10| Astronomieturm

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Sie rekelte und streckte sich und schlug sanft die Augen auf. Mit einem leichten Quiken, stand sie auch schon neben dem Scheeweißen Krankenbett. Sie war aufgesprungen, als stünde Lord Voldemort persönlich vor ihr und starrte Severus direkt in die Augen. Die Zeit verging wie in Zeitlupe und man hätte eine Stecknadel im Raum zu Boden fallen hören können.
Severus war der erste, der sich wieder fassen konnte und ergriff das Wort.
„Miss Granger, ich bitte Sie. Sehe ich etwa aus wie eine riesige Acrumantula oder warum schauen Sie mich so an?" fragte er gespielt streng.
Hermine war in dem Moment einfach nur überfordert, ihr schwirrten immer wieder die Gedanken an den Traum in den Kopf und sie wollte das Bild nicht loswerden. Ihre Augen wurden immer und immer größer, füllten sich langsam mit Tränen, bis diese heiß über ihre jungen, zarten Wangen rannen.
Severus sah sie leicht verdattert an und schien ihren innerlichen Gedankenkampf gar nicht mit zu bekommen.
‚Er wird das nochmal tun! Du musst dich von ihm fern halten! Er ist das Oberhaupt der Schlange, Todesser und was auch sonst noch. Mensch Mädel reiß deine Gedanken zusammen und nimm die Beine in die Hand' malträtierte sie ihre Kopfstimme.
Hermine wusste nicht wie ihr geschah, aber sie tat, was die Stimme ihr befahl und rannte so schnell sie konnte aus dem Krankenflügel.
Ein ziemlich verdutzter Severus Snape stand nun mit mehreren Tränken in der Hand im Krankenflügel und verstand die Welt nun endlich nicht mehr.
‚Pff Frauen' sprach die kleine Stimme in seinem Kopf.
Hermine hingegen rannte und rannte. Sie merkte gar nicht, wo ihre Beine sie hin trugen, aber sie fand sich schlussendlich auf dem Astronomieturm wieder.
Sie musste unbedingt klare Gedanken fassen und lehnte sich an die kühle Steinmauer. Auch wenn der Frühling schon vor der Tür stand, war es doch noch ganz schön frisch.
Sie wollte keinen sehen, weder Ron und Harry, noch Ginny und Luna. Sie wollte einfach allein sein.
So vergingen Stunden und sie saß einfach nur da. Von Kopfschmerzen übermannt, setzte sie sich an die Brüstung und sah hinab auf das, jetzt schon, friedlich schlafende Schloß und genau in dem Moment waren diese Gedanken alle wieder da.
‚Niemand mag dich! Ist dir mal aufgefallen, dass nach deinem Abgang niemand nach dir gesucht hat? Niemand würde dich hier vermissen. Du bist ein Schlammblut. Du hast es eigentlich gar nicht verdient hier zu sein. Das merkst du doch schon daran, dass deine eigenen Freunde dich nicht einmal suchen'
Die kleine Stimme malträtierte sie immer und immer weiter, bis Hermine zusammenbrach, zu Boden ging und bitterlich weinte.
Nach einer guten halben Stunde, war aus dem lauten Schluchzen nur noch ein leises Wimmern geworden. Hermine Jean Granger lag einsam und verlassen auf dem Astronomieturm und niemand schien sie zu bemerken.
Doch was war das? Hermine riss schlaghaft ihre Augen auf und machte eine 180 Grad Drehung. Da saß doch tatsächlich eine kleine Katze mit einem rot-braun schimmerndem Fell.
Hermine schritt langsam auf die Katze zu, welche nicht den Anschein erweckte, als würde sie weglaufen wollen. Sie ging langsam in die Knie und streckte den samtigen Tier ihre zarte Hand aus. Die Katze näherte sich vorsichtig und schmiegte sich an sie. „Na wer bist du denn du kleiner Tiger?" fragte sie und kraulte die Katze vorsichtig hinter ihrem linken Ohr. Die Katze fing an zu schnurren und schmiegte sich immer weiter an Hermines, mittlerweile eiskalte, Hand.
Doch plötzlich waren Schnelle Schritte zu hören und ehe sich Hermine verstecken konnte, stand er vor ihr, Severus Snape. Der Mann den sie jetzt am wenigsten bei sich haben wollte. 
„Miss Granger? Was in drei Merlins Namen, machen Sie um diese Uhrzeit noch hier? Es ist weit nach Sperrstunde" sagte er mit seinem tiefen Bariton in Alter strenge. „Erst aus der Krankenstation flüchten, Ihre Tränke nicht einnehmen und mir hier Oben dann erfrieren? Miss Granger, Sie müssen mehr auf Sich achten!" sprach er weiter und wurde mit jedem Wort lauter. Man hätte fast meinen können so etwas wie Sorge in seiner Stimme hören zu können. Auch Severus merkte dies und baute sich seine klare Maske wieder auf. 
In Hermine stieg die Angst und all ihre Erinnerungen, des Traumes waren wieder präsent. Sie ging Schritt für Schritt rückwärts, je näher er ihr kam.
„BLEIBEN SIE SOFORT STEHEN" schrie sie Severus entgegen, welcher sich aber nicht von seinem Weg abbringen ließ. Hermine lief immer weiter rückwärts und stieß auf einmal an das Geländer und krallte sich daran fest.
„WENN SIE NICHT ENDLICH STEHEN BLEIBEN, DANN SPRINGE ICH! KAPIERT?" spiel sie ihm wutentbrannt entgegen. Er stoppte in seiner Bewegung und man sah ihm seine Sorge auch durch die Maske an. Er war in dem Moment einfach nicht stark genug diese Maske zu wahren. 
„Miss Granger! Kommen sie bei Salazar nochmal dort runter!" zischte er gefährlich leise und schritt dabei einen Schritt weiter auf sie zu.
Sie war sich seiner Strategie bewusste, dreht sich blitzschnell um und kletterte über die Brüstung.
‚Komm los! Du wirst eh nicht vermisst' Da war sie wieder, die kleine lästige Stimme.
„Sagen Sie meinen Eltern, dass ich sie liebe" mit diese Worten ließ sie das Geländer los und fiel.
Severus rannte zu Brüstung, am der sie gerade noch stand und sah hinab.
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Hey Leute! Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet hab. Ich bin gerade mitten In der Klausurphase und Joa. Ich hoffe ihr könnten es mir verzeihen. Dafür gibt es heute ein extra langes Kapitel. Hab euch lieb und haltet die Ohren steif^^

Sevmine - Bis zum Tod und darüber hinaus Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt