Kapitel 24

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Dia's Sicht

Während ich allein in der Küche meinen Kaffee trank, kam Ron herein.
Schnurstracks eilte er auf mich zu und setzte sich neben mich auf den Stuhl.

Was will der denn jetzt von mir?

Stirnrunzelnd sah ich in seine Augen.

Noch vor zwei Monaten hätte ich es nicht mal geschafft, mich still neben ihn zu setzen.

So vieles hat sich in dieser kurzen Zeit geändert...

„Wir müssen reden", sagte Ron.

Reden?

„Über was denn?" fragte ich.
„Vieles", antwortete Ron.

Es geht um Scar.

„Nein!", sprach ich bestimmt.
„Du weißt ja nicht mal, worum es geht", entgegnete Ron.

Ich rollte mit den Augen.

„Du hast mich verraten", warf ich ihm an den Kopf.
„Das stimmt. Wenn du mich fragst, ob ich dem Ganzen wirklich zugestimmt habe... Nein! Ich war komplett dagegen gewesen. Doch ich widerspreche Scar nicht. Niemals. Denn ich vertraue ihm. Blind. Doch zum ersten Mal gibt es etwas, womit ich überhaupt nicht einverstanden bin", erklärte Ron.

Interessiert beugte ich mich ein wenig nach vorne.

„Ich will nicht, dass er dich frei lässt", sprach Ron weiter.

Meine Augen weiteten sich.

Nein.
Das hat er nicht gesagt.
Nein.
Er meint das nicht so.
Nein.

Mit zusammengebissenen Zähnen sah ich aus dem Fenster hinaus.

Unfassbar, dass ich wirklich mal Gefühle für diesen Mann gehabt hatte.

Armer Veer.

Der wird sein Leben lang mit dem Wissen leben müssen, dass sein Mann jemand anderen mehr lieben wird.

Ron atmete lautstark aus.

„Ich bin alles für Scar. Sein Fahrer, sein Bodyguard, sein Pilot, sein bester Freund und bis jetzt der einzige, dem er alles erzählen konnte. Nachdem er seine Familie verloren hat, hatte er nur noch mich. Ich habe mich um ihn gekümmert, genauso wie er sich um mich und meine Schwester gekümmert hat. Ich bin sein Fahrer, obwohl er ein besserer Fahrer ist. Ich fliege ihn um die Welt, obwohl er ein besserer Pilot ist. Ich beschütze ihn, obwohl er sich besser beschützen könnte. Man fragt sich da, weshalb Scar mich dennoch all das tun lässt. Willst du es wissen?" fragte Ron.

Er sah mich mit angehobenen Augenbrauen an.

Ich versuchte, so desinteressiert wie möglich auszusehen. Doch ich war es nicht. Schon so lange bewundere ich ihre Freundschaft.

Heimlich, natürlich!

Denn ich hatte immer geglaubt, dass so eine reine Form der Freundschaft nicht existieren würde.
Beide akzeptieren den anderen genauso, wie er ist. Keiner von ihnen will den anderen verändern. Beide können darauf zählen, dass der andere sein Leben für ihn geben würde.

Mafia's WifeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt