganz hübsch sein aber es gibt viele Dinge, die sich verbessern lassen. Bei jedem Versuch, deinen Anzug neu zu starten, lädst du die Falle übrigens weiter auf und irgendwann explodiert sie, wenn du es übertreibst." Würde ich sie nicht So gut kennen, würde ich ihr ihre unschuldig klingende Stimme vielleicht sogar abkaufen aber ich wusste, dass sie es schlichtweg genoss.

„Nun aber mal halblang!", rief nun Steve. „Auch wenn Tony beim beschaffen von Informationen nicht gerade klug vorgegangen ist, könnt ihr uns bitte mal verraten, wer ihr seid, was ihr hier macht und warum? Selbst wenn Thor Percy als Freund bezeichnet, muss das noch nicht all zu viel bedeuten. Er hat Loki schliesslich auch anfangs verteidigt." - „Na schön. Stell die Frage nochmal ohne das warum, das warum ist einzig und allein eure Schuld, und dann bekommt ihr vielleicht zumindest ein paar Informationen", schoss Annabeth zurück.

———————————————————————————

So, neues Kapitel im, wie immer, drei... Monats Rhythmus. Sorry aber egal, lässt sich nicht mehr ändern. Kleine Frage, hat jemand eine Idee für einen besseren Namen für die Geschichte? Das jetzt gerade ist mir nicht ansatzweise originell genug.
1298 Wörter
Danke für alle Vorschläge