Fake Relationship - Kapitel 10
Mittlerweile war wieder Freitag. In der Woche war nichts spannendes mehr passiert und so saß ich gelangweilt am Küchentisch und schaufelte mein Obstmüsli mit einem Löffel in meinen Mund. Nebenbei hatte ich wie immer mein Handy in der Hand und beobachtete Marco, der vergeblich versuchte sein verbranntes Toast zu retten. Nach einer Weile hielt ich es nicht mehr aus und rief "Herrgott, mach dir doch einfach ein neues." Er schaute mich kurz etwas verdattert an, bis er verstand was ich meinte und öffnete den Küchenschrank um sich dort eine neue Scheibe rauszuholen. "Geht doch." murmelte ich, sodass er es nicht hören konnte. Ich aß zu Ende und schaute auf die Uhr, wo ich bemerkte das ich zu spät dran war. In windes Eile zog ich meine Jacke und meine Schuhe an, schnappte mir meine Tasche und rief ein schnelles "Tschüss" als ich das Haus verlies und die Tür zuknallte.
Ich rannte zur Bushaltestelle, stolperte fast über einen auf der Straße liegenden Ast und kam schnaufend an der Haltestelle an, wo ich gerade noch sah, wie der Bus um die Ecke bog. Was ein toller Morgen. Ich wollte gerade auf den Fahrplan nach dem nächsten Bus schauen als jemand meinen Namen rief und direkt vor mir hielt.
Niklas. Bei dem Gedanken an ihn musste ich sofort lächeln. Er kurbelte sein Fenster runter ehe er mich frech fragte "Na, brauchst du jemanden zum mitfahren?" er zeigte seine strahlenden Zähne und ich nickte, lief zur Seite des Beifahrers und setzte mich neben ihn. "Warum bist du nicht im Bus?" fragte er mich, nachdem ich mich angeschnallt hatte. Ich seufzte hingegen nur. "Lange Geschichte. Oder eher kurz gesagt. Ich war einfach zu spät." Ich lachte leise und er stimmte mit ein. "Was hast du jetzt?" er schien kurz zu überlegen, ehe er mit antwortete. "Mathe. Wie ich dieses Fach hasse. Wer hat das eigentlich erfunden?" wir bogen gerade die letzte Straße vor unserer Schule ab. Ich linste kurz auf die Uhr und bemerkte das wir noch genug Zeit hatten. Ohne Niklas wäre ich zu hundert Prozent zu spät gekommen. Wir waren gerade an der Schule angekommen und Niklas öffnete die Beifahrer Tür, damit ich ausstiegen konnte. Ich bedankte mich bei ihm, verabschiedete mich von ihm mit einer Umarmung und lief zu dem Ort, wo ich den größten Teil meiner Freunde vermutete.
Meine Vermutung wurde bestätigt, denn schon von weitem sah ich die Jungs und Emily auf der Bank rumgammeln. Ich lief einen Schritt schneller, da ich alle erschrecken wollte. Emily erblickte mich und hob fragend eine Augenbraue aber ich hielt nur meinen Zeigefinger vor meinen Mund und sie verstand was ich vorhatte. Sie fing leicht an zu grinsen, ehe sie sich wieder dem Gespräch mit den anderen widmete. Ich schlich mich von hinten an Marlon ran und schrie laut auf.
Den Schrei der seiner Kehle entwischte war filmreich und höher als jedes Kindergekreische. Während die anderen schallend anfingen zu lachen jagte er mich durch den halben Schulhof ehe er mich hatte kurzer Hand hochhob und zurück schleppte. "Mach das nie wieder." meinte er, halb ernst und halb amüsiert. Ich schüttelte nur den Kopf und da fing er an, mich zu kitzeln. "Hör...hahah auf.." kreischte ich und schlug um mich, aber das hielt ihn nicht davon ab, weiterzumachen. "Erst wenn du sagst, Marlon ist der Größte." lachte er hinterhältig. "Niemals...hahah..aber hör auf.." ich schnappte nach Luft, als er endlich von mir abließ, da es geklingelt hatte.
Wir liefen gemeinsam in den Raum und ich schaute mich suchend nach Enrico um. Er war noch nicht da. Hoffentlich kommt er noch, schließlich mussten wir gemeinsam nachhause fahren. Wegen der Hochzeit versteht sich natürlich. Wir würden heute Abend dorthin fahren, gemeinsam mit seinen Eltern und Amy und dann dort bis Sonntag Mittags bleiben. Die Trauung fand Samstag Nachmittag statt. Unser Lehrer betrat gerade den Raum und von Enrico war immer noch keine Spur zu sehen. Er begrüßte uns kiurz ehe wir sofort unserer Bücher aufschlagen sollten.
Nach 10 Minuten und 3 bereits geschrieben Aufgaben öffnete sich die Tür und Enrico rauschte in den Raum. Die meisten Lehrer fragten schon gar nicht mehr nach, warum er zu spät kam. Er entschuldigte sich kurz für seine Verspätung ehe er in die letzte Reihe schlurfte und sich auf seinen Platz fallen lies. Ich widmete meine Aufmerksamkeit wieder meinem Heft und schrieb die letzte Rechnung zu nde.
Als wir nach der 8. Stunde endlich nachhause gehen duften fing mich Enrico am Ausgang der Schule ab und zeigte auf sein Auto, wo ich meine Tasche reinstellen sollte. Mein ganzes zeug hatte ich gestern schon zu ihm gebracht, sodass es schon da drin war. Wir beide sollten zusammen dorthin fahren und dort dann auf den Rest seiner Familie treffen. Ich setzte mich auf den Beifahrer sitz während ich auf Enrico wartete, der sich noch von den anderen verabschiedete. Emily hatte mir nur verschwörerisch zugezwinkert als ich ihr von der Hochzeit erzählt hatte. Manchmal fragte ich mich echt, warum wir überhaupt befreundet waren. Mit einem lauten Knall schloss er die Tür und startete den Motor und schaltete das Radio an. Sofort ertönte "Uptown Funk." "Wir müssen uns übrigens ein Zimmer teilen. Ich kann auf der Couch schlafen wenn du willst." gab er schließlich nach einer Weile zu. "is schon okay." antwortete ich ihm nur und schaute auf mein Handy, ich hatte eine neue Nachricht von Niklas.
Hey. Hast du Lust, am Wochenende was mit mir zu machen? Wir könne ins Kino gehen oder so? xx
Sollte ich ihm wirklich die Wahrheit schreiben? Ich entschied mich dagegen, schließlich sollte er nicht denken, das da etwas zwischen uns läuft.
Sorry, ich kann nicht. Ich hab noch was zu tun. Aber wir können uns nächste Woche treffen :) :*
Wenige Sekunden später kam bereits die Antwort.
Okay, Ich freu mich jetzt schon.
"Sind da eigentlich irgendwelche Verwandten, vor denen ich mich hüten sollte?" scherzte ich, um die Stimmung ein wenig aufzulockern. Er fing schließlich sogar ein wenig an zu lächeln. "Sagen wir es mal so, meine Oma ist etwas speziell. Meine Cousine ist nervig und mein Cousin baggert alles an, was nicht auf drei auf dem Baum ist." bei seinem Vergleich fing ich an zu lachen und er ebenfalls.
"Naja, wenn es nur das ist." meinte ich ironisch. "Das wirst du schon überleben." meinte er nur. Wie lang wir wohl noch brauchen würden? "In knapp 2 Stunden sind wir da. Wir gehen dann einfach alle zusammen in so einem Restaurant Essen." beantwortete er meine Frage. Ich beschloss, einfach für kurze Zeit, meine Augen zu schließen. Konnte ja nicht schaden.
DU LIEST GERADE
Fake Relationship ✔
Teen Fiction[FINISHED AT 101K READS] "Wir sind zusammen." wiederholte er, ergriff meine Hand und erntete so viele geschockte und verwirrte Blicke unserer Freunde. Maja und Enrico können sich nicht wirklich leiden und keiner weiß so genau warum. Höchstwarschein...