Kapitel 5

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Clay's PoV

Es waren wirklich viele Leute da. Einige kannte ich nicht einmal. Ich schaute mich um in der Hoffnung George zu finden, doch er war nirgends zu sehen. Dadurch, dass ich so genervt war, war der Abend eigentlich schon für mich gelaufen. Ich schnappte mir einen Becher mit irgendwelchem Alkohol der dort drinnen war und schmiss mich auf die Couch.
So viele gemischte Gefühle trug ich in mir und das alles nur wegen George.

Nach 10 Minuten sah ich, wie George und Jessica die Party betraten. Sie kamen erst jetzt? Ich beobachtete sie. George hatte seinen Arm um ihre Hüfte.
Was zum...?!
George sah mich, er ignorierte mich jedoch und lief Jessica hinterher. 
Will er mich eigentlich verarschen?
Gut, wenn er meinte so sein zu müssen, obwohl ich ihm nichts getan hatte dann bitte.
Ich stand auf und wollte mir einen weiteren Becher holen.
Scheiß drauf dachte ich mir und nahm direkt die ganze Flasche mit.

Nach dem ich die Flasche fast leer hatte konnte ich schon so gut wie gar nicht mehr klar denken.
,,Ich glaube, du hast genug'' ertönte Nick's Stimme, er riss mir die Flasche aus der Hand.
,,Ist sowieso schon leer'' murmelte ich vor mich hin.
,,Was ist los mit dir?'' fragte er mich.
,,Mit mir? Mit mir ist überhaupt nichts. Frag doch mal George was mit ihm ist'' lachte ich und versuchte nach der Flasche wieder zu greifen.
Ich schaute zur Tanzfläche und sah wie George und Jessica ziemlich intim miteinander tanzten.
Da Nick mir die Flasche nicht wieder geben wollte, stand ich auf, um mir eine neue holen zu gehen. Dabei lief ich an George und Jessica vorbei. Ich rempelte ausersehen George dabei an.

,,Ups sorry, hab dich nicht gesehen'' sagte ich zu ihm.
,,Was ist dein Problem?'' kam es von ihm.
Ich schaute ihn verdutzt an.
War das sein ernst?
,,Mein Problem? Was ist dein scheiß Problem?!'' rief ich und schubste ihn.
Ich hatte echt keine Kontrolle darüber, was ich tat.
,,Du bist betrunken, lass dich nach hause fahren'' sagte er und wandte sich wieder Jessica zu.
,,Fick dich George, am besten fickst du Jessica direkt mit'' murmelte ich, jedoch so laut, dass er es noch hören konnte, während ich weiter lief.
,,Was hast du gesagt?'' kam es von ihm.
,,Hast mich schon verstanden'' entgegnete ich ihm. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie er auf mich zu gehen wollte, doch Nick kam dazwischen.
,,Jetzt beruhigt euch mal wieder, was zum Teufel ist los mit euch?'' schrie er.

Ich würdigte George keinen Blick mehr und lief in die Küche, um mir eine neue Flasche zu holen. Nach dem ich eine neue Flasche hatte lief ich die Treppen hinauf und schaute mich ein wenig um.
Ich ließ mich im Badezimmer auf den Boden nieder. Ich war mir ziemlich sicher, mich jeden Moment übergeben zu müssen. Das hielt mich jedoch nicht davon ab weiter zu trinken.
Wie konnte es nur so weit kommen? Was war passiert? Es war, als wären wir uns fremd. War das alles nur wegen diesem einen Kuss? Ich verstand es einfach nicht.
Ich setzte die Flasche an, um einen weiteren Schluck nehmen zu können, doch ich merkte, wie die Kotze mir den Hals hinauf kam. Ich schaute ruckartig in die Kloschüssel und keine zwei Sekunden später kam das Erbrochene.

Ich konnte mich echt nicht daran erinnern, wann ich mich das letzte mal so beschissen gefühlt hatte.
Ich fuhr mir durch die Haare und dachte über alles nach. Im nächsten Moment klopfte es an der Türe.
,,Ist jemand hier drinnen? Ich müsste auch mal rein'' ertönte eine bekannte Stimme, um genauer zu sein George's Stimme.
Wer auch sonst...
Ich seufzte und verdrehte meine Augen.
Plötzlich öffnete sich die Türe und er kam einfach rein. Als er mich dort auf dem Boden sitzen sah, weiteten sich seine Augen.

Ich stand auf, jedenfalls versuchte ich es. Ich spülte ab, nahm die Flasche und wollte an ihm vorbei laufen. Er nahm mir jedoch die Flasche aus der Hand. Verärgert schaute ich ihn an.
,,Denkst du nicht, dass du genug hast?'' sagte er.
,,Was interessiert dich das? Gib sie wieder'' keifte ich ihn an und versuchte ihm die Flasche wieder aus der Hand zu reißen, er zog sie jedoch weg. So, dass ich ihn gegen die Wand drückte, da ich auf ihn fiel.
Wir waren uns nah, zu nah. Wir schauten uns direkt in die Augen. Niemand rührte sich, wir standen eine ganze Weile so und schauten uns einfach nur in die Augen.

Als ich realisierte was hier abging, zog ich mich zurück und schaffte Platz zwischen uns.
Ohne ihm noch einen weiteren Blick zu würdigen, ging ich.
Ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit um die Treppen hinunter zu laufen. Nick kam auf mich zu und legte einen Arm um mich, da ich nicht mehr wirklich laufen konnte.
,,Ich bring dich nach hause'' sagte er und lief mit mir aus dem Haus.

*****

Meine Mutter war zum Glück nicht zuhause, dass war sie in letzter Zeit ziemlich oft nicht, aber war vielleicht auch gut so, dann musste sie sich nicht ansehen was für ein Wrack ihr Sohn war.
Nick setzte mich gerade auf meinem Bett ab und schaute mich an.
,,Ich verstehs nicht, was ist los mit euch? Könnt ihr mal endlich Klartext reden?'' er klang sauer.
,,Es ist nichts'' antwortete ich ihm.
,,Scheiße lüg mich doch nicht an!" Sag mir endlich was mit euch los ist. Ihr hättet euch vorhin fast die Köpfe eingeschlagen?!'' schrie er.
,,Schrei doch nicht so'' murmelte ich vor mich hin und fasste mir an den Kopf.
,,Clay, rede'' sagte er ernst.
Ich seufzte und dachte nach.
Was solls...
,,Wir haben uns geküsst'' ich schaute ihn nicht an.
,,Ihr habt was?'' fragte er verwundert.
,,Wir haben uns geküsst, scheiße ich habe ihn geküsst, ok?!'' entgegnete ich ihm nun auch etwas lauter.
,,Wie kann denn sowas passieren? Habe ich irgendetwas verpasst?'' er klang etwas geschockt und verwirrt.

*****

Ich erzählte Nick alles, von Anfang bis Ende.
,,Gott, ihr seid solche Idioten - du bist ein Idiot'' kam es von ihm.
,,Ich weiß...'' murmelte ich.
,,Ich dachte ihr hättet das geklärt? Warum verhaltet ihr euch wie die größten Arschlöcher?''
,,Ich weiß es nicht. Ich weiß überhaupt nichts mehr'' gab ich zu.
Nick seufzte und schaute mich an.
,,Ihr müsst miteinander reden, dass kann echt nicht mehr so weiter gehen''
Er hatte Recht. George war immer noch mein bester Freund, dass konnte so nicht mehr weiter gehen.


Stepbrother?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt