Kapitel 2

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Clay's PoV

Nach dem wir noch ein wenig Minecraft zockten, gingen George und Nick schlafen. Ich konnte jedoch nicht schlafen, da ich wusste, dass meine Mutter noch nicht zurück war.
Ich saß in der Küche und starrte auf mein Handy. Ich hörte, wie die Haustüre aufgeschlossen wurde. Meine Mutter musste zurück gekommen sein.
Ich starrte auf die Uhr, es war kurz nach zwei Uhr Morgens. 

In der Küche war das Licht aus, daher hatte sie vermutlich nicht mit mir gerechnet. Sie schaltete das Licht ein und erschreckte sich.
,,Oh Gott hast du mich erschrocken'' rief sie und hielt sich die Hand vor den Mund.
,,Tut mir leid, war nicht meine Absicht'' entschuldigte ich mich bei ihr.

Sie legte ihre Handtasche auf dem Küchentresen und nahm ihren Mantel ab.
,,Warum bist du denn noch wach?'' fragte sie mich.
,,Ich kann nicht schlafen in dem Wissen, dass du nicht heil Zuhause bist'' antwortete ich ihr. Sie schaute mich bemitleidend an.
,,Clay, du musst nicht auf mich aufpassen, dass kann ich schon selbst'' versuchte sie mir lieb zu erklären.
,,Das weiß ich, trotzdem mach ich mir Sorgen'' gab ich zu. Sie kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.

Ich lag endlich in meinem Bett und versuchte einzuschlafen. Morgen war Sonntag und dann der so heiß geliebte Montag, an dem wieder Schule bzw. College war.
George, Nick und ich gingen alle in die selbe Stufe. Wir waren im zweiten Jahr, nach dem würde nur noch eins kommen und dann wäre das auch erledigt. 

*****

,,Steh auf'' hörte ich eine bekannte Stimme rufen, nach dem mir eiskaltes Wasser ins Gesicht geschüttet wurde.
,,Was zum...'' murmelte ich vor mich hin. Ich schaute zur Seite und sah dort George stehen.
,,Was machst du denn hier?'' fragte ich ihn verwundert.
,,Es ist 15 Uhr, Clay. Ich hab dich schon den ganzen Tag versucht zu erreichen'' entgegnete er mir.
15 Uhr? Hatte ich wirklich bis gerade geschlafen? Ich keuchte auf und drehte mich mit dem Gesicht zur Wand, ich war einfach zu müde.
,,Komm jetzt'' ertönte seine Stimme erneut.
,,Wohin willst du denn?'' brummte ich.
,,Schon vergessen? Wir wollten mit Nick weg'' sagte er.
Kacke, dass hatte ich total vergessen. Seine Mutter hatte ja in zwei Tagen Geburtstag und wir hatten ihm versprochen bei einem Geschenk für sie zu helfen, da er total schlecht darin war, was sowas anging.

Ich trat die Decke weg und stand auf. Ich schnappte mir ein paar Sachen und lief in das Badezimmer. Während ich im Bad war und mich fertig machte, wartete George in meinem Zimmer. Da das Badezimmer aber direkt gegenüber von meinem Zimmer war, konnte ich ihn dennoch hören.
,,War dein Vater auch so lange weg?'' rief ich aus dem Badezimmer.
,,Ja, er kam ziemlich spät, hab aber nicht auf die Uhr geschaut'' entgegnete er.
Ich lief zurück ins Zimmer und schnappte mir meine Schuhe.
,,Meine Mutter kam auch ziemlich spät, deshalb war ich die halbe Nacht wach''

*****

,,Da seid ihr ja endlich'' rief Nick, als er aus seiner Haustüre auf uns zu kam.
,,Sorry, ist meine Schuld'' entgegnete Clay.
,,Naja, also wohin geht's jetzt?'' fragte Nick.
,,Ich würde sagen in das Einkaufszentrum'' kam es von George.
Und so machten wir uns auf dem Weg zum Einkaufszentrum. Wir suchten in mehreren Läden nach einem passendem Geschenk für seine Mutter aber irgendwie passte einfach nichts.

Wir liefen gerade an einem Kerzenladen vorbei.
,,Liebt deine Mutter nicht Kerzen?'' fragte ich Nick und er nickte.
Wir gingen dort rein und kauften eine Kerze, die in einen Teddybär verformt war und rot leuchtete. Das war das perfekte Geschenk für seine Mutter.
Wir standen am Ausgang und warteten auf Nick, als ich meinen Augen nicht traute. Meine Ex Freundin stand dort, dass war das erste mal, dass ich sie seit einem Jahr wieder sah. Sie stand dort angelehnt an irgendeinen Typen und schaute mich an.
Sie grinste, es war jedoch kein normales, sondern ein provokantes. 

,,George?'' rief ich.
,,Hm?'' machte er und schaute mich an.
Ich hatte keine Ahnung, was ich mit dieser Sache auslöste aber ich musste irgendetwas tun.
,,Küss mich'' kam es von mir. Er schaute mich verwirrt an.
,,Was?''
,,Küss mich'' sagte ich erneut.
,,Ich werde dich ganz bestimmt nicht küss-''
Ich unterbrach ihn, in dem ich ihm am Kragen packte, zu mir zog und meine Lippen auf seine presste. Ich dachte mir nichts dabei, doch es löste irgendetwas in mir aus.

Ich löste mich von ihm und schaute ihm in die Augen, seine Augen waren geweitet.
,,Ich...sorry'' kam aus mir nur heraus. Ich ließ ihn los und trat einen Schritt zurück. Hatte ich gerade wirklich meinen besten Freund, den ich so gut wie mein ganzes Leben schon kannte geküsst? Nur, um meine Ex Freundin, die schon gar nicht mehr dort stand eifersüchtig zu machen? Was war bitte falsch mit mir?

Ich schaute zu George, der dort total verstört stand und nicht darauf klar kam, was gerade passiert war. Im selben Moment kam Nick zurück. Er lief schon aus dem Gebäude und dachte vermutlich, dass wir ihm folgen würden. Wir standen jedoch regungslos dort und taten nichts.
,,Habt ihr irgendwann auch mal vor zu kommen?'' rief er, als er sich umdrehte und uns anschaute.
Da wir besprochen hatten danach zu Nick noch zu gehen, da seine Eltern nicht da waren, machten wir uns auf dem Weg zu ihm.

*****

,,Was ist mit euch?'' fragte er, als er uns Getränke hinstellte.
,,Was meinst du?'' fragte ich ihn.
Ich wusste ganz genau was er meinte. Seit dem Kuss herrschte zwischen George und mir eine unangenehme Stille.
,,Ist irgendetwas passiert, als ich weg war?'' hackte er nach. Ich schüttelte meinen Kopf und schaute zu George, der auf sein Handy starrte.
,,Kann ich kurz mit dir reden?'' kam es plötzlich von ihm.
,,Klar'' entgegnete ich ihm und folgte ihm in die Küche.

Wir standen dort und schauten uns an. Die Situation war mir wirklich unangenehm.
,,Was sollte das?'' fragte er mich direkt.
,,Ich...sorry man, Lisa war dort und hat mich provokant angelächelt und dann ist es einfach passiert'' versuchte ich ihm zu erklären.
,,Ok'' kam es von ihm.
Ok? Er sagte einfach nur ok? Ich schaute ihn etwas unsicher an.
,,Ist alles cool zwischen uns?'' fragte ich ihn.
,,Denke schon'' antwortete er.
Wir liefen zurück in das Wohnzimmer, zu Nick. Er schaute uns verwirrt an aber machte sich gar nicht erst die Mühe zu fragen, was los wäre.




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