Kapitel 3

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Er zögerte kurz, jedoch nicht lange, denn er fragte mich plötzlich ob ich ihm Nachhilfe geben könne, da er sonst eine Pause vom Volleyball machen müsste, laut seinen Eltern bis seine Noten besser werden würden. Ich überlegte nicht lange und stimmte zu.

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„Yuna wach auf! Suna wartet unten schon auf dich", rief mein älterer Bruder. Als ich realisierte was Haru gerade gesagt hatte setzte ich mich aufrecht hin, konnte es aber nicht verstehen, weshalb Suna mich zu Hause abholt. Schließlich wusste er bis gestern doch gar nicht, dass ich auf die gleiche Schule wie er gehe.

„Ich komme!", rief ich zurück und ging erst ins Bad um mich dort fertig zu machen. In der Zeit wo ich im Badezimmer war, wartete Suna geduldig auf mich und vertrieb seine Zeit damit am Handy zu sein.

„Hier bin ich!", stolzierte ich die Treppe hinunter, mit seinen schmalen grau-gelben Augen blickte er zu mir und entgegnete mit einem „Na endlich". Bevor wir losgingen, nahm ich meine Schultasche, die fertig gepackt war und schaute auf mein Handy, 7:20 Uhr.
*Wieso ist der denn so früh da?*

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Als wir aus dem Haus gingen, war es still und ich bekam den Gedanken nicht los etwas vergessen zu haben. Plötzlich fragte Suna mich was los wäre, da ich in Gedanken vertieft war.
„Ich glaube ich hab etwas vergessen, nur weiß ich nicht was", antworte ich still. Er hingegen nickte und so gingen wir weiter Richtung Schule.

Ich entschied mich dazu ihn zu fragen, weshalb er mich heute abholte woraufhin er nervös wirkte. „Ich wusste nicht, dass wir gemeinsam auf die gleiche Schule und sogar gleichen Jahrgang gehen. Außerdem dachte ich, dass wir bald sowieso mehr Zeit miteinander verbringen werden durch die Nachhilfe", erklärte der Volleyball Spieler, woraufhin ich mich nickend äußerte.

Als wir ein paar Meter weiter gingen, hörte ich plötzlich schnelle Schritte die auf Suna und mich zukamen. Es war Taiga und nun fiel mir ein was ich vergessen hatte, denn normalerweise ging ich mit ihr zur Schule.

Sie schaute mich mit einem enttäuschenden Blick an, jedoch schaute meine kleine 1,60 Freundin den 1,85 m großen Jungen ziemlich wütend an. Damit sie nichts Unüberlegtes tat, erklärte ich ihr weshalb er mit mir zur Schule gegangen war.

Taiga ist ein sehr temperamentvolles Mädchen, welches wenig Geduld hat und ihre Probleme nicht durch Worte löst, sondern durch Gewalt.

Als das Gespräch beendet war, fragte Suna mich, ob wir auch zusammen nachhause gehen könnten und obwohl ich nicht verstand, weshalb er mich fragte reagierte ich mit einem Nicken.

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Ich ging mit Taiga den Weg zur Klasse, da unsere Klassen nebeneinander waren hatten wir auch den gleichen Weg. In der Zeit fragte sie mich wieso Suna mit mir so plötzlich Zeit verbringen möchte und mich sogar von Zuhause abholt.

Schließlich hat sie die Frage vorhin von ihm mitbekommen, aber ich wusste nicht, was ich ihr als Antwort geben sollte, schließlich wusste ich es selber nicht.

Mit einem Grinsen lief sie weiter, als ich meine Klasse erreichte, da sie es amüsant fand mich damit zu nerven, dass er womöglich aus Verzweiflung nach Nachhilfe fragte, um mit mir Zeit zu verbringen.

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So ganz konnte ich mich auch nicht auf den Unterricht konzentrieren, was wenn Taiga recht hatte? Was, wenn ich dadurch Abgelenkt werde? Was, wenn ich nur ein Spiel für ihn bin? Weitere Fragen gingen mir durch den Kopf. Wie er wohl darüber denkt? Denkt er überhaupt darüber? Und so ging es den ganzen Unterricht über.

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In der Pause kam Taiga rüber zu meinem Klassenraum, um gemeinsam unsere Bento Boxen zu essen und natürlich um mich auszufragen. Als Taiga dann erstmal anfing zu fragen, ob ich ihn denn als hübsch empfand und ob er eine Freundin hätte oder Interesse an ein anderen Mädchen habe, ergriff ich zur Flucht um weitere Peinlichkeiten zu ersparen.
Also sagte ich meiner kleinen besten Freundin, dass ich auf Toilette müsse und lief dann aus dem Klassenraum.

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Ich lief bisher einfach aus ohne Ziel den Flur entlang, aber bewegte mich unbewusst zu Sunas Klassenzimmer und sah zwei auf dem Boden rollende Zwillinge, neben ihnen war Suna in der Hocke und filmte das ganze Geschehen auf seinem Handy.

Verwirrt schaute ich den Mittelblocker und dann die beiden Brüder an, jedoch fingen Atsumu und Osamu an zu lachen und blickten zu Suna dem es offensichtlich unangenehm war, dass ich hier war, also entschied ich mich erneut zur Flucht.

Doch funktionierte diese nicht, da Osamu und Atsumu mich davon abhielten. Zu meinem Glück ertönte die Schul Klingel was bedeutete, dass die Pause vorbei war. „Schade, dabei wollten wir so viel mit dir reden", jammerten die Miya Brüder, im Gegensatz zu Suna, der ziemlich erleichtert wirkte, denn dieser verabschiedete sich mit den Worten „Bis nachher Yuna", woraufhin ich mich verbeugte und in meine Klasse lief.

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Als ich meine Sachen in meine Tasche packte und gerade raus aus meiner Klasse wollte, stand plötzlich Suna an der Türe der anscheinend auf mich gewartet hatte. „Was machst du denn hier? Ich dachte wir treffen uns draußen", fragte ich ihn, „Und ich dachte, du würdest bei deiner Größe in der Menschenmenge untergehen also bin ich hierhin gekommen", konterte er
„Also erstens bist du einfach nur Riesig und zweitens kann ich auch so verloren gehen, wenn ich neben dir herlaufe!", erwiderte ich und streckte ihm meine Zunge raus.

Jedoch ließ er dies nicht lange auf sich sitzen und legte sein Arm um mich „So kannst du nicht verloren gehen", flüsterte er mir zu so, dass niemand außer ich es hören konnte.

𝐈 𝐧𝐞𝐞𝐝 𝐲𝗼𝐮 𝐢𝐧 𝗺𝐲 𝐥𝐢𝐟𝐞 |Suna x oc|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt