Kapitel 11

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Ein nerviges, lautes Klingel weckte mich, woraufhin ich meine Augen öffnete. Warme, rötliche Sonnenstrahlen strichen sanft auf meiner Haut auf und ab und hinterließen eine erwärmte Spur auf meinem Gesicht. Da ich noch nicht aufstehen möchte, kuschelte ich mich weiter an die Wand hinter mir.

Warte....Wand???

Ruckartig drehte ich mich um und begutachte meine Umgebung. Leider waren meine Bewegungen ein wenig zu schnell und stöhnend spürte ich die Schmerzen in meinem Rücken.

Ich bin doch nicht wirklich im Sitzen eingeschlafen??? Auf einem Dach??? Nach dieser tödlichen Verfolgungsjagd????- f*ck

Alle Ereignisse der letzten Stunde, bevor ich eingeschlafen war, prasselten in Sekunden wieder auf mich nieder. Mein Handy klingelte ein weiteres Mal und ich sah, dass Harper mich versuchte zu erreichen. Ich drückte auf den grünen Hörer und nahm somit ihren Anruf an.

„Boar...Maddie..wo bist du? Ich stehe jetzt schon 15 Minuten vor deiner verschlossenen Tür und warte auf dich." Ohh..shit...der Ball!!!! Harper wollte drei Stunden vor dem Ballbeginn bei mir vorbei kommen, damit wir uns zusammen fertig machen konnten.

„Ehmm..ja..", ich stotterte ziemlich vor mich hin und wusste nicht, ob ich Harper von diesem Zwischenfall erzählen sollte, „ Ich bin noch ein bisschen Joggen gegangen... Es tut mir leid, dass du warten musstest. Ich bin sofort zu Hause !!!" Mit diesen Worten beendete ich unser Gespräch, sprang vom Dach und lief so schnell ich konnte zu dem Appartement von Lewis. Nach circa 10 Minuten durch volle Einkaufspassagen rennen, kam ich endlich an dem Hochhaus mit Lewis Wohnung an. Mir dauerte das Warten auf den Fahrstuhl zu lange, deswegen sprintete ich lieber das Treppenhaus hoch.

...dumme Entscheindung!!!..

Völlig aus der Puste traf ich oben auf die wartende Harper, die leicht angesäuert aussah. Die Betonung lag auf 'leicht'.
„Hey, es tut mir wirklich so unfassbar leid. Ich hatte einfach die Zeit vergessen", versuchte ich ihr die Situation so einfach wie möglich zu erklären. Ich ging ein Schritt auf sie zu und wollte sie umarmen, doch sie wich mir aus. „Nimm erstmal eine Dusche! Du stinkst!" „Ay Ay mein Captain", gab ich als Antwort salutierend von mir und wir betraten lachend die Wohnung.

Ich dirigierte Harper mit ihren Koffer ins offene Wohnzimmer, woraufhin sie sofort alles auspackte. In der gleichen Zeit begab ich mich auf die Suche nach Lewis, doch er war weit und breit nirgendwo zu sehen. ..komisch..

Ich steuerte wieder das Wohnzimmer an und bestaunte Harpers errichteten Make-up- und Friseursalon. So viele Paletten, Pinsel und Lockenstäbe hatte ich im Leben noch nie gesehen. Ehrlich gesagt liebte ich es, mich fertig zu machen und zu schminken, allerdings eher natürliche Looks. Nachdem ich diese vielen Produkte genügend inspiziert hatte, entschied ich mich für ein dunkles, auffälliges Augen Make-up, welches meine braun-grünen Augen besonders hervorhebten. Dazu rundete ein natürlicher, rosafarbener Lippenstift den Look ab.

Meine langen, blonden Haare hingen mir in offenen, großen Locken über meinen Schultern und umflossen meine wunderschöne und heilige Kette meiner Großmutter.
Sie war so etwas wie mein Glücksbringer in schwierigen Situationen.

Nachdem Harper mit ihrem Aussehen auch vollkommen zufrieden war, schlüpften wir in unsere Kleider und begutachteten uns anschließend im Spiegel.
„Du siehst fantastisch aus", machte ich Harper ein Kompliment, welches sie erwiderte. Da von Lewis immer noch keine Spur zu finden war, schrieb ich ihm ein Zettel mit der Adresse und den Zeiten des Balls.

Es war ein Wunsch meines Vaters, dass Lewis immer meinen Aufenthalt, etc. wusste. Es gehörte zur unserer Abmachung, keinen Bodyguard zu bekommen, wenn Lewis im Prinzip diese Rolle übernimmt.

...Mein überfürsorglicher Vater halt...Was soll mir schon hier in New York passieren? ...OK, dass heute Nachmittag war krass... Aber ich lebe ja noch und wie man sieht, brauche ich keine fremde Hilfe!!!..

Ein typisches New Yorker Taxi brachte uns zu unserer Location im Gebäude der Perez-Company. Es parkte vor einem ausgerollten, roten Teppich, der ins innere des Gebäude führt. Ein bisschen zu dick aufgetragen für meinen Geschmack.
Es ist doch nur ein Arbeitsball!!!

Nicht desto trotz machte sich meine Aufregung bemerkbar, denn ich zitterte leicht auf meinen Stöckelschuhen, die nebenbei bemerkt, einen Mörder-Absatz haben. Dabei spielte nicht nur meine Nervosität vor meinem ersten Ball eine entscheidende Rolle, sondern auch die Ereignisse des vergangenen Nachmittags.

Ist es doch keine so gute Idee, heute auf den Ball zu gehen? Was ist, wenn ER auch da ist?- Ach, dass wäre schon ein riesiger Zufall, wenn ER auch ein Arbeitskollege von Harper wäre!Oder?

Harper bemerkte mein Zögern, umfasste meinen Arm und schenkte mir ein warmes Lächeln. Zusammen stolzierten wir an den zwei Türstehern vorbei und betraten den schicken Eingangsbereich. Warme Luft sorgte für eine wohlige Atmosphäre, als wir an der Rezeption vorbei in einen riesigen Saal spazierten. Überall tümmelten sich schon Menschen, die anscheinend fast alles Arbeitskollegen von Harper waren.

Die Deckoration war in einem royalen Blauton gehalten und passte perfekt zu meinem Kleid.

..haha welche Ironie. Jetzt gehöre ich schon zur Deckoration..

Überall standen kleine, runde Stehtische und in der Mitte des Raumes war eine breite Tanzfläche. Ein riesiges Büffet erstreckte sich entlang der rechten Seite mit vielen Köstlichkeiten. Allein schon der Geruch lies mein Bauch grummeln und erinnerte mich daran, dass ich außer meinem Frühstück keine weitere Mahlzeit zu mir genommen habe.

Ohne zu zögern, befreite ich mich aus Harpers Arm und steuerte zielgerichtet auf diese leckere Oase zu. Ich nahm mir einen erwärmten Teller und stürzte mich regelrecht auf die Speisen, bis mich eine warme Stimme von der Seite ansprach.

„Schön zu sehen, dass es noch hübsche Frauen mit einem gesunden Appetit gibt." Ich drehte mich zur Stimme hin und ein attraktiver junger Mann in meinem Alter stand vor mir. Mit zögernder Stimme versuchte ich auf seine vorherigen Worte zu reagieren. „Ehm..Dankeschön". Es klang allerdings eher nach einer verwunderten Frage. Er ließ sich aber nicht beirren und fuhr ungeniert fort: „Hör mir mal zu. Ich bin heiß und du bist heiß. Warum also den ganzen 'Kennenlernen-Kram' nicht sparen? Wir könnten also viel Spaß haben heute Abend".

Zum Ende seines Vorschlages zwinkerte er noch einmal, doch statt angeturnt, wurde mir eher schlecht bei seinen Worten. Trotzdem versteckte ich meine angeeckelten Gefühle hinter einer monotonen Maske. „Hör MIR mal lieber zu. Ich habe kein Interesse und du stehst mir im Weg", knurrte ich.

Will dieser Typ gerade mein einziges Essen mir ruinieren???- Denn er hat es geschafft!

Naja..nicht ganz...ich hatte immer noch ziemlichen Hunger!!!

Ohne seine Antwort abzuwarten, stolzierte ich mit meinem riesigen, beladenen Teller zu einem freien Stehtisch, wo bereits Harper sich mit einer älteren Frau unterhielt.

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Booommmm💣💥💨 mein 11. Kapitel...
😂
Sorry, bin gerade ziemlich übermüdet.
Es ist Mitten in der Nacht, allerdings wollte ich dieses Kapitel noch unbedingt fertigstellen!

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