Kapitel 6

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Henry P.o.V

Ich betrat also möglichst selbstsicher den Raum, so wie ich es eigentlich immer versuchte. Na ja, wer kann es mir jetzt auch übel nehmen, wenn ich in den letzten paar Stunden vielleicht ein bisschen dazu neige etwas sehr empfindlich zu reagieren. Schließlich bin ich ein ELB. Doch als mein Blick zum Thron schweifte, wurde mir plötzlich sehr schwindelig und ich viel schon wieder in Ohnmacht! Damit hatte ich jetzt echt nicht gerechnet. Es ist ja schon genug, dass ich Thranduil sehen darf, mit ihm reden darf und ihm vielleicht auch die Hand geben darf, aber wer da neben dem Thron stand, außer Tauriel, die mir eh schon den Atem raubt, war einfach zu viel für mich. Und da beschloss ich dann wohl in Ohnmacht zu fallen! Ist das nicht eigentlich eine Sache für Mädchen?

"Míwon? Hey, mein Süßer! Wach auf, du bist doch kein Mädchen", sagte, eine mir sehr vertraute Stimme neben mir. Ich hörte dumpfe Schritte, die auf mich zu kamen. Eine sehr hysterische Stimme, die ständig irgendwas von Arzt und schnell, rief. Aber am wichtigsten war die sanfte Hand, die behutsam meine Wange streichelte. Ich machte langsam die Augen auf und blickte in das besorgte Gesicht meiner Mutter. Stopp!!!! Meine Mutter?!? Wie kann das sein?!? "Hab keine Angst mein Sohn, ich bin es wirklich!", versuchte meine Mutter mich zu beruhigen, aber ich war total panisch. Ich sprang auf, hatte aber ganz vergessen, dass ich gerade erst ohnmächtig gewesen war und fiel so direkt in Tauriel Arme, die glücklicherweise hinter mir stand. "Na! Wer ist denn da ein bisschen schwach in letzter Zeit?", neckte sie mich. Ich wollte was gemeines antworten, war aber immer noch zu geschockt, als das mir was gutes eingefallen wäre und so beließ ich es bei einem bösen Blick. "Míwon, ich weiß, ich hätte dir alles sagen sollen, aber bitte lass es mich erklären!", bat meine Mutter. "Mum, ich bin dir nicht sauer!", beruhigte ich sie und umarmte sie, damit sie merkte, dass ich es ernst meinte. Ich hörte sie erleichtert aufatmen. Aber eine Frage brannte mir da doch noch auf der Zunge... "Mum, was ist mit meiner kleinen Schwester?", fragte ich sie. Meine Mutter guckte mich traurig an und meinte dann:"Sie ist ... " Sie stockte kurz:"tot!" Das traf mich wie ein Faustschlag direkt in den Magen! Wie kann sie nur tot sein? Ich habe mir doch immer geschworen für sie mein Leben zu geben, und jetzt ist sie tot... Ich sank kraftlos zu Boden.

Tauriel P.o.V

Ich konnte jedes einzelne Wort verstehen. Oh nein! Das wird er nicht so schnell hinnehmen können. Er ist stark, aber nicht so... Als er dann auch noch so kraftlos zu Boden sank, konnte ich nicht mehr anders und ging sie im in die Hocke und umarmte ihn sanft. Ich half ihm vorsichtig hoch, immer noch im Arm haltend. Ich nickte seiner Mutter, Melwen, und König Thranduil, der alles still mit angesehen hatte, zu. Ich signalisierte ihnen, dass ich mich jetzt um ihn kümmern würde. Und da ich wusste, dass mein König und Melwen noch viel zu 'bereden' hatten. Ich brachte Míwon in sein Schlafgemach und legte ihn dort vorsichtig auf sein Bett. Ich setzte mich neben ihn und streichelte beruhigend seinen Kopf. Er fing an zu schluchzen. "Hey... Míwon. Beruhige dich. Deine kleine Schwester ist jetzt an einem schönen Ort, wo es ihr garantiert gut geht.", versuchte ich ihn leise zu beruhigen. Als ich jedoch merkte, dass dies nichts half, strich ich ihm sachte die Tränen weg. "Sie... war noch so... jung!!!", fing er plötzlich an zu erzählen. "Ich hab ihr jeden Abend Geschichten erzählt. Hab sie in der Nacht vor Monstern bewahrt, aber dann, als sie mich wirklich brauchte, war ich NICHT DA!", er wurde zum Ende immer lauter und wütender, so dass ich ihn schon sanft, aber bestimmend wieder zurück drücken musste. "Es ist nicht deine Schuld, sie wurde von einem Ork erschossen, als deine Mutter und sie hier ankamen. Deine Mutter wollte ihr helfen, aber es war zu spät.", sprach ich besänftigend auf ihn ein. Zu meinem Glück entspannte er sich auch wieder und sah mich mit verweinten Augen an und sagte so zart und leise wie er nur konnte:"Bleib bei mir Tauriel! Ich werde dir versprechen immer auf dich auf zu passen und doch mit meinem Leben zu beschützen. Jetzt, da wo meine Schwester tot ist, ist mir klar geworden, wie wichtig du Kir bist, und das es keine Garantie für die Ewigkeit gibt!" Ich schaute ihm in die Augen, die bei seinen Worten anfingen zu glänzen. "Ich liebe dich, Tauriel!", flüsterte er so zart, dass mir die Tränen kamen. "Ich liebe dich auch, Elb mit den vielen Namen.", flüsterte ich sanft. Er fing an zu strahlen. Ich nahm vorsichtig sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn. Der Kuss war sanft, so als hätten wir Angst, dass unsere Lippen sonst zerbrechen könnten. Als wir uns lächelnd voneinander lösten, kam mir eine Idee. Ich legte mich neben ihm auf das Bett. Er nahm mich sofort in die Arme. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und lauschte seinem schnellen Herzschlag. "Erzähl mir mehr von deiner Schwester und Kindheit", bat ich ihn. Er fing an zu erzählen. Er sprach so fesselnd und beruhigen zugleich, dass ich langsam schläfrig wurde und schließlich auf seiner Brust liegend friedlich einschlief.

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Tadda, ein neues Kapitel! ❤ Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn es nicht ganz so lang ist. Ich widme dieses Kapitel meinen neuen Leserinnen Drachenseele2000 und @Lisa_unicorn20. Aber auch meine anderen lieben Lesern möchte ich herzlich danken! ❤❤❤
Ich versuche so schnell wie möglich weiter zu schreiben.
LG warriorcat710 ❤

Am Anfang zählt die Liebe [Tauriel FF] *PAUSIERT*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt