1. Unerwarteter Besuch.
Das Gezwitscher der Vögel, das Rauschen der Flüsse, das Knacken in den Büschen, die Sonnenstrahlen, all das waren die kleinen Dinge auf die Maylya bei ihrer Reise ins Auenland achtete. Gandalf war diesen Monat wie jeden anderen zu ihr nach Bruchtal gekommen und brachte einen Brief mit. Sie wusste noch ganz genau wie der Zauberer ihn ihr mit einem liebevollen Lächeln übergeben hatte, mit der Bitte, ihn zu lesen wenn sie alleine war.
Die kleine Hautwechslerin fasste in ihre Umhängetasche, die ihr über ihre linke Schulter fiel, und zog den Brief heraus um ihn erneut zu lesen.
Liebe Maylya,
ich habe ein großes Abenteuer vor und du sollst Teil dieser Reise werden.
Ich gab Thorin Eichenschild, er sollte dir bekannt sein, den Rat seine Heimat den Erebor zurück zufordern und somit rief er eine Versammlung ein.Es wird eine gefährliche aber abenteuerlustige Reise werden und ich kann dir nicht versprechen das du am Ende der Reise wieder zurück in deine Heimat kommen oder ob du immer noch die Gleiche sein wirst, aber ich kann dir versichern, ich werde mich um deinen Schutz kümmern.
Ich werde dich zu nichts zwingen, diese Entscheidung liegt einzig und allein bei dir.
Wenn du dich unserer Gemeinschaft anschließen willst, so komme in den nächsten drei Tagen ins Auenland zu der Hobbithöhle von Bilbo Beutlin. Du wirst sie an dem Zeichen des Meisterdiebes erkennen.
Ich hoffe auf ein Wiedersehen, meine Liebe.
Sie hatte sich dazu entschieden, dieser Gemeinschaft die Gandalf in seinem Brief erwähnt hatte, beizutreten. Maylya machte dies aus zwei einfachen Gründen. Sie wusste wie es war, wenn man seine Heimat verlor und sie wollte den Zwergen dabei helfen, ihre wieder zu erobern und der für sie wichtigste Grund war es, Gandalf einen Gefallen zu tun. Sie wusste, dass sie immer in seiner Schuld stehen würde, aber egal bei was er ihre Hilfe brauchen würde, sie würde ihm helfen.
Maylya war mittlerweile schon zwei Tage unterwegs und würde in Kürze die Grenze zum Auenland erreichen. Sie schaute sich immer mal wieder um und sog die Landschaft in sich ein. Sie liebte die Natur, doch sie fürchtete sie auch, denn genug Gefahren hausten in ihr.
Die Hautwechslerin schritt über die Grenze zum Auenland und lief durch Kornfelder, durch Flüsse, über Berge, sprang über Felsen und Mauern, bis sie an der richtigen Hobbithöhle angekommen war.
Überrascht musterte sie den Vorgarten der Höhle. Links wuchsen verschiedene bunte Blumen und auf der rechten Seite stand eine kleine Bank um die ebenfalls verschiedene Blumenarten wuchsen. Nirgendwo, nicht einmal auf einem kleinen Stück wucherte Unkraut.
Ein Räuspern brachte die junge Frau dazu aus ihrem Staunen aufzuwachen und sich umzudrehen. Vor ihr stand ein Zwerg, der sich auf ihrer Größe befand und wiedermal wurde sie daran erinnert wie klein sie eigentlich war.
Die Haare des Zwerges lagen auf seinem Kopf wie ein Kranz und er musterte die junge Frau die sich gegenüber von ihm befand, abschätzend durch seine dunklen Augen.
»Dwalin, mein Name. Zu Euren Diensten. Ihr seid aber nicht der Meisterdieb oder? Gandalf sagte etwas von einem Bilbo Beutlin und Ihr seht mir zu weiblich aus«, stellte der Zwerg sich vor.
»Maylya, zu Euren Diensten. Nein das bin ich nicht, ich bin ebenfalls wegen Gandalf hier.«
Dwalin nickte, schaute sich die junge Frau ihm gegenüber noch einmal unsicher an und schritt dann an die Eingangstür, an der ein auffällig blaues Zeichen, das Erkennungszeichen für einen Meisterdieb, prangte, um mit einem festen Faustschlag an zu klopfen.
