Kapitel 26

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Clay's PoV

Es war Samstag Morgen.
George und ich würden über das Wochenende alleine sein, da meine Mutter und Vince zu Verwandten übers Wochenende fuhren.
Seit gestern ignorierte George mich. Er sprach nicht mit mir, er nahm mich nicht wahr und sah mich nicht einmal an.
Ich verstand, dass er sauer und verletzt war, dass wäre ich auch, aber musste er mich deshalb so extrem ignorieren?
Ich machte mich am Morgen fertig und auf den Weg zu Nick. Nick wusste eigentlich immer was zu tun war.

*****

,,Sorry aber ich weiß diesmal echt nicht weiter'' kam es von ihm.
Ok, vielleicht doch nicht immer...
,,Ich check's nicht, echt. Wie konntest du mit Molly schlafen?''
,,Wie oft denn noch, ich war high und verletzt. Es war nicht meine Absicht mit ihr zu schlafen'' versuchte ich ihm erneut klar zu machen.
,,Ok, aber warum wundert dich dann George's Verhalten? Jemanden weg zu stoßen ist die eine Sache, aber mit jemanden dann zu schlafen ist eine andere''
Ich seufzte, irgendwie hatte er ja Recht...
Warum muss ich immer so unüberlegt handeln?
,,Denkst du er wird mir jemals verzeihen?'' ich war mir da echt nicht sicher.
,,Ich denke schon, aber das könnte noch eine Weile dauern'' antwortete er.

Ich verbrachte den Tag bei Nick und machte mich am Abend wieder auf den Weg nach hause.
Als ich an der Haustüre ankam, hörte ich laute Musik von drinnen.
Was tut er?
Ich schloss die Haustüre auf und lief ins Wohnzimmer. Was ich sah, ließ mich auf 180° fahren.
Hier war ein Haufen weiser Fremder Leute und es sah aus, wie im Schweinestall auf dem Bauernhof meines Vaters.
Ich lief zur Anlage, aus der die Musik kam und steckte sie aus.
,,ALLE SOFORT RAUS HIER!'' rief ich durch das Haus.
Ein paar schauten mich an, als wäre ich ein Serien Killer. Tatsächlich verließen sie aber alle das Haus. Ich machte mich auf den Weg die Treppen hinauf und riss George's Türe auf.
,,Was zur Hölle ist los mit di-''
Ich hielt inne und starrte ihn an. Er lag dort und machte mit irgendeiner Tussy rum.
Er schaute mich an.
,,Ich bin beschäftigt, siehst du das nicht?'' sagte er.
Will er mich gerade verarschen?
War das seine Rache?
Ich knallte die Türe zu und lief in mein Zimmer.

Beruhig dich...beruhig dich...
Fuck
Ich lief wieder zur Türe und riss sie auf. Ich lief zu ihnen und zog sie von ihm weg.
,,Raus, sofort!'' rief ich zu ihr. Sie schnappte sich ihre Sachen und ging.
George stand angepisst auf und schubste mich.
,,Was ist dein Problem'' schrie er.
,,Mein Problem? Was ist dein Problem?! Was tust du hier?!''
Er fing an zu lachen.
,,Ah verstehe. Du darfst also mit jedem, der dir über den Weg läuft etwas anfangen, aber ich darf es nicht?''
Was zur Hölle ist los mit ihm?!
,,Tust du das um mir eins rein zu wischen?''
,,Selbst wenn, was kümmert es dich?''
,,Gott, du bist so ein Idiot!'' ich hätte ausflippen können.
,,Wie oft soll ich noch sagen, dass es keine Absicht war und mir leid tut? Soll ich mich vor dir nieder Knien und dich anflehen? Was verdammt willst du?!'' ich schaute ihn schon verzweifelt an.
Er kam auf mich zu, blieb neben mir stehen und schaute mich ebenfalls an.
,,Wir sind sowieso schon Quitt, ich hatte meinen Spaß bereits mit ihr und es war besser, als ich erwartet hätte'' flüsterte er mir in mein Ohr und verschwand nach unten.
Was...?
Ich spürte, wie mein Herz anfing zu bluten.
Wie Nick sagen würde, es war die eine Sache, dass es mir ausersehen passiert war, aber eine andere, dass er es nur tat, um mir eins rein zu würgen.

Ich merkte, wie mir eine Träne hinunter lief. Ich konnte nun nachvollziehen, wie er sich gefühlt hatte, aber es war etwas komplett anderes. Er tat es mit Absicht, ich nicht.
Wenn er dieses Spiel spielen wollte, bitte. Ich würde da jedoch nicht mitspielen.
Ich lief nach nach unten zur Haustüre und verschwand wieder.
Ich kam zwar gerade erst von Nick, doch ich machte mich wieder auf dem Weg zu ihm.

*****

Ich erzählte ihm, was Zuhause abging und was George getan hatte.
,,Reden wir hier wirklich von unserem Gogy?'' fragte er unglaubwürdig.
,,Ja'' antwortete ich.
,,Und du bist dir ganz sicher, dass er es nicht nur so gesagt hat?''
,,Ja, er meinte es ziemlich ernst'' entgegnete ich ihm.
,,Oh man, ihr seid beide solche Idioten. Ich fühle mich wie in einer schlechten Reality Show langsam''
,,Ich kann nicht glauben, dass er das nur getan hat, um mir eins rein zu würgen...'' murmelte ich.
,,Und ich kann nicht glauben, was für Idioten ihr seid''
,,Nick!''
,,Jaja schon gut, ich bleibe bei der Sache'' entschuldigte er sich.
Ich beschloss die Nacht bei Nick zu verbringen. Ich wollte im Moment echt nicht zurück und auf George treffen.

Ich lag auf seinem Sofa und bekam kein Auge zu. Wir ging einfach nicht mehr aus dem Kopf, was er zu mir sagte.
,,Wir sind sowieso schon Quitt, ich hatte meinen Spaß bereits mit ihr und es war besser als ich erwartet hätte''
Ich hoffe du bist jetzt zufrieden...
Er sagte zu mir, dass er mich lieben würde. Doch wo? Wenn er das tun würde, hätte er doch nicht nur aus Rache mit irgendeinem Mädchen geschlafen?
Ich wälzte mich im Bett hin und her und fluchte die ganze Zeit vor mich hin, da ich einfach nicht einschlafen konnte.
,,Claaaay'' rief Nick plötzlich.
,,Sorry'' murmelte ich.
,,Versuch einfach nicht dran zu denken''
,,Leichter gesagt als getan'' entgegnete ich ihm.

People change like the tides in the ocean
At least I think or am I dead wrong?
Diesen Spruch hatte ich mal irgendwo gelesen und da war echt was wahres dran.
George und ich hatten uns wirklich extrem verändert. Wir standen uns einst so nah, dass unser ganzes Leben lang und nun kam ich mir Fremd vor, wenn ich in seine Augen sah.
Würde es jemals wieder so sein wie es einmal war? Zumindest ein Stück? Ich konnte überhaupt nicht beschreiben, wie sehr ich die Zeiten vermisste in denen wir nur scheiße gebaut hatten und alles gut war.
Was ein ein einziger Kuss alles verändern konnte...


Stepbrother?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt